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14. August 2010
Christina Mohr
für satt.org

Pretty Girls Play Faves – das LADYFEST

Präsentiert von Missy Magazine & satt.org
Freitag, 03.09.2010 ab 21 Uhr, Weststadtcafé Darmstadt

Vor genau zehn Jahren fand in Olympia, Washington das erste Ladyfest statt - das Ziel, Riot Grrrlism und DIY-Überzeugung zu verbreiten und dabei noch eine gute feministische Party zu feiern, stieß weltweit auf helle Begeisterung. 2001 gab es bereits fünf Ladyfeste, das erste deutsche Ladyfest lief 2003 in Hamburg vom Stapel.
Am 3. September 2010 feiern die Ladies im südhessischen Darmstadt: organisiert und initiiert vom DJ-Team Morelle & Krete und vielen anderen engagierten Mitstreiterinnen. Das Programm ist mehr als beeindruckend und lässt nur eine Devise zu: auf nach Darmstadt!
satt.org freut sich darüber, diese coole Party präsentieren zu dürfen - lest hier ein Interview mit einer der Organisatorinnen, Simone Dömling a.k.a. Morelle:

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  Ladyfest Plakat


Programm und Info:
Live: Frau Kraushaar (Artsy Fartsy Dance Dance /HH, + DJ-Set!) Eve (Soul Songwriting /DA)
DJs: DJ Patex (Golden Pudel Club /HH) Morelle & Krete (Pretty Girls Play Faves /DA)

Darmstadts Ausgehkultur hat für eine Stadt dieser Größe einiges zu bieten. Nur: In der Regel sind es Männer, die Parties veranstalten, mit ihren Bands auftreten, Platten auflegen. Dabei gibt es so viel weibliches Party-Potenzial und viele kreative Macherinnen. Höchste Zeit für ein Ladyfest, bei dem die Frauen im Mittelpunkt stehen – dachte sich das Darmstädter DJ-Duo Morelle & Krete. Und so findet am Freitag, dem 3. September das erste Darmstädter Ladyfest statt: Mit ausschließlich weiblichen Mitwirkenden, auf der Bühne, am Plattenteller und natürlich auch beim gesamten Drumherum, also in Sachen Organisation, Technik, Werbung und was eben sonst noch dazu gehört, um ein großes Fest zu realisieren. Spannendes Programm: Auch wenn es nicht nur ums Party machen geht – das Programm klingt zumindest nach einer langen Nacht und verschwitzten T-Shirts: Aus Hamburg kommt Frau Kraushaar ins Weststadtcafé; ihre Auftritte lassen sich als eine Angelegenheit zwischen Elektro-Konzert und Kunstperformance beschreiben. Tanzbar, verwirrend, eigenständig. Und werden vom Goethe-Institut als polyglott funktionierende »German Art« exportiert. Sie projektet u.a. mit Melissa Logan von Chicks on Speed, mit Jim Avignon, Nova Huta und Jacques Palminger. Ebenfalls aus Hamburg kommt DJ Patex alias Patricia Wendler, die Disco-Bastard-Pop und Indietronics serviert. Sie legt im legendären Hamburger Golden Pudel Klub auf, organisiert dort Konzerte und ist auch bekannt als Bassistin und Sängerin der famosen Knarf Rellöm Trinity. Dann kommen die Darmstädterinnen: Morelle & Krete holen einen feinen Mix aus ihren Plattenkoffern. Von Indierock über Elektrotrash bis Powerpop – hier kann alles passieren. Und Eve, bekannt auch als Evie Wonder, wird ihre kleinen Soul-Schmuckstücke live performen – an diesem Abend solo am Fender Rhodes. Im Rahmenprogramm gibt's außerdem: Essen vom »Goldenen Hirsch«, Kleine Kuchen, DIY-BBQ (es darf Grillgut mitgebracht werden), Flohmarktdiamanten, Ladyfest-Shirts, Kunst, Design, Geschenke, Deko, Visuals – und ein Frauentaxi für die gute Heimreise.


Wann bist du auf die Idee gekommen, ein Ladyfest in Darmstadt auf die Beine zu stellen?

Simone: Die Idee entstand zum einen, weil wir (das DJ-Team Morelle & Krete) schon länger mal eine Party veranstalten wollten, die alle Sinne anspricht und dabei ganz nach unserem Geschmack ist. Die Parties, die in Darmstadt, teilweise auch mit einer netten Idee dahinter, so auf die Beine gestellt werden, ähneln sich dann doch häufig inhaltlich und von der Stimmung her sehr stark, weil es eben immer die gleichen Typen sind, die da federführend agieren.

