Aktuelle Beiträge:
Das Abendland als Lebenswelt Thomas de Maizière entwirft einen „Zehn-Punkte-Plan“ für eine deutsche Leitkultur; Herfried Münkler spricht von „Identitätsmarkern“, die bestimmen sollen, wer deutsch ist; das 'Abendland' muss angeblich gerettet werden – vor dem 'Morgenland'. Es gibt genug politische Anlässe, um Michael Köhlmeiers Roman Abendland wieder zur Hand zu nehmen. Wenn Vereinfacher das große Wort führen, werden komplexe Erzählungen wie diese gebraucht. [Gunther Nickel]
Marcus Stiglegger: Verdichtungen. Zur Ikonologie und Mythologie populärer Kultur Andreas Jacke befasst sich mit einem kulturwissenschaftlichen Langessay von Marcus Stiglegger, dem bereits 2014 erschienenen »Verdichtungen«.
Frauenbilder in »Outlander« Ronald D. Moore (Battlestar Galactica, Deep Space Nine) hat aus Diana Gabaldons Outlander-Romanserie eine Fernsehserie kreiert. Nadine Ebert untersucht Frauenbilder in der ersten Staffel der Serie, die eine Sanitäterin aus dem zweiten Weltkrieg ins Jahr 1743 verschlägt. [Nadine Ebert]
Die Wunschmaschine aus der Waschmaschine: Geld frisst Kunst – Kunst frisst Geld. Für Markus Metz und Georg Seeßlen sind Blödmaschinen eingeschliffene gesellschaftliche Prozesse, in deren Mittelpunkt das massenmediale Environment steht. Jedes System ist potentiell eine Blödmaschine - auch der Kunstbetrieb. In ihrem Pamphlet »Geld frisst Kunst – Kunst frisst Geld« setzen sie ihr kritisches Projekt gegen die »Verblödung« fort. [Robert Mattheis]
Glaube, Führer, Hoffnung: Der Untergang der Clara S. In ihrem Buch »Glaube, Führer, Hoffnung: Der Untergang der Clara S.« beschreibt die Journalistin Susanne Wiborg den Lebensweg ihrer Tante Clara Sabrowski, die im nationalsozialistischen Staat Karriere als BDM-Funktionärin machte, ehe sie im April 1945 in einer Höhle auf Rügen umkam. [Jörg Auberg]
Naturphilosophie heute: »Das Andere der Natur« von Jan Cornelius Schmidt Was ist die Aufgabe einer aktuellen Naturphilosophie? Und wie könnte diese angegangen werden? »Das Andere der Natur«, das durchweg allgemeinverständliche und dennoch fundierte und informative neue Buch des Physikers und Philosophen Jan Cornelius Schmidt geht von diesen Fragen aus. [Andreas Jacke]
Die Dummheit des Gescheitseins: »The Age of the Crisis of Man« von Mark Greif In seinem ambitionierten Werk »The Age of the Crisis of Man« versucht Mark Greif, sich der Erschütterung der Selbstgewissheit des Individuums im Zeitalter von Faschismus, Totalitarismus, Atombombe und globaler Extermination von verschiedenen Seiten zu nähern. Die Nachhaltigkeit dieses Unterfangens wird jedoch durch Greifs prätentiöse Zurschaustellung der eigenen Brillanz beeinträchtigt. [Jörg Auberg]
Das Erkalten der Moderne Nach 1945 instrumentalisierten staatliche Agenturen der USA den Modernismus im Kalten Krieg und trieben ihm seinen einstigen kritischen, rebellischen Geist aus. Er wurde zu einem kulturellen Werkzeug, mit dem die US-Diplomatie die Realität des »amerikanischen Jahrhunderts« formte. Auf dem ideologischen Ausstellungsgelände blieb jedoch nur ein Zerrbild des Modernismus zurück. [Jörg Auberg]
Der Kampf geht weiter: »Libertalia: Die utopische Piratenrepublik.« von Daniel Defoe Im »Goldenen Zeitalter der Piraterie« des 17. und 18. Jahrhunderts waren Piraten nicht nur auf den größtmöglichen Anteil der Beute aus, sondern suchten als »Sozialbanditen« auch den Weg nach einer besseren Gesellschaft, der allerdings trotz aller guten Ansätze nicht zu einem Ziel führte. [Jörg Auberg]
Tod in den Pyrenäen: »Walter Benjamin – A Critical Life« von Howard Eiland und Michael W. Jennings In ihrer grandiosen und meisterhaften Biografie über das Leben Walter Benjamins erzählen die US-amerikanischen Literaturwissenschaftler Howard Eiland und Michael W. Jennings nicht allein das Einzelschicksal eines jüdischen Intellektuellen in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts, sondern die politische Geschichte eines untergegangenen Europas. [Jörg Auberg]
Ein leerer Bahnhof mit liegen gebliebenem Gepäck: Das neue Buch »Auschwitz-TV« von Marcus Stiglegger Die Bedeutung des Wortes Holocaust, heute ein gängiger Begriff für den Genozid der Nationalsozialisten an den Juden, wurde in der gesamten Welt nicht von Historikern verbreitet, sondern geht, wie Marcus Stiglegger in seinem Buch Auschwitz-TV erläutert, auf die bekannte TV-Serie Holocaust (1978) zurück … [Andreas Jacke]
Die Zertrümmerung der Privatheit Die Enthüllungen Edward Snowdens über die totale Kontrolle US-amerikanischer und englischer Geheimdienste der internationalen digitalen Kommunikation schärfte das öffentliche Bewusstsein für die globale Überwachung des Internets. Doch verengte sich die Diskussion häufig auf den vorgeblichen »NSA-Skandal«, während grundlegende Fragen der gesellschaftlichen und staatlichen Kontrolle kaum diskutiert wurden. [Jörg Auberg]
Trotzkisten waren im Publikum! Gekommen waren sie, weil auch Jürgen Kaube (FAZ) gekommen war, um an einer Podiumsdiskussion im Deutschen Theater in der Berliner Schumannstraße teilzunehmen. Der Merkur hatte am Freitagabend zum Gespräch über »intellektuelle Beißhemmungen« geladen, um »Polemik und Wissen in der Wissenschaftskultur« sollte es gehen. [Patrik Schmidt]
Forschungen eines Spätzünders: »Utopie oder Untergang« von Benjamin Kunkel In seiner Essaysammlung »Utopie oder Untergang« beschäftigt sich Benjamin Kunkel mit sieben Vertretern eines postmodernen Marxismus und versucht dem Leser mit dieser kritischen Bestandsaufnahme das intellektuelle Rüstzeug für eine politische Neuorientierung an die Hand zu geben. [Jörg Auberg]
Keep Your Eyes on the Prize: »Resister. A Story of Protest and Prison during the Vietnam War« von Bruce Dancis In seiner Autobiografie »Resister« erzählt Bruce Dancis die Geschichte des Widerstandes gegen die Wehrpflicht während des Vietnamkrieges aus seiner persönlichen Perspektive und verknüpft seine subjektiven Reflexionen mit der historisch-wissenschaftlichen Aufarbeitung jener Zeit. [Jörg Auberg]
Die Phantome der Freiheit: »The Battle Against Anarchist Terrorism« von Richard Bach Jensen Der US-amerikanische Historiker Richard Bach Jensen entwickelt in seinem Buch »The Battle Against Anarchist Terrorism« eine kritische Geschichte des anarchistischen Terrorismus im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert und analysiert die Einflüsse von Waffen- und Medientechnologien auf Aktionen terroristischer Gewalt. [Jörg Auberg]
Der Autor als Entertainer: »Call Me Burroughs« von Barry Miles In seiner Biografie »Call Me Burroughs« porträtiert Barry Miles den legendären Autor William S. Burroughs und versucht, eine kritische Position zu seinem Protagonisten einzunehmen. Zwar zeichnet er ein zuweilen unsympathisches Bild des Autors, doch erliegt er nicht der Versuchung, die Legende der Gegenkultur zu zertrümmern. [Jörg Auberg]
Nicht versöhnt: »Lebenszeichen mit 14 Nothelfern« von Hermann Peter Piwitt In dem schmalen Band »Lebenszeichen mit 14 Nothelfern« hält Hermann Peter Piwitt eine kritische Rückschau – nicht nur auf sein persönliches Leben, sondern auch auf die bundesrepublikanische Gesellschaft und ihren Kulturbetrieb. Unversöhnt mit den herrschenden Verhältnissen, bleibt Piwitt eine (wenn auch marginalisierte) Stimme der Widerständigkeit. [Jörg Auberg]
Unerwünschte Zombies: »Als Amerika die Mafia nach Hause schickte« von Gian Carlo Fusco In seinem Buch »Die Unerwünschten« erzählt der Journalist und Schriftsteller Gian Carlo Fusco die Geschichte von italoamerikanischen Erfüllungsgehilfen der Mafia, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zurück nach Italien deportiert wurden und nun in einem ihnen fremden Terrain mit einer Existenz in einer sich abwärts drehenden Spirale sich arrangieren mussten. [Jörg Auberg]
Im Bann des Vergangenen: »Die RAF-Erzählung« von Jan Henschen In seinem Buch »Die RAF-Erzählung« konstruiert Jan Henschen aus vor- und nachgeschichtlichen Texten über den bundesrepublikanischen Linksterrorismus eine »mediale Historiographie«, die ungeachtet ihrer Schwächen den Blick auf verborgene Momente offenlegt. [Jörg Auberg]
