Nach seiner sechsteiligen Serie “Alex und dem kleinen Band “Why did Pete Duel kill himself? wagte der ehemalige Animationszeichner Kalesniko den Schritt zu einer “Graphic Novel, die diesen Namen auch verdient hat, und für 260 Seiten kann man auch guten Gewissens 20 Dollar riskieren, denn “Mail Order Bride ist nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ ein Schritt weiter für den leider fast unbekannten Zeichner.
Wie der Titel andeutet, geht es um eine orientalische Katalogfrau, die sich ausgerechnet der Betreiber eines Spielzeug- und Comic-Ladens einfliegen lässt, um sein Leben zu bereichern. Natürlich läuft nicht alles so, wie sich die beiden bald Vermählten es sich erhofft hatten, denn auch wenn sie nach außen hin ein glückliches Paar sind, wird schnell offensichtlich, daß beide etwas ganz anderes erwartet hatten: Er eine schweigsame Geisha, sie einen richtigen Mann. Und so gibt es Probleme, denn während die junge Frau sich plötzlich mit Künstlern und anderen Hippies rumtreibt, beschwert ihr Gatte sich darüber vernachlässigt zu werden, und schließlich kommt es zum großen Donnerwetter.
Ich will gar nicht erst versuchen, die vielen Handlungsstränge, die enttäuschten Klischees oder die unzähligen Nebenfiguren in dieser Rezension Revue passieren zu lassen, in diesem Werk erzählt Kalesniko ebenso graphisch ansprechend wie unerschrocken eine Geschichte mit vielen Kanten und Ecken, und es ist ihm zu wünschen, daß genügend Leser den Mut aufbringen, 20 Dollar zu riskieren, denn sie werden reich belohnt.