Zum anderen wurden wir im Herbst letzten Jahres als DJs zum Ladyfest Frankfurt ins IVI (Institut für vergleichende Irrelevanz) eingeladen. Das war für uns beide eine ganz neue Erfahrung und hat uns viel Spaß gemacht. Die entspannte Atmosphäre und unbändige Tanzlust unter den Frauen hat uns beeindruckt, das wollten wir auch in unserer Heimatstadt haben.

Gibt es in Darmstadt eine lebendige feministische Szene?

Simone: Dazu muss ich zunächst sagen, dass ich dazu nicht die optimale Ansprechpartnerin bin: Bisher habe ich mich über meinen direkten alltäglichen Aktionsradius hinaus kaum mit feministischem Denken und Handeln in meiner Stadt beschäftigt. Ich weiß aber, dass es in Darmstadt eine traditionsreiche Frauendisco des Frauenkulturzentrums gibt, die immer noch gut läuft. Die findet, wie auch Frauenkneipe und Frauenfrühstück des Vereins, in der Alten Kyritzschule statt, momentan jeden letzten Samstag im Monat unter dem Namen »tanzbar«. Weiterhin gibt es im Jugend- und Kulturzentrum Oetinger Villa den »raum_in«, ein 2009 von jungen Frauen eingerichteter Frauenraum mit bereits recht umfangreicher Bibliothek, in dem auch Lesungen u. ä. stattfinden. Die sind ziemlich aktiv, einige auch hessenweit in Verbänden organisiert oder beruflich in Sachen Feminismus unterwegs. Dann gibt es die Frauenzeitung »Mathilde«, die seit 2002 alle zwei Monate erscheint. Für Mädchen gibt es, vom Landkreis Mitte der 90er initiiert, das Zeitungsprojekt »Görls«, für das ich als Teenie auch schon mal einen Artikel geschrieben habe. Und jetzt gibt es auch noch uns!

Mit wie vielen BesucherInnen rechnet Ihr?

Simone: Schwer zu sagen, da es ja das erste Fest dieser Art in Darmstadt ist und auch das erste, das wir organisieren. Da aber viele verschiedene tolle Frauen mitmachen, die sich in den unterschiedlichsten Netzwerken bewegen, werden es schon ein paar Hundert werden.

Apropos BesucherInnen: dürfen Männer eigentlich kommen oder seid Ihr streng? Ist das Ladyfest als Veranstaltung nur für Frauen gedacht?

Simone: Also ich persönlich bin schon saustreng, was die Einforderung respektvollen Verhaltens angeht. Das gilt aber für alle Geschlechter – klar gehen mir beim Ausgehen vor allem Männer oder Jungs auf die Nerven, allerdings wurde ich auch schon von einer Frau begrapscht. Ich glaube, dass wir mit unserem Programm und der Anwesenheit der Mitwirkenden schon eine Grundstimmung schaffen, in der sich jeglicher Machismo und doofe Anmache quasi von selbst verbieten. Deshalb dürfen auch alle kommen, die möchten, egal welchem Geschlecht sie sich zuordnen.

Weiterhin denke ich, dass wir mit der Wahl des Ortes viele potentielle Probleme automatisch umgehen: Das Weststadtcafé atmet an sich schon eine sehr entspannte Atmosphäre. Boris, der Inhaber, hat mir erzählt, dass es dort noch nie ernstzunehmenden Stress gab. Das kenne ich von meinem Ex-Arbeitsplatz, dem 603 qm, ganz anders; die haben dort häufiger Probleme mit vor allem besoffenem, jungem, männlichem Laufpublikum. Die würden das in dem Zustand gar nicht mehr in die Weststadt schaffen :-) (A propos: Damit alle sicher und stressfrei nach Hause kommen, wird ein Frauentaxi angeboten!)

Hast du schon andere Ladyfeste besucht? Was hat dir besonders gefallen, bzw. was wollt Ihr in Darmstadt anders machen?


* Zur Finanzierung des Ladyfests verkaufen wir eine limiterte Auflage dieser T-Shirts (fairgehandelte Bio-Baumwolle in Spitzenfarben, schaut auf unsere Myspace-Seite!).

Simone: Wie ich schon erwähnte, war das Ladyfest in Frankfurt tatsächlich »mein erstes Mal«. Hat mir super gefallen, daran würde ich auch nichts verändern wollen. Unser Fest findet eben draußen statt, weshalb wir mehr Platz für mehr Programmpunkte haben – und ich glaube, wir legen etwas mehr wert auf Ästhetik: Julia Veits, eine tolle Illustratorin und Designerin, hat eine Bildsprache entworfen, die sie in Plakat, Flyer und einem T-Shirt-Motiv* umgesetzt hat und die sich auch in Dekoration, Beleuchtung und den Visuals wiederfindet.

Liegt der Schwerpunkt auf Musik/Konzerten oder wird es auch Lesungen, Diskussionsforen o.ä. geben?