Feindanalysen: Secret Reports on Nazi Germany Der Band »Secret Reports on Nazi Germany« präsentiert bislang weitgehend unzugängliche Texte von Franz Neumann, Herbert Marcuse und Otto Kirchheimer, die sie zwischen 1943 und 1945 für den US-amerikanischen Geheimdienst OSS über das nationalsozialistische Deutschland vor dem Zusammenbruch erstellten. Die Berichte dokumentieren zugleich die Hoffnung auf einen demokratischen Wiederaufbau und das letztliche Scheitern der Entnazifizierung Deutschlands. [Jörg Auberg]
Von Mussolini zu Berlusconi: »Rom, Träume« von Maike Albath Die Literaturkritikerin Maike Albath versucht in ihrem Buch »Rom, Träume« in der Nachfolge ihrer Monografie »Der Geist von Turin« die römische Variante der italienischen Geschichte vom Ende des Faschismus zur spektakulären Mediengesellschaft zu erzählen, doch scheitert sie am fehlenden Instrumentarium, um die gesellschaftlichen Entwicklungen stimmig darstellen zu können. [Jörg Auberg]
Das zweite Begräbnis – Jonathan Sperbers Karl Marx Biografie Der amerikanische Historiker Jonathan Sperber begleitet in einer großen und eleganten Biografie Karl Marx auf seinem Lebensweg durch das 19. Jahrhundert und stellt vor allem seine Existenz als Journalist, Revolutionär und Emigrant anschaulich dar. In seinen Augen ist Marx jedoch eine »rückwärts blickende Figur«, die ihrer Zeit verhaftet war und kaum Relevanz für die Gegenwart besitzt. [Jörg Auberg]
Landschaften nach der Schlacht: »After the Civil War« von Michael Richards Der Historiker Michael Richards beschreibt in seiner Studie »After the Civil War« die traumatischen Effekte des Bürgerkrieges in Spanien nach 1939 und legt ihre Langzeitwirkungen bis in die Gegenwart offen. Auch nach mehr als einem halben Jahrhundert lasten die unversöhnlichen Gegensätze zwischen den ideologischen Konkurrenten auf dem Gehirn der Lebenden. [Jörg Auberg]
Dunkles Raunen: »Wann endlich beginnt bei Euch der Kampf gegen die heilige Kuh Israel?« von Wolfgang Kraushaar Wolfgang Kraushaar versucht in einem sensationshaschenden Report die Arbeitsteilung von deutschen und palästinensischen Terroristen bei einer Anschlagswelle im Februar 1970 darzustellen, doch vermag er keine schlüssigen Beweise für seine Argumentation vorzulegen, sodass das gesamte Unterfangen in einer dubiosen Verschwörungstheorie endet. [Jörg Auberg]
Upgrade your parenting: »Eltern sein. Kurz & geek« von Nicole & Maximillian Dornseif Elternratgeber machen keinen Spaß, sind anmaßend und eh ziemlich bieder. Zum Glück muss das nicht so sein: In der unterhaltsamen Reihe „kurz & geek“ ist nun ein Band erschienen, der „Eltern sein“ auch für die überraschend Eltern gewordenen Star Trek-Komplettsammler erklärt. Seien Sie vorbereitet: „Wir sind die Borg. Sie werden assimiliert!“
Archäologie der literarischen Linken: »American Night« von Alan M. Wald Alan M. Wald beschreibt in seinem Buch »American Night«, dem letzten Teil seiner Trilogie über die amerikanische »literarische Linke«, die Zeit zwischen 1946 und 1956 und reißt (hierzulande weitestgehend unbekannte) Autoren wie Kenneth Fearing, Abraham Polonsky und Thomas McGrath aus der Vergessenheit. [Jörg Auberg]
Die Untergegangenen und die Geretteten: »Sasha and Emma« von Paul und Karen Avrich In der von Paul Avrich begonnenen und seiner Tochter Karen Avrich vollendeten Doppelbiografie »Sasha and Emma« werden vor dem Hintergrund des amerikanischen Anarchismus des späten neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhunderts die Lebenswege der beiden Anarchisten Alexander Berkman und Emma Goldman und ihre lebenslange Freundschaft beschrieben, die erst durch den Tod beendet wurde. [Jörg Auberg]
Bibliophilie in Zeiten der Cholera: »Book Was There« von Andrew Piper In seinem Buch »Book Was There« untersucht Andrew Piper vor dem kulturgeschichtlichen Hintergrund der vergangenen Jahrhunderte die technologisch bedingten Veränderungen des Lesens und versucht, Gefahren wie Potenziale der Digitalisierung des Buches zu eruieren. [Jörg Auberg]
Das verriegelte Paradies: »Zeit des Zorns« von Jutta Ditfurth In ihrer Streitschrift »Zeit des Zorns« bietet Jutta Ditfurth zwar viele gute Argumente gegen das bestehende kapitalistische System auf, doch ihre blindwütige Selbstgerechtigkeit lässt sie als politische Sektiererin enden. [Jörg Auberg]
Der synthetische Denker:
»Taking It Big« von Stanley Aronowitz Stanley Aronowitz beharrt in seinem Buch »Taking It Big« auf der Aktualität des kritischen Denkens des amerikanischen Sozialphilosophen C. Wright Mills und reflektiert das Konzept des politischen Intellektuellen in Zeiten des akademischen Konformismus. [Jörg Auberg]
Operation »Rewrite«: Radikale Milieus. Das soziale Umfeld terroristischer Gruppen Der Band »Radikale Milieus« renaturiert den »Sympathisantensumpf« der 1970er Jahre und lokalisiert im herrschaftlichen Wissenschaftsjargon »Milieus«, »Gemeinschaften«, »Netzwerke« und »Bezugsgruppen« im ausufernden Feindesland des ubiquitären Terrorismus. [Jörg Auberg]
Aporien der Netzkritik – »Das halbwegs Soziale« von Geert Lovink Der Medientheoretiker Geert Lovink untersucht in seinem Buch »Das halbwegs Soziale« die Funktionsweisen der sozialen Netzwerke, doch trotz aller redlichen Bemühungen verharrt er im akademischen Konformismus, der einig mit den bestehenden Verhältnissen ist. [Jörg Auberg]
Die Kopie der Kopie der Kopie: Andy Warhol’s InterView Die Lifestyle-Zeitschrift »Interview« basiert auf einem Projekt Andy Warhols aus den 1960er Jahren und erscheint seit 2012 mit einer deutschen Ausgabe. Über einen Unterhaltungsmix aus Mode, Kunst, Musik und Film geht sie jedoch kaum hinaus. [Kerstin Petermann]
Rohstoff Dummheit Die Arbeiten von Markus Metz und Georg Seeßlen Markus Metz und Georg Seeßlen durchleuchten in einem kritischen »Work in Progress« den »Medien- und Entertain-Kapitalismus« und suchen nach einem Antitoxin gegen die Auswüchse menschlicher Dummheit, ohne bisher fündig geworden zu sein. [Jörg Auberg]
Jörn Ahrens: Wie aus Wildnis Gesellschaft wird. Kulturelle Selbstverständigung und populäre Kultur am Beispiel von John Fords Film »The Man Who Shot Liberty Valance« Das Buch ist eines ganz sicher nicht: Ein Filmbuch. Ahrens hat einen kultursoziologischen Ansatz, den man auch sein persönliches Anliegen nennen könnte: Er will die Beschäftigung mit populärkulturellen Artefakten zum Bestandteil der Kultursoziologie machen. [Thomas Vorwerk]
Ecce Homo – Guy Debord Der Autor und Filmemacher Guy Debord ist nicht allein als dominanter Theoretiker der »Situationistischen Internationale« Jahre in Erinnerung, sondern auch als Kritiker des konsumistischen Kapitalismus. Sein Traktat »Die Gesellschaft des Spektakels« gehört noch immer zu den unverzichtbaren Schlüsseltexten einer radikalen Kapitalismuskritik. [Robert Mattheis]
Schwarz und rot: A Black Communist in the Freedom Struggle. The Life of Harry Haywood Eine kondensierte Version von Harry Haywoods Autobiografie »Black Bolshevik« erinnert an den Kampf von Afro-Amerikanern in einem rassistischen »Land der Weißen« und beschreibt ein Leben, das von der Revolte in die ideologische Erstarrung führte. [Jörg Auberg]
»MP3: The Meaning of a Format« von Jonathan Sterne In seinem Buch »MP3: The Meaning of a Format« erzählt Jonathan Sterne die Geschichte des weltweit gängigsten Formats für Audioaufnahmen und bietet neben Details über die technische Entwicklung auch Erörterungen über das Urheberrecht. [Kerstin Petermann]
Der Bretone als Paria: »The Pariahs of Yesterday« von Leslie Page Moch Die Historikerin Leslie Page Moch rekonstruiert die Geschichte der bretonischen Migration nach Paris in der dritten Französischen Republik und spannt den Bogen in die Gegenwart. [Jörg Auberg]
Wie deutsch es ist: »Linker Protest nach dem Deutschen Herbst« von Michael März In seinem Buch »Linker Protest nach dem Deutschen Herbst« untersucht der Historiker Michael März Protestformen der deutschen Linken in den Jahren zwischen 1977 und 1979, verliert über die mikrohistorischen Details jedoch die geschichtliche Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart. [Jörg Auberg]
Im Dunkel des Grabes: »Transgression 2.0 – Media, Culture, and the Politics of a Digital Age.« Der Band »Transgression 2.0« kartografiert das Terrain des Web 2.0 und unterzieht den Komplex von Politik, Kultur und Medien im digitalen Zeitalter einer kritischen Untersuchung. [Jörg Auberg]
