daily satt
- daily wagner -Montag, der 7. Januar 2002
das eis hat sich verflüssigt … zwei typen - in anzügen, solariumsgebräunt, mit gegelten haaren - an der haustür: "guten tag. wir kommen von der firma arcor, wegen einer aktion für telekomkunden!" "ja, sehr schön. & wer von euch ist das original & wer ist der klon?" … plauderei mit adrian im café schmalenberg bei serrano-schinken + weißbrot: das "brünette rätsel" löst sich: war auf den lynch-film bezogen … ((wobei ich die "verunfallte" dame eher schwarzhaarig in erinnerung habe)) … ich sollte das lesen von tageszeitungen einstellen … obgleich die wirtschaft alle bereich der gesellschaft dominiert, werden relevante wirtschaftstheoretische diskurse in diesem land -zumindest öffentlich- nicht geführt, sieht man von dem erbärmlichen spiel ab, dass sich gewerkschaften & arbeitgeber zu liefern pflegen … anachronisten unter sich … es mangelt von je her daran, das komplexe gebilde, das ein unternehmen ist, in seinen einzelnen funktionen transparent zu machen ((damit ist nicht nur die soziale komponente gemeint, hat auch viel mit kulturellen elementen zu tun, gesellschaftlichen spiegeln)), um eine grundlage zu schaffen, gemeinsam an zukunftsorientierten ideen zu basteln … man sollte jeden unternehmer & gewerkschaftsfunktionär zu einer einjährigen "arbeits"-pause verdonnern, die gesammelten werke von buckminster fuller verlesen, so ein jahr dafür reicht … gilt natürlich ebenso für das fernsehgeschädigte volk der lohnabhängigen … ein wirtschaftssystem, dass als hauptzielrichtung nicht die versorgung der betreffenden gesellschaft (=der kompletten gesellschaft) mit den lebensnotwendigen gütern hat, kann keine existenzberechtigung haben … so einfach ist das (theoretisch) … jeder baustein, heisst: jedes unternehmen, hat sich dem unterzuordnen … die zersplitterte gesellschaft, der wir uns gegenüber sehen, ist ein produkt der veränderten zielrichtung(en) wirtschaftlichen handelns … einigungen, so wie sie heute sporadisch noch stattfinden, basieren auf dem kleinsten gemeinsamen nenner ((auch ein ergebnis falsch verstandener demokratie)) … fehlt jedwede idee, zur tatsächlichen problemlösung … dabei gibt es einen sehr einfachen ansatz, den die "freie marktwirtschaft" selbst nahe legt: da eh schon jeder staatsbürger als wirtschaftssubjekt definiert wird, von geburt an bis zum tod, hat auch jeder anspruch an seinem teil an dem bruttosozialprodukt ((wobei man auch evtl. eine andere rechnungseinheit zugrunde legen könnte)) … liefe auf die abschaffung aller sozial- & arbeitsämter zu, rente bräuchte man nicht etc.: ein zentralrechner mit vernetzten unterrechnern reichte völlig aus: erfassen der geburts- und sterbedaten … gleiche anteile für jeden (vom baby bis zum greis), jährlich umgelegt (oder auch monatlich) … stiege das bruttosoialprodukt, stiegen auch die anteile …sänke es: vice versa … keiner wäre in seinem drang gebremst nochmehr&mehr&mehr zu verdienen, aber man schüfe die absicherung der heute unterprivilegierten … die gesellschaftliche verantwortung läge auf allen schultern … jede wette, dass in dem erwähnten fall, das freigesetzte potenzial alle risiken relativ problemlos überwinden würde … da auch hierarchien verschwänden ((nicht alle, das wäre nun doch zu utopisch)), ließen sich zahlreiche kommunikationsfehler beheben ((verursacht eben durch die unterschiedliche stellung der kommunikatoren)) … das unternehmen als gesellschaftliche zelle … es gilt obiges weiterzudenken, die wurzeln aufzusuchen, aus denen diese gedanken entspringen ((in den usa wurden solche & ähnliche modelle in den 60ern des letzten jahrhunderts angedacht, natürlich ohne auch nur den hauch einer chance, realisiert zu werden … )) … "nur weil ein floß auf dem wasser schwimmt, ist es nicht die beste möglichkeit, sich auf dem wasser zu fortzubewegen" ((buckminster fuller)) …