Im Hause des Wüterichs: »Die Achse der Abtrünnigen« von Marco Carini Der Politikwissenschaftler und taz-Journalist Marco Carini zeichnet in seinem Buch »Die Achse der Abtrünnigen« Positionen und Thesen ehemaliger Linker nach, die den Weg nach rechts einschlugen. [Jörg Auberg]
Geistlose Exzellenz: »The French Way« von Richard F. Kuisel Richard F. Kuisel erzählt in seinem Buch »The French Way« die letzten beiden Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts über das Verhältnis von Frankreich und den USA nach, wobei sich der Wissenschaftler als Mundstück seiner Sponsoren erweist. [Jörg Auberg]
Eine neue, wahrnehmungsorientierte ästhetische Theorie aus der Psychoanalyse – »Schönheit und Konflikt« von Sebastian Leikert Dieser Versuch, eine neue Ästhetik innerhalb der psychoanalytischen Theorie zu begründen, setzt nicht am Sinn des Geistes, sondern an dem Sinn der Sinne an. Sebastian Leikerts originäre zentrale These besteht darin die Wahrnehmung in »ihrer inneren Struktur und ihrer Funktion für das psychische Leben – mit Konsequenz zu verfolgen«. [Andreas Jacke]
Radikaler Widerspruch: »Worum es geht« von Jutta Ditfurth Jutta Ditfurth widerspricht in ihrer Flugschrift »Worum es geht« dem Konsens der Kapitalismuskritiker der Occupy-Bewegung und beharrt auf ihrem radikalen Anspruch, den Kapitalismus zu negieren. [Jörg Auberg]
In den Kriegszonen der Modernisierung: Cinema and Experience Die Filmhistorikerin Miriam Bratu Hansen erkundet mit Siegfried Kracauer, Walter Benjamin und Theodor W. Adorno die Kritik der Moderne, in der technologische Medien eine Schlüsselrolle spielten. [Jörg Auberg]
Hipster: Eine transatlantische Diskussion Ein Suhrkamp-Band erinnert das verblichene Exemplar des Hipsters. Bereits im Vorwort zur amerikanischen Ausgabe annoncierte Herausgeber Greif das Misslingen seiner Unternehmung … [Jörg Auberg]
Das Leben und nichts Anderes Looking Back on Documentary Film In seinem Buch »The Right to Play Oneself«, in der zehn Essays aus der Zeit zwischen 1975 und 2008 versammelt sind, beleuchtet Thomas Waugh die Interaktion zwischen Realität und Inszenierung im Dokumentarfilm. [Jörg Auberg]
FATALE FEHLER – »Bluescreen. Ein Argument vor sechs Hintergründen« von Mark Greif In den Augen Greifs ist die gegenwärtige Gesellschaft von einer totalen Ästhetisierung, einer vollkommenen Durchdringung des sozialen Bewusstseins durch mediale Vermittlungen, Fiktionen und Projektionen gezeichnet. [Jörg Auberg]
Alles was rechts ist – »The Reactionary Mind. Conservatism from Edmund Burke to Sarah Palin« von Corey Robin In der Einleitung wird zumindest der Versuch einer Begriffsbestimmung gemacht: Der Konservatismus sei das Unterfangen »über die gefühlte Erfahrung, Macht zu besitzen, diese bedroht zu sehen und sie zurückgewinnen zu wollen, nachzusinnen und sie theoretisch zu erfassen.« [Joe Paul Kroll]
Spuren der Revolte: »Rebel Voices. An IWW Anthology« Die von Joyce Kornbluh herausgegebene Anthologie »Rebel Voices« erinnert an eine vernachlässigte oppositionelle Arbeiterkultur in den USA zu Beginn des 20. Jahrhunderts. [Jörg Auberg]
Der gelbrote Zombie: Immer radikal, niemals konsequent. Der März Verlag. Nach dem mit dem Grimmepreis prämierten Film »Die März-Akte« legen Jörg Schröder und Barbara Kalender eine komprimierte Geschichte des März-Verlages in Buchform vor. [Jörg Auberg]
Der eindimensionale Revolutionär: »Kampf im Herzen der Bestie« von Dan Berger In seiner Geschichte der Weather Undergrounds beschreibt Dan Berger akribisch die amerikanische Stadtguerilla der 1970er Jahre und sieht sie als Teil einer globalen »Widerstandskultur«. [Jörg Auberg]
Der Algorithmus der Sucht: »The Googlization of Everything« von Siva Vaidhyanathan In seinem Buch »The Googlization of Everything« untersucht Siva Vaidhyanathan den Einfluss von Google auf die gesellschaftliche Kultur. [Jörg Auberg]
Staunen und Wundern: n+1 Nr. 11 – Dual Power In ihrer jüngsten, nun auch in digitaler Form publizierten Ausgabe setzt sich die Zeitschrift »n+1« mit Information und Musik in Zeitalter der digitalen Reproduzierbarkeit auseinander. [Jörg Auberg]
Depeschen aus dem Untergrund:
»Smoking Typewriters« von John McMillian In Smoking Typewriters erzählt John McMillian die kurze anarchische Geschichte der amerikanischen Untergrundpresse der 1960er Jahre. [Jörg Auberg]
Die Phantome des Buchmachers: Paris – Liebe, Moden, Tête-à-Têtes In dem literarischen Reisebuch Paris - Liebe, Moden, Tête-à-Têtes wird Paris vor allem im Zirkel von Verklärung und Verkitschung präsentiert, während die urbane Realität der Gegenwart außen vor bleibt. [Jörg Auberg]
Helden der Arbeit: »Frühschicht« von Ole Arps In seinem Buch »Frühschicht« beschreibt Jan Ole Arps die »Fabrikinterventionen« von studentischen Aktivisten in den 1970er Jahren, wobei er die Kritik vergisst. [Jörg Auberg]
Abenteuer in Paris: »Becoming Americans in Paris. Transatlantic Politics and Culture Between the Two World Wars.« von Brooke L. Blower Brooke L. Blower legt die verschüttete politische und kulturelle Geschichte der Amerikanisierung von Paris in der Zeit zwischen den Weltkriegen frei. [Jörg Auberg]
Zeugin der Anklage: »Krieg, Atom, Armut.« von Jutta Ditfurth Jutta Ditfurth wirft in ihrem neuen Buch den Grünen vor, die herrschenden Verhältnisse brutalisiert zu haben und ein Motor des neokonservativen Rollbacks zu sein. [Jörg Auberg]
Peltzer lässt denken: »Angefangen wird mittendrin« von Ulrich Peltzer In seinen Frankfurter Poetik-Vorlesungen »Angefangen wird mittendrin« versucht Ulrich Peltzer eine zeitgenössische Poetik im Stile von William Gaddis und Don DeLillo zu entwickeln. [Jörg Auberg]
Utopie und Barbarei: Richard Wolin – The Wind From the East Richard Wolin zeichnet in seinem Buch »The Wind from the East« die Geschichte des Maoismus im politischen und intellektuellen Milieu Frankreichs in den 1970er Jahren nach. [Jörg Auberg]
TUNNELBLICKE: »Flüchtige Tage« und »Guerilla USA« Bill Ayers und Daniel Burton-Rose beleuchten auf unterschiedliche Weise den amerikanischen Untergrund der 1970er Jahre. [Jörg Auberg]
Die letzte Vorstellung: »At the Jazz Band Ball. Sixty Years on the Jazz Scene« von Nat Hentoff In seinem Buch »At the Jazz Band Ball« versammelt der Jazz-Kolumnist Nat Hentoff zweitrangige Kolumnen über die Jazz-Geschichte der letzten sechzig Jahre, die dem Leser keinen Erkenntnisgewinn verschaffen. [Jörg Auberg]
André Schiffrin: Paris, New York und zurück Klaus Wagenbach: Die Freiheit des Verlegers Die Verleger André Schiffrin und Klaus Wagenbach werfen in ihren Lebenserinnerungen einen kritischen Blick auf die Entwicklung des Verlagswesens im Zeitalter global agierender Medienkonglomerate und halten das Banner der Unabhängigkeit aufrecht … [Jörg Auberg]
Pretty Girls Play Faves – das LADYFEST Vor zehn Jahren fand das erste Ladyfest statt – das Ziel, Riot Grrrlism und DIY-Überzeugung zu verbreiten und dabei noch eine gute feministische Party zu feiern, stieß weltweit auf helle Begeisterung. Am 3. September 2010 feiern die Ladys im südhessischen Darmstadt … [Christina Mohr]
Tom Cerasulo: Authors Out Here Tom Cerasulo widerspricht in seinem Buch „Authors Out Here“ dem Mythos, Hollywood habe die künstlerischen Talente von Autoren wie F. Scott Fitzgerald oder Nathanael West zerstört … [Jörg Auberg]
Mark Terkessidis: Interkultur Mark Terkessidis beschäftigte sich als Journalist, Autor und Publizist mit Phänomenen gesellschaftlicher Mobilität wie Migration, Rassismus und Popkultur. In seinem aktuellen Buch „Interkultur“ bezieht er Stellung zu der Debatte um Integration, Mehrheitsgesellschaft und Parallelgesellschaften und weist dieser eine neue Richtung … [Sarah Strebelow]
Maike Albath: Der Geist von Turin Maike Albath erinnert an eine verloschene Tradition des Widerspruchs und des Widerstands in Italien und beschreibt eindrucksvoll den Aufstieg und Fall des Verlages Einaudi … [Jörg Auberg]
Claudia Sewig: Bernhard Grzimek – Der Mann, der die Tiere liebte Mit ihrer Biografie „Bernard Grzimek – Der Mann, der die Tiere liebte“ setzt Claudia Sewig dem bekannten Tierfilmer ein herzliches, aber auch kritisches Denkmal … [Stefan Heuer]
Howard Zinn: Schweigen heißt lügen In seinem Buch „Schweigen heißt Lügen“ blickt der Historiker Howard Zinn zurück auf die Geschichte der Bürgerrechts- und Friedensbewegung der USA und bleibt trotz aller Niederlagen hoffnungsfroh für die Zukunft … [Jörg Auberg]
Christine Stansell: American Moderns In ihrem Buch „American Moderns“ erzählt Christine Stansell die Geschichte der New Yorker Bohème zu Beginn des 20. Jahrhunderts und liefert Aufschlüsse über die Versprechen und Verwirrungen einer widersprüchlichen Moderne … [Jörg Auberg]
Hans Kundnani: Utopia or Auschwitz Der in England arbeitende Journalist Hans Kundnani beleuchtet in seinem Buch „Utopia or Auschwitz“ das ambivalente und widersprüchliche Verhältnis der „Achtundsechziger“ zum Nationalsozialismus und zeichnet die politische Reise vom Linksradikalismus in die Mitte der Gesellschaft nach … [Jörg Auberg]
Viktoria Urmersbach: Im Wald, da sind die Räuber Den Deutschen wird gemeinhin eine sehr spezielle Beziehung zu ihrem Wald nachgesagt. Einen explizit kulturgeschichtlichen Zugang wählt in ihrem Buch „Im Wald, da sind die Räuber“ die Publizistin Viktoria Urmersbach, um dem „Volk von Waldfans und Wanderern“ den Wald näher zu bringen … [Johannes Zechner]
RUHR.2010: Mein Poppott Die große leere Kreuzung, das überdimensionierte Postamt, die Wartenden an der Bushaltestelle, der unzerstörbare Bunkerturm, das Hinweisschild: Heinz-Rühmann-Platz … [Marc Degens]
Michael Bérubé: The Left at War In seinem Buch „The Left at War“ versucht der Blogger Michael Bérubé mit den linken amerikanischen Kriegsgegnern um Noam Chomsky abzurechnen und ein Plädoyer für die Ziele einer „vernünftigen Linken“ zu halten, scheitert jedoch an der eigenen Selbstgerechtigkeit … [Jörg Auberg]
Sigrid Hauser: Kafkas Raum im Zeitalter seiner digitalen Überwachbarkeit In ihrem Buch „Kafkas Raum im Zeitalter seiner digitalen Überwachbarkeit“ kontrastiert Sigrid Hauser Szenen aus Franz Kafkas Romanen mit dem gegenwärtigen Alltag der digitalen Überwachung und wirft einen kritischen Blick auf die technologische Rationalität von Kontrolle und Manipulation im öffentlichen Raum … [Jörg Auberg]
Die Frankfurter Schule und Frankfurt Eine Ausstellung im Jüdischen Museum in Frankfurt und drei Neuerscheinungen versuchen, der Frankfurter Schule neue Facetten abzugewinnen, doch können sie kaum neue grundlegende Erkenntnisse liefern … [Jörg Auberg]
Volker von Wegen: Eichendorffs politischer Wald Die Sehnsuchtslandschaft ‚deutscher Wald’ war eines der beliebtesten Motive der romantischen Literatur, Malerei und Musik um 1800. In diesem thematischen Zusammenhang verspricht der Titel der zu besprechenden Publikation Einblicke in die politischen Implikationen von Eichendorffs Waldpoesie … [Johannes Zechner]
Selbstermächtigung und Schönheit: »In Grenzen frei« Eine Berliner Ausstellung (noch bis 13.09.09) und ein Buch über unabhängige Mode und Fotografie in der DDR … [Robert Mießner]
Vieldeutige Natur. Landschaft, Wildnis und Ökosystem als kulturgeschichtliche Phänomene Wie man in die Natur hinein ruft, so schallt es heraus": Diese leicht abgewandelte Redewendung fasst umgangssprachlich, aber prägnant die Arbeitshypothese der Forschungen zur Kulturgeschichte der Natur zusammen. Der Sammelband verfolgt das Ziel, die Hintergründe der "babylonischen Sprachverwirrung" in der Rede über Natur zu erhellen … [Johannes Zechner]
9/11 als kulturelle Zäsur: Repräsentationen des 11. September 2001 Der Band versucht die traumatischen Erfahrungen des 11. September 2001 aufzuarbeiten, scheitert jedoch an seinem akademischen Konformismus … [Jörg Auberg]
Der „Deutsche Herbst“ und die RAF in Politik, Medien und Kunst Entgegen den medialen und ideologischen „Vorspiegelungen“, welche die Geschichte auf das Bizarre und Monströse reduzieren, unternimmt der Band „Der Deutsche Herbst’ und die RAF in Politik, Medien und Kunst“ den Versuch, dem Phänomen wissenschaftlich auf die Spur zu kommen und den Blick aus der verengten, personalisierten Perspektive nach außen zu richten … [Jörg Auberg]
Audio Poverty. Konferenz über Musik und Armut Anfang Februar wurden im Berliner Haus der Kulturen der Welt unter dem Motto "Audio Poverty, Konferenz über Musik und Armut" finanzielle und strukturelle Probleme Musikschaffender thematisiert. Diskursiver Abschluss und Höhepunkt der Veranstaltung war die Podiumsdiskussion "Wir haben nichts als Rauschen", moderiert von Christiane Rösinger … [Christian Ogrinz]
Pierre Bourdieus Konzept der symbolischen Gewalt Warum und wann werden soziale Ordnungen, Macht- und Herrschaftsverhältnisse als normal, gerecht und verdient empfunden? Johannes Springer über einen neuen Aufsatzband zu Bourdieus Konzept der „Symbolischen Gewalt“ …
Michael Dellwing: Globalisierung und religiöse Rhetorik Wird im CDU-Regierungsprogramm im Zusammenhang mit Globalisierung von einer „Entwicklung“ gesprochen, sieht Dellwing höhere Mächte kreisen, die das Phänomen als gottgegeben betrachten. Dem würde wohl kein ernstzunehmender Globalisierungsgegner zustimmen … [Patrick Baumgärtel]
Susanne Kaul / Rüdiger Bittner (Hrsg.): Fiktionen der Gerechtigkeit. Literatur – Film – Philosophie – Recht Der Tagungsband „Fiktionen der Gerechtigkeit“ geht der alten, doch sehr aktuellen Frage nach, wie Gesellschaften in ihren kulturellen Produkten Gerechtigkeit thematisieren. Johannes Springer rezensiert … [Johannes Springer]
Aachen 8. November 2008: Alerta Antifascista! Den Vortag des 70. Jahrestages der Pogrome des 9. November 1938 haben rechtsextreme Gruppen in Aachen versucht zu einer Geschichtsumdeutung zu nutzen … [Felix Giesa]
Holm Friebe, Thomas Ramge: Marke Eigenbau "Marke Eigenbau": der Begriff hatte bis vor kurzem den Nimbus des Spießigen, Piefigen. Holm Friebe und Thomas Ramge beobachten seit einiger Zeit, dass das Selbermachen die Nische verläßt und zur sexy Marke wird - mit durchaus weitreichenden wirtschaftlichen Auswirkungen. Hier das Interview zum Buch mit Friebe und Ramge … [Christina Mohr]
Uwe A. Oster: Die Frauen Kaiser Friedrichs II Uwe A. Oster, Historiker und stellvertretender Chefredaktuer eines Geschichtsmagazins, hat sich des dankbaren Themas angenommen, Friedrichs Frauen genauer zu untersuchen. Ergebnis ist ein umfangreiches, locker geschrieben und dennoch fakten- wie abbildungsreiches Buch, das einiges Lesevergnügen bietet … [Anne Hahn]
Das DeutschMobil in Armenien Vom 19. bis 24. Mai 2008 organisierten der DAAD und die Deutsche Botschaft Eriwan eine Tour durch die beiden südlichen armenischen Provinzen Vayots Dzor und Syunik. Armenienkorrespondent Marc Degens begleitete das sechsköpfige Team …
Jahrgang 1973 - Von der Revolution nur gehört Osten ist nicht gleich Osten. Soziologen rätseln seit längerem über die Generation derer, die 1989 15 oder 16 waren. Einer Jugend, die Skeptizismus früh geübt und später nicht verlernt hat … [Robert Mießner]
Thomas Schöne: Tatort Himmelsscheibe Über ein wahrhaft aufregendes Buch zur Himmelsscheibe von Nebra. Ein Meisterstück an detaillierter journalistischer Beobachtung, sachlicher Berichterstattung und vermittelter Begeisterung … [Anne Hahn]
Wir Alphamädchen. Warum Feminismus das Leben schöner macht "Moderner Feminismus" bestimmt zur Zeit das Feuilletongeschehen - wir haben vor zwei Wochen an dieser Stelle das Buch von Jana Hensel und Elisabeth Raether vorgestellt, jetzt sind die "Alphamädchen" Susanne Klingner, Barbara Streidl und Meredith Haaf dran, die nichts weniger versprechen, als dass Feminismus das Leben schöner macht … [Christina Mohr]
Jana Hensel, Elisabeth Raether: Neue Deutsche Mädchen Feminismus ist wieder "in"! Zumindest scheint es so, als sei eine "Wachablösung" nötig: Junge Frauen fühlen sich vom Feminismus-Schlachtross Alice Schwarzer längst nicht mehr verstanden oder repräsentiert. Zur Zeit gibt es einige Buchveröffentlichungen zum Thema moderner Feminismus, zum Beispiel "Neue Deutsche Mädchen" von Jana Hensel und Elisabeth Raether, erschienen bei rowohlt. Die beiden Autorinnen schreiben über ihre eigenen Erfahrungen als Jugendliche, Studentinnen, Geliebte, Praktikantinnen - satt.org hat ihnen einige Fragen gestellt … [Christina Mohr]
Die Olympischen Spiele als Chance Im August finden in Peking die Olympischen Sommerspiele statt. Thomas Backs im Gespräch mit Dirk Pleiter, den China-Experten der deutschen Sektion von amnesty international … [Thomas Backs]
Rudolf Diesel: Solidarismus In seiner 1903 publizierten Schrift „Solidarismus. Natürliche wirtschaftliche Erlösung des Menschen“ zeigt sich der Ingenieur als sozialreformerischer Denker und formuliert durchaus originelle Ideen zur Behebung der sozialen Verwerfungen des Kapitalismus … [Gerald Fiebig]
Götz Aly: Unser Kampf 1968 – ein irritierter Blick zurück Götz Alys neues Buch ist ein überfälliger Beitrag zur "historischen Aufarbeitung" der 68er-Bewegung zwischen Wunsch und Realität und wirft ein neues Licht auf das Selbstverständnis des heutigen Deutschlands … [Martin Jankowski]
War Kurt Cobain der Novalis des 20. Jahrhunderts? Martin A. Völker lehrt Ästhetik an der Humboldt-Universität zu Berlin. In den letzten Jahren hat er versucht, eine „Integrale Ästhetik“ zu entwickeln, schwerpunktmäßig setzt er sich mit Körperdiskursen, Schönheitskonzepten und Lebensweisen zwischen 1700 und 1900 auseinander. Ronald Klein sprach mit ihm über die vermeintliche Transformation der Romantik im anti-modernistischen Denken und in der Popmusik … [Ronald Klein]
Best of Feuilleton 2007 Die zehn besten Texte aus den Feuilletons des Jahres 2007. Bayreuth, Sodann und Gomorrha, Bionade-Biedermeier, Zidanes Melancholie, Spiegel Online, Autorenporträts, »Esra«-Urteil, Notiz über Kitsch, Kaiser Chiefs … [Frank Fischer und Marc Reichwein]
Alice Schwarzer: EMMA. Die ersten 30 Jahre 30 Jahre EMMA - erst oder schon? War EMMA nicht schon immer da? Nicht immer, EMMA erblickte das Licht der Welt im Januar 1977... in der Collection Rolf Heyne ist nun ein prachtvoller Band zum EMMA-Jubiläum erschienen … [Christina Mohr]
Dorothea Beck, Hartmut Meine: Armut im Überfluss „Reden wir darüber, dass der Chef der Deutschen Bank pro Stunde mehr Geld bekommt als ein Durchschnittsverdiener in zwei Monaten.“ Dorothea Beck und Hartmut Meine liefern faktensatte Pflichtlektüre für jeden, der begreifen möchte, was in Deutschland derzeit schief läuft … [Martin Jankowski]
Sonja Eismann (Hrsg.): Hot Topic. Popfeminismus heute Die Feuilletons diskutieren übereifrig sogenannte Frauenthemen - die sich doch meist in der Erörterung der Frage "Familiengründung oder Karriere?" erschöpfen. Sonja Eismann, ehemalige Intro-Redakteurin, hat den Reader "Hot Topic" herausgegeben, der zeigt, wie die Lebensrealitäten von Frauen jenseits mainstreamiger Wahrnehmung aussehen … [Christina Mohr]
Kai Detlev Sievers: Kraftwiedergeburt des Volkes. Joachim Kurd Niedlich und der völkische Heimatschutz In seiner neuen Studie untersucht Kai Detlev Sievers die völkische Variante der Heimatschutzideologie und konzentriert sich dabei auf den deutschchristlichen Ideologen Joachim Kurd Niedlich … [Gregor Hufenreuter]
Inszenierungen der Küste. Herausgegeben von Norbert Fischer, Susan Müller-Wusterwitz und Brigitta Schmidt-Lauber In seiner anregenden Methoden- und Quellenvielfalt bietet der im besten Sinne interdisziplinäre Band Einblicke in Imaginationen, Konstruktionen und Repräsentationen der Nordseeküste vom 16. bis zum 20. Jahrhundert. Mit der gediegenen Hardcover-Ausführung und der Vielzahl auch farbiger Abbildungen unterscheidet sich die Publikation wohltuend von den vielen schlechtgehefteten Bleiwüsten auf dem Markt … [Johannes Zechner]
Kunst(w)orte Die Autorin Noël Riley Fitch schrieb einen Führer über europäische Künstlercafés. Einem nicht minder ergiebigen literarischen Schauplatz, Hotels, sind zwei andere Publikationen auf der Spur … [Sigrid Gaisreiter]
Riesenmaschine. Das Beste aus dem brandneuen Universum Seit 2005 befasst sich das grimmepreisgekrönte Weblog riesenmaschine.de mit Kuriosem, Abseitigem und Faszinierendem aus Tier- und Warenwelt. Jetzt gibt es die Riesenmaschine zum Mitrumtragen, nämlich als handliches Taschenbuch - hier ein Interview mit einigen Riesenmaschine-Redakteuren … [Christina Mohr]
Christian Kracht, Eva Munz, Lukas Nikol: Die totale Erinnerung. Kim Jong Ils Nordkorea Das kommunistische Nordkorea hat den nicht unbegründeten Ruf, einer der rätselhaftesten Staaten der Erde zu sein. Einen seltenen Einblick in dieses gleichsam außerhalb von Geschichte und Zeit stehende Paralleluniversum gewährt das Buch „Die totale Erinnerung. Kim Jong Ils Nordkorea“ … [Johannes Zechner]
Move Against G8 - Interview mit Bernadette La Hengst Die Protestaktionen gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm haben Eventcharakter bekommen, noch bevor der eigentliche Event stattgefunden hat. Protest wird Pop - das Skycap-Label hat einen Sampler zusammengestellt, der mehr oder weniger revolutionäre Songs von Jan Delay, Tocotronic, Blumfeld oder Gentleman beinhaltet. Gibt es eine Renaissance des guten alten Protestsongs? Diese und andere Fragen stellte satt.org an Bernadette la Hengst, die auch auf dem Sampler vertreten ist … [Christina Mohr]
Hubertus Knabe: Die Täter sind unter uns. Über das Schönreden der SED-Diktatur Gegen die nostalgische Verklärung der DDR-Vergangenheit hat Hubertus Knabe, Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, ein engagiertes Buch vorgelegt, das die Opfer der SED-Diktatur in den Mittelpunkt stellt und aufzeigt, wie es sich die Täter in auskömmlichen Verhältnissen in der Bundesrepublik eingerichtet haben … [Martin Jankowski]
Richard Schröder: Die wichtigsten Irrtümer über die deutsche Einheit Die öffentliche Stimmung ist wie immer schlecht in Deutschland, schlechter jedenfalls als die tatsächliche Lage. Wer wissen will, worüber man sich gegenwärtig in Deutschland freuen kann und sollte, dem legt Rezensent Martin Jankowski das neue Buch von Richard Schröder dringend ans Herz …
Diskursmaschinen Um Diskursmaschinen, die gewohnheitsmäßig zu Infotainment und humorigem Klingenkreuzen in den Expertenrunden der deutschen Talkshows zusammentreten, und die Zukunft des deutschen Polittalks geht es im Beitrag von Enno Stahl …
Die zehn besten Texte aus den Feuilletons des Jahres 2006 Janina Turek, Willi Winkler, Rechtschreibreform, Tate Modern, Bachmann-Preis, "Spiralblock-Affäre", Emphatiker & Gnostiker, GraSS, Analverkehr, Ein Jahr Große Koalition … [Frank Fischer]
Holm Friebe, Sascha Lobo: Wir nennen es Arbeit. Die digitale Boheme oder Intelligentes Leben jenseits der Festanstellung Nachdem Begriffe wie Generation Praktikum und urbanes Pennertum eher die Missstände einer gut ausgebildeten, aber arbeitslosen Gruppe junger Akademiker beklagten, sorgt eine neue Bezeichnung dieser Menschen für bessere Laune: Digitale Boheme … [Sibylle Sassenholz]
Matthias Donath: Architektur in Berlin 1933 - 1945 Mit dem Umzug der Bundesregierung von Bonn nach Berlin im Jahre 1999 stellte sich die Frage des Umgangs der Bundesrepublik mit dem architektonischen Erbe des NS-Regimes in neuer Dringlichkeit. Johannes Zechner stellt einen Architekturführer vor, der eine Tiefenbohrung in die nationalsozialistische Schicht der ehemaligen Reichshauptstadt unternimmt und sich auch meist weniger beachteten Architekturgattungen widmet … [Johannes Zechner]
BRAVO 1956 - 2006 Eine Jugend ohne BRAVO? Kaum vorstellbar, auch bei denen, die nicht zugeben, dass sie je die Unaussprechliche gelesen haben. Heerscharen junger Künstler wurden durch BRAVO erst zu Stars, zum Beispiel Modern Talking :-D . Ein 800 Seiten dicker Wälzer beleuchtet das Phänomen BRAVO von so vielen Seiten, dass man sich glatt mal wieder eine kaufen könnte … [Christina Mohr]
Gerhard Henschel: Gossenreport. Betriebsgeheimnisse der Bild-Zeitung Henschels Buch ist gedacht für all die, die uns einmal nachfolgen werden: als Mahnmal dessen, was in heutiger Zeit alles möglich war, im übrigen auch als Anstoß zu einer Debatte darüber, ob die Pressefreiheit uns diesen Sumpf wert ist. So gesehen liefert „Gossenreport“ auch einen wichtigen Beitrag zur laufenden „Unterschichten-Debatte“ … [Tina Manske]
Uwe Timm: Der Freund und der Fremde Uwe Timms Erzählung über seine Freundschaft zu Benno Ohnesorg reflektiert die Biographie hinter der Ikone der 68er Protestbewegung mit literarischen und philosophischen Gesten - von Cocteau bis Camus, von Bonnard bis Betty Blue. „Der Freund und der Fremde“ ist mitnichten ein politisches Buch für Alt-68er im Vorruhestand … [Michael Stolzke und Nikolai Wojtko]
Grimme-Preis, Bachmann-Preis, Weltherrschaft: Die Zentrale Intelligenz Agentur verändert unser Leben Wenn man der aktuellen Anzeige auf der Homepage der Universalfirma glauben darf, liegt der ZIA-Weltherrschaftsanteil derzeit bei drei Prozent. Das ist kein schlechtes Ergebnis für eine Gruppe von jungen Kreativen, die sich vor knapp fünf Jahren in Berlin zusammengefunden hat … [Marc Degens]
Markt Literarisch. Herausgegeben von Thomas Wegmann Mit den soziologischen und ökonomischen Zusammenhängen des Literaturbetriebs beschäftigt sich der Sammelband „Markt Literarisch“ … [Johannes Springer]
Prekariat und Kopf Ein Begriff geistert durch die Lande, kaum weiß man mehr, woher er kam, doch auf einmal ist er allgegenwärtig - der Begriff des Prekariats. Über unsichere Beschäftigungsverhältnisse, Interessenkonflikte und den Wandel des Arbeitnehmers zum einzelkämpferischen „Selbstunternehmer“ … [Enno Stahl]
Neues aus der Bewegung - Veröffentlichungen zur alten Bundesrepublik und „1968“ Gerhard Schröder ist ja kein richtiger 68er. Aber die paar Hanseln, die sich Ende der Sechziger in Berlin West und Frankfurt/Main im SDS engagierten, Kommunen gründeten, ungenehmigte Demos, sit-, go- und teach-ins organisierten? Waren das die richtigen? [Dominik Rigoll]
Evelyn Engesser: Journalismus in Fiktion und Wirklichkeit Das Feld des Journalismus erscheint so schillernd dramatisch, dass es ein viel beschriebenes Faszinosum ist. Die Kommunikationsforscherin Evelyn Engesser hat die Darstellung des Journalismus in literarischen Bestsellern mit den realen Arbeitsbedingungen verglichen – der Rezensent hätte gerne noch mehr erfahren … [Johannes Springer]
Klaus Sander, Jan St. Werner: Vorgemischte Welt Klaus Sander und Jan St. Werner haben ein Buch über unsere „Vorgemischte Welt“ veröffentlicht: eine scharfe Polemik wider den Kulturbetrieb und seine „Strategien der Beliebigkeit“ … [Jan-Frederik Bandel]
Diedrich Diederichsen im satt.org-Interview Diedrich Diederichsen ist der weise Mann des deutschen Popjournalismus - und kein bißchen rückwärtsgewandt sondern mittendrin im aktuellen Geschehen. Robert Mießner traf DD zum Gespräch … [Robert Mießner]
Franz Schultheis, Kristina Schulz (Hrsg.): Gesellschaft mit begrenzter Haftung. Zumutungen und Leiden im deutschen Alltag Um "Zumutungen und Leiden im deutschen Alltag" geht es in den soziologischen Studien, die Forscher aus Deutschland und der Schweiz in dem Band "Gesellschaft mit begrenzter Haftung" präsentieren. Etwas über marginalisiertes Leben in Deutschland lernen wird hier vermutlich jeder … [Johannes Springer]
Die zehn besten Texte aus dem Feuilleton des Jahres 2005 Gestaltungskraft, Piano-Mann, Kinder, radikale Verlierer, Kultur der Freiheit, Hitlers Volksstaat, minimale Literaturkritik, Ayahuasca, Schrödertum, 39 Fragen … [Frank Fischer]
Dagmar Herzog: Die Politisierung der Lust. Sexualität in der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts Ausgangspunkt dieses Buches ist eine erstaunliche Entdeckung: Dagmar Herzog wollte ursprünglich die „sexuelle Revolution“ der westdeutschen 68er-Generation untersuchen, die auf die als faschistisches Erbe gedeutete rigide Sexualmoral im Nachkriegsdeutschland mit der Propagierung einer freien Sexualität reagierte. Was die 68er über die Sexualität zwischen 1933 und 1945 dachten, steht jedoch im auffälligen Gegensatz dazu, wie diese in den 1950er Jahren beurteilt wurde … [Janina Nentwig]
Camille de Toledo: Goodbye Tristesse Kalle Lasn: Culture Jamming Wir hören es ja alle jeden Tag bis zum Erbrechen in Radio und TV: Wachstum ist das A und O, wollen wir im rauhen Welthandel überleben. Da muss man schon über die eine odere andere Leiche gehen, und besser ein anderer stirbt als ausgerechnet wir. Ein fairer Deal – oder etwa nicht? Zwei Beispiele aus dem Berg von Publikationen, die sich in letzter Zeit mit den Auswirkungen der Globalisierung und den Möglichkeiten zu deren Überwindung beschäftigt haben … [Tina Manske]
Coolhunters: Jugendkulturen zwischen Medien und Markt Die Ausstellung "Coolhunters" fand vom 23. 4. – 3.7.05 in der Städtischen Galerie Karlsruhe statt und hatte den Versuch unternommen, das Phänomen Jugend beziehungsweise Jugendkultur aus den verschiedensten Blickwinkeln und aus der Sichtweise der Jugendlichen selbst zu beleuchten. Im Suhrkamp Verlag ist der Begleitband zur Ausstellung erschienen … [Christina Mohr]
Volkmar Sigusch: Neosexualitäten Dem Direktor des Instituts für Sexualwissenschaft der Universität Frankfurt am Main und Begründer der Kritischen Sexualwissenschaft gelingt mit diesem Buch eine tiefgreifend analytische, politisch diskursive und obendrein auch noch literarisch ambitionierte essayistische Abhandlung … [Tina Manske]
Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert Sind Taschenlexika im DSL-Zeitalter überhaupt noch zeitgemäß? Dominik Rigoll stellt das Lexikon "Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert" auf die Probe … [Dominik Rigoll]
Rezension: Matthias Marschik, Georg Spitaler (Hg.): Das Wiener Russendenkmal Wie man bei den Wienern aufgehoben ist, davon können Steine eine Menge erzählen. Wenn man sie denn so gut versteht wie dieses Buch. Johannes Springer rezensiert einen Sammelband über das Wiener Russendenkmal … [Johannes Springer]
Nachtrag zum Holocaust-Mahnmal Es ist so einfach, und es ist so offensichtlich. Nehmt den Ernst der Stelen nicht zu ernst, dann habt ihr den Ernst der Lage begriffen. Fühlt die beklemmenden Reflexe, die hochkommen, wenn ihr das erste Mal durch die Säulen wandert – aber unterdrückt dann nicht die aufkeimenden Impulse des aktiven Geistes! Macht es wie die Kinder: tanzt den Stelen auf der Nase herum … [Ní Gudix]
Rezension: Roland Siekmann: Eigenartige Senne. Zur Kulturgeschichte der Wahrnehmung einer peripheren Landschaft "Aus öde wird schön": Unter dieses Leitmotiv stellt Roland Siekmann seine "Kulturgeschichte der Sennelandschaft", die zeigt, wie sehr materiale Landschaft stets "Projektionsfläche" für kulturelle Konstruktionen ist … [Johannes Zechner]
Rezension: Spitzel. Eine kleine Sozialgeschichte Undercover-Leute mit angeklebtem Schnurrbart sind nur eine Spitzelsorte unter vielen. Dominik Rigoll stellt einen Sammelband vor, der neben theoretischen Ansätzen zum Spitzelwesen auch viel Action und nackte Haut bietet … [Dominik Rigoll]
Rezension: Rüdiger Warnstädt: Herr Richter, was spricht er? Da wird von einem folgenreichen Tomatendiebstahl erzählt, einem Studenten, der zweimal dieselbe Prostituierte mit einem gefälschten Fuffziger zu entlohnen gedachte … [Anne Hahn]
Rezension: Thomas Müller: Bestie Mensch Was kann ein Mann erzählen, der in seiner bisherigen Laufbahn mit etlichen Serienmördern, Vergewaltigern, sadistischen Quälern und ähnlichen Verbrechern gesprochen hat? Antwort: Nicht viel Neues … [Tina Manske]
Rezension: Bernd Wedemeyer-Kolwe: Der neue Mensch Die Studie bietet einen Überblick über die Organisationsstrukturen und die Körperpraktiken, sowie die gesellschaftlichen Zukunftsmodelle und Körperentwürfe der Körperkulturbewegung in Kaiserreich und Weimarer Republik, als deren typisches Charakteristikum Wedemeyer-Kolwe den Versuch herausstellt, "mit einfachen Lösungen ‘die Welt von einem Punkte aus zu kurieren’ und so die komplexen Probleme der Menschen in der Industriegesellschaft mittels einer Körpertechnik zu lösen." Diese einfachen Lösungen waren für viele Menschen in Kaiserreich und Weimarer Republik attraktiv und führten zu der weiten Verbreitung der unterschiedlichsten Formen von Körperkultur … [Alexandra Gerstner]
Rezension: Edlef Köppen: Heeresbericht Brigitte Hamann: Der Erste Weltkrieg Als sich im August 2004 der Beginn des Ersten Weltkrieges zum neunzigsten Mal jährte, wurde dies mit einer Flut von Neuerscheinungen zum Thema begleitet. Auf zwei Publikationen aus dieser Bücherflut möchten wir hier besonders hinweisen: auf Brigitte Hamanns reich illustrierte Darstellung über „Wahrheit und Lüge in Bildern und Texten“ und den erstmals 1930 erschienenen und nun neu aufgelegten Roman von Edlef Köppen … [Alexandra Gerstner]
Punk-Kongress in Kassel, 22. – 26.9.2004 Eine nostalgische Veranstaltung von Senioren für Senioren. Die Kasseler Polizei, die sich am Veranstaltungsort Ingenieurschule hinter Bäumen versteckte, hatte sich wohl einen Hauch Chaostage-Action gewünscht. Aber nix da, alles lief ganz gesittet ab. Man verträgt Exzesse halt nicht mehr so gut wie früher … [Christina Mohr]
Weisse Geister - Der Kolonialkrieg
gegen die Herero: Interview mit dem Filmemacher Martin Baer In diesem Jahr jährt sich die blutige Niederschlagung des Herero-Aufstandes zum einhundertsten Mal. Er gilt als der grausamste aller Feldzüge, die das Kaiserreich je in seinen Kolonien geführt hat. Martin Baers Film "Weiße Geister" ist eine subjektive Betrachtung des Kolonialkriegs und ein mutiges, unbedingt sehenswertes und an einigen Stellen sehr überraschendes "historisches Roadmovie" … [Frank Willmann]
Rezension: Manfred Scheuch: Nackt. Die Kulturgeschichte eines Tabus im 20. Jahrhundert. Mit der Nacktheit ist es eine schwierige Sache, denn Nacktsein bedeutet nicht einfach, unbekleidet zu sein. Es handelt sich keineswegs um die "natürlichste Sache der Welt", sondern um ein kompliziertes Geflecht kultureller und sozialer Codierungen und Normen, die einem ständigen Wandel unterliegen und untrennbar mit Schamgefühl und Sexualität verknüpft sind. Manfred Scheuch rückt der Geschichte der Nacktheit im vergangenen Jahrhundert mit mildem Humor zu Leibe … [Janina Nentwig]
Rezension: Ulrich Pfeil: Die »anderen« deutsch-französischen Beziehungen Ulrich Pfeils Studie ist eine echte Pionierleistung, um die auf absehbare Zeit niemand herumkommen wird, der sich mit den ost- und westdeutsch-französischen Beziehungen zwischen 1949 und 1990 beschäftigt, und dabei die in den letzten Jahren landauf, landab erhobene Forderung auch nur halbwegs ernst nimmt, die hiesige Zeitgeschichte möge doch endlich mit der historiographischen Integration der beiden deutschen Nachkriegsgeschichten beginnen … [Dominik Rigoll]
Die Rechtschreibdebatte als Generationenkonflikt? Nun also wollen die Chefetagen von Spiegel und Bild feierlich zur alten Rechtschreibung zurückkehren … Man demonstriert geschlossene Bockigkeit gegen die längst vollzogenen Neuerungen, nur warum? Aus bildungsbürgerlicher Ambition, aus Reformverdrossenheit oder aus schlichter Inkompetenz? [Helene Hecke]
Rezension: Martin Schacht: Die ewige Zielgruppe Martin Schacht befaßt sich mit der drohenden Überalterung der Gesellschaft und entwirft ein Szenario, dass denen, die zu den Alten gehören werden (nämlich uns!) sehr gut gefallen dürfte. Schacht ist davon überzeugt dass wir zu der schon seit jeher umworbenen ewigen Zielgruppe gehören und dass sich an diesem Status auch in Zukunft nichts ändern wird … [Christina Mohr]
Rezension: Faszinierend! Star Trek und die Wissenschaften Die "bis dato umfassendste Textsammlung deutschsprachiger Star Trek-Forschung" versammelt auf 600 Seiten und zwei Bänden Beiträge über Archäologie, Architektur, Filmwissenschaft, gender studies, Linguistik, Philosophie, Physik, Politikwissenschaft, Psychologie, Soziologie und angrenzende akademische Teildisziplinen, die auf die eine oder andere Weise etwas zum Phänomen Star Trek zu sagen haben … [Thomas Vorwerk]
Rezension: Cord Pagenstecher: Der bundesdeutsche Tourismus. Ansätze zu einer Visual History Die Beschäftigung mit "Capri-Fischern und Baedeker, Alpenglühen und Teutonengrill" scheint sich dem wissenschaftlichen Zugang zunächst zu versperren. Eindrucksvoll beweist Pagenstecher jedoch einen möglichen Anspruch der Tourismusforschung, nämlich exemplarisch Erkenntnisse, Theorien und Methoden anderer wissenschaftlicher Disziplinen für einen ausgewählten Aspekt bei der Untersuchung von Geschichte nutzbar zu machen … [Heike Wolter]
Rezension: Siegfried Lokatis: Der rote Faden. Kommunistische Parteigeschichte und Zensur unter Walter Ulbricht "Der rote Faden" von Siegfried Lokatis ist eine informative und auf einen sehr reichhaltigen Quellenfundus gestützte Studie, die dem interessierten Leser ein Knäuel der Ariadne in die Hand gibt, mit dessen Hilfe er sich – wenn auch nicht immer auf kürzestem Wege – durch das parteigeschichtliche Diskurslabyrinth bewegen kann … [Barbara Könczöl]
Rezension: "Geschichtswissenschaft im Zeitalter der Extreme" und "Zeitgeschichte als Streitgeschichte" Die beiden Bücher kommen zu spät. Für mich jedenfalls. Ich hätte mir gewünscht, sie vor ein paar Jahren in die Hand gedrückt zu bekommen: "Lies das, wird dir viel Ärger ersparen." Stattdessen belehrten mich Kompendien, die man "Einführungen" nannte, über die Kunst, mittelalterliche Quellen auf ihre Korrektheit zu überprüfen, Texteditionen zu nutzen und angemessen zu zitieren ("Hauptsache einheitlich"). Zankereien historischer Schulen, die Zeitbedingtheit historischer Theoriebildung und ideologisch-politische Historikerstreitigkeiten … [Dominik Rigoll]
Rezension: Minusvisionen. Unternehmer ohne Geld. Protokolle von Ingo Niermann Unternehmertum wird hier von seiner schöpferischen Seite gezeigt, als kreativer Akt der Selbstverwirklichung, selbst dann, wenn es nur um das Vermarkten von Sandwiches geht – denn was zählt, ist letztlich die Verwirklichung der eigenen Idee, die Verbesserung der Welt im Kleinen durch das Produkt, das einem schon immer gefehlt hat … [Alexandra Gerstner]
Heiraten in Deutschland Nach all den Jahren habe ich sie gefragt, meine Gefährtin, ob sie will. Und angesichts des Ortes meines Antrags, der Rialto-Brücke zu Venedig, ist ihr die Entscheidung nicht schwer gefallen. Auch ein Termin ist schnell gefunden, der 2. Oktober soll es sein. Ein Erfahrungsbericht … [Enno Stahl]
Rezension: Joachim Radkau/Frank Uekötter (Hg.): Naturschutz und Nationalsozialismus Hauptanliegen des Buches ist "jenseits von Apologie und Anklage" die differenzierende Untersuchung der personellen und ideologischen Verbindungen zwischen den Sphären von Naturschutz und Nationalsozialismus. Dabei wird zu Recht zwischen gestaltender Landschaftspflege und bewahrendem Naturschutz unterschieden … [Johannes Zechner]
Rezension: Heike Wolter: Volk ohne Raum
Lebensraumvorstellungen im geopolitischen, literarischen und politischen Diskurs der Weimarer Republik. Eine Untersuchung auf der Basis von Fallstudien zu Leben und Werk Karl Haushofers, Hans Grimms und Adolf Hitlers … [Alexandra Gerstner]
Rezension: Kursbuch 154: Die Dreißigjährigen Das "Kursbuch" war mal der "New Yorker" der Bonner Bundesrepublik. Heute noch wird es als Pflichtblatt an allen linksintellektuellen Kulturstammtischen geführt, auch wenn es mit den Jahren - und mit seinen Lesern - zusehends arrivierter, bürgerlicher und sanfter geworden ist. Die 154. Ausgabe vom Dezember 2003 widmet sich dem Titel-Thema der "30jährigen" … [Jörg Digmayer]
Rezension: Merkur-Sonderheft: Kapitalismus oder Barbarei? Schon seit geraumer Zeit driftet der "Merkur - Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken", einst renommierter Vermittler zwischen wissenschaftlichem und journalis-tischem Diskurs, unaufhaltsam nach rechts. Spätestens seit dem 11. September 2001 scheint es zum zentralen Anliegen der Herausgeber Karl Heinz Bohrer und Kurt Scheel geworden zu sein, zu erweisen, wie perfide der Araber und seine Religion als solche seien … [Enno Stahl]
Rezension: Völkermord in Deutsch-Südwestafrika: Der Kolonialkrieg in Namibia und seine Folgen Die beiden Historiker Jürgen Zimmerer und Joachim Zeller haben sich in ihrem neuem Buch abermals der Geschichte der ehemaligen deutschen Kolonien angenommen. Die beiden renommierten Experten nehmen sich eines der dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte vor … [Frank Willmann]
Rezension: Meike G. Werner: Moderne in der Provinz Die thüringische Provinzstadt Jena war durch die expandierenden Zeiss-Werke von einer klassischen Universitätsstadt zu einer modernen Industriestadt geworden, deren Einwohnerzahl sich zwischen 1890 und 1905 verdoppelte. Die Kultur der Moderne jedoch zog ein, als Eugen Diederichs 1904 seinen Verlag nach Jena verlegte, mit dem Ziel, einen "Versammlungsort moderner Geister" zu schaffen … [Alexandra Gerstner]
Rezension: Stephan Malinowski: Vom König zum Führer Der Jury der "Heinrich-August-und-Dörte-Winkler-Stiftung", die die Arbeit mit dem 2004 erstmals verliehenen "Hans Rosenberg-Preis" ausgezeichnet hat, ist beizupflichten, wenn Sie dem Werk auch jenseits der Fachwissenschaft zahlreiche Leser wünscht …. [Alexandra Gerstner]
Das Gefühl der Verunreinigung oder Warum wir den Apfel zum Wasserhahn tragen Von Prof. Dr. Dr. rer. nat. Stanislav Komárek.
Aus dem Tschechischen von Bernd Gonner. Wie die Furcht vor einem Nuklearkrieg die neuzeitliche Transformation geschichtlich älterer Ängste vor dem Weltende ist, so ist auch die Furcht vor Bakterien oder anderen Krankheitserregern nur eine Transformation eines viel älteren Archetyps – der Unterscheidung zwischen 'rein' und 'unrein' …
Rezension: Heiner Geißler: Was würde Jesus heute sagen? Typisch alteuropäisch fragt Heiner Geißler "Was würde Jesus heute sagen?". Die in den USA gängige Wendung hingegen lautet "What would Jesus do?". Der darin zum Ausdruck kommende Wille zur Tat gilt der konservativen Kulturkritik hierzulande schon lange als strahlendes Gegenbild zu der in Unentschiedenheit verharrenden Grübelei der Alten Welt … [Tobias Lehmkuhl]
Perry Rhodan - Ein Phänomen der Populärkultur Um das Phänomen "Perry Rhodan" zu ergründen, hatten das Archiv der Jugendkulturen (Berlin), die Fakultät für Kulturwissenschaften der Universität Paderborn und der Pabel-Moewig Verlag (Rastatt) vom 11. bis 13. Juli zu einer Fachtagung über "Perry Rhodan" nach Berlin geladen. Zehn Referenten aus Kultur und Wissenschaft näherten sich in ihren Vorträgen dem Massenmedium … [Edda Gerstner]
Die Psychologie der Nacht (2): Interview mit einem Arzt Wenn es dunkel wird und sich der Großteil Menschen unserer Nation auf die Couch oder den Fernsehsessel fallen läßt, um auszuruhen, abzuschalten und den Alltag ihres Mikrokosmos gegen den Alltag der "Tagesthemen" oder den Trash auf RTL II auszutauschen, dann bleiben einige tausend Menschen hellwach und dienstbereit. Dr. Dominik Klüppel ist einer dieser Nachtarbeiter … [Jochen Müter]
Rezension: Recht so. 80 originale Strafurteile von Amtsrichter Rüdiger Warnstädt Die hier gedruckten Urteile sind der zufälligen Auswahl Warnstädts zu verdanken. Jeweils kurz nach dem Prozess (oft in Cafés unter den Linden) geschrieben, bewahrte der Richter von den gut 8.000 Urteilen, die er "gemacht" hat, nur einige auf … [Anne Hahn]
Rezension: Eva-Maria Ziege: Mythische Kohärenz.
Diskursanalyse des völkischen Antisemitismus Über die Bedeutung der diskursiven Ebene für die Diffamierung und
Ausgrenzung der deutschen Juden in der Weimarer Republik besteht kein
Zweifel, dennoch ist der völkische Antisemitismus noch nicht auf der Ebene
sprachlicher Machtausübung und Ausgrenzungsmechanismen untersucht worden. Diese Lücke füllt jetzt Eva-Maria Zieges Buch "Mythische Kohärenz … [Alexandra Gerstner]
Wenn in Bagdad die Sonne aufgeht
Der malerische Kriegsprotest des irakischen Emigranten Ali Jindeel … [Anne Hahn]
Deutschlands Stagnation und das Drama der Kultur Mitunter wird sie noch bestritten, die strukturbedingte Arbeitslosigkeit, der Gegenbeweis lässt sich jedoch momentan eh nicht führen, denn ernsthafte Schritte gegen die höchsten Stand an Erwerbslosen seit der Weimarer Republik werden nicht unternommen … [Enno Stahl]
Was ist Hessen? Im Gespräch mit Exilhesse Reinhard Franz, Dozent für experimentelle Fernsehkunst an der Bauhaus-Universität Weimar und Erfinder des Worldhaus TV … [Frank Willmann]
Das Hartz-Papier und seine sozialen Folgen Hartz und seine Mitarbeiter haben "13 Module" entworfen, die zu einer Umgestaltung der Bundesanstalt für Arbeit führen sollen, zu einer "aktivierenden Politik" gegenüber den Arbeitssuchenden, einer schnelleren Vermittlung und zu mehr Flexibilität am Arbeitsmarkt … [Enno Stahl]
Auf der Suche nach Provinz zwischen Heimat und Großstadt Es muss schon was dran sein an der Provinz, taugt sie doch als gesellschaftspolitisches Mahnbild in Zeiten fortschreitender Globalisierung ebenso wie als argumentative Floskel in kunstambitionierten Diskussionen …. [Marcel Diel]
Voll tolerant oder was dürfen uns sibirische Dorfdeppen singen? Die Auseinandersetzung um den russischen Sänger Jegor Letow und seine Band "Graschdanskaja Oborona".
Die junge Welt organisierte angesichts des offenbaren Klärungsbedarfs eine Veranstaltung im Haus der Demokratie, die am 11.10.2002 unter dem Motto „Nazis rein? Russische Nationalbolschewisten auf Berliner Lesebühnen stattfand … [Anne Hahn]
Texte der Glücklichen Arbeitslosen: Busy doing nothing Der Mensch ohne Arbeit im internationalen Vergleich … [Mila Zoufall]
Ein latentes Manifest Vortrag gehalten am 18. Mai 2001 an der Berliner Volksbühne … [Guillaume Paoli]
Die Glücklichen Arbeitslosen Das Manifest der glücklichen Arbeitslosen
Texte der Rheinischen Brigade: Das Hartz-Papier und seine sozialen Folgen … [Enno Stahl]
Auf der Suche nach Provinz zwischen Heimat und Großstadt Lose Gedanken in assoziativer Fügung … [Marcel Diel]
Vor und nach dem 11. September Notiz über den Amerikanismus … [Enno Stahl]
Weitere Beiträge:
Die Johannes B. Kerner Show Verona Feldbusch trifft auf Alice Schwarzer … [Anne Hahn]
Der tote Körper des Sturmführers Warum die Grünen sich mit dem SA-Mann Horst Wessel beschäftigen … [Bodo Mrozek]
Interessiert mich nicht Lothar Feix mischt den Torpedokäfer auf … [Anne Hahn]
Gutes von gestern!
Bestes von heute! Ein verallgemeinerndes Lob auf die Massenuniversitäten … [Marc Degens]
Wirklichkeit gehört allen Bernd Rabehl trifft Uwe Radloff und andere Linke aus dem Osten im Kaffee Burger … [Anne Hahn]
Die digitale Utopie Die Zukunft des Internet - Ein Ausblick … [Marc Degens]
Lieben und leben lassen Vom Vorhandensein eines Independent-Lebensgefühls … [Kaaja Hoyda]
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