Simone: Ganz klar: Ersteres. Wir lassen es langsam angehen und machen erstmal das, was wir können – viele von uns haben langjährige Erfahrung in der Veranstaltung von Konzerten und Parties. Für den vollen Genuss gibt es neben Ohren- und Augenschmaus noch ein paar Stände mit Kunst, Design, Büchern und Klamotten sowie Essen und Naschwerk.

Zunächst soll es ja auch nicht mehr sein als ein Fest, bei dem die Frauen auf der Bühne oder mit ihren Ideen, ihrem Business im Mittelpunkt stehen. Allerdings hoffen wir schon, dass neben dem reinen Party-Ding auch tolle Gespräche zustande kommen, Kontakte geknüpft werden und viele Mädels und Frauen Lust kriegen, auch selbst was zu machen.

Wirst du eine Begrüßungsrede o.ä. halten?

Simone: Auf keinen Fall. (Das mach ich beim nächsten Mal, um der Stadt zu danken, dass sie uns dabei im Gegensatz zu jetzt finanziell unterstützt hat.) Wer mehr wissen mag, kann vorher sehr viel lesen und am Abend selbst uns jederzeit ansprechen. Ich werde mich und einpaar andere Mitstreiterinnen als Kontaktpersonen kenntlich machen, falls es doch mal ein Problem geben sollte – oder eben falls es Fragen gibt.

Was ist wichtiger: die Party unter FreundInnen oder eine Veranstaltung mit Anspruch?

Simone: Beides ist wichtig. Und das eine schließt das andere ja nicht aus: Spaß kann auch Widerstand machen;-) Wir wollen eine Veranstaltung anbieten, auf die wir selbst gern gehen würden. Und anspruchslos können wir gar nicht. Ich denke, das spiegelt sich auch im Programm wider. Der feministische Hintergrund schwingt da, auch ganz ohne Podiumsdiskussionen, automatisch mit.

  DJ Patex
DJ Patex


Frau Kraushaar
Frau Kraushaar


Morelle + Krete
Morelle & Krete


DJ Patex
Eve
(Fotos: Ladyfest)

Nach welchen Kriterien habt Ihr die Künstlerinnen wie z.B. DJ Patex ausgesucht?

Simone: Ausschließlich nach geschmacklichen Kriterien. Und zwar alle. (Naja, wär ich reich, hätte ich persönlich auch noch Regina Spektor, Stereo Total, The Knife, Scout Niblett, Angie Reed, The Blow, M.I.A., Jenny Wilson, Uffie, SoKo, Le Tigre, Britta, Chicks On Speed, Boieskout, Ladytron, Coco Rosie – aah, ich kann nicht mehr aufhören! – eingeladen. Vielleicht nächstes Mal.) Es gibt ja auch Frauenbands oder weibliche DJs, die wir doof finden. Die hätten wir nicht gefragt, und wenn sie noch so tolle feminstische Texte gehabt hätten.

Kennst du dich mit der Ladyfest-Historie aus? Ich weiß nur, dass die ersten Ladyfeste in den USA stattfanden...

Simone: Da bist du sehr richtig informiert ;-) Die Wurzeln der Ladyfeste sind in der »Riot Grrrl«-Bewegung zu finden, die Anfang der 90er Jahre eine popkulturelle und feministische Bewegung junger Frauen war, die ihr »Mädchen-Sein« offensiv mit Forderungen nach Sichtbarkeit und Respekt verbunden haben. Dazu muss man sagen, dass diese Bewegung in den USA um einiges politischer präsent war als ihr kommerzieller Import nach Europa, zu dem man nur das brechreizfördernde Stichwort ‚Girlie' nennen muss.

Hierzu ein Auszug aus dem Riot Grrrl Manifest: »WEIL es für uns Mädchen einfacher werden soll, unsere Arbeiten zu hören/sehen, damit wir uns unsere Strategien teilen und uns gegenseitig kritisieren/applaudieren können. [...] WEIL wir Wege finden wollen, wie wir antihierarchisch sein und Musik machen, Freundschaften und Szenen entwickeln können, die auf Kommunikation und Verständnis basieren und nicht auf Konkurrenz und Kategorisierungen von Gut und Böse. WEIL wir Kapitalismus in all seinen Formen hassen und weil es unser zentrales Ziel ist, Informationen zu teilen und wir nicht den herrschenden Standards entsprechend nur Geld machen oder cool sein wollen.«

Aus dieser Idee, solidarisch unter Frauen und Mädchen Musik zu machen und sich eine Möglichkeit der Repräsentation zu schaffen, entstand 2000 das erste Ladyfest in Olympia (USA). Hierfür wurde sich vom Begriff »Girl« bzw. »Grrrl« verabschiedet und stattdessen der Versuch unternommen, sich den Begriff »Lady« anzueignen und umzudeuten, welcher erweiterte Eigenschaften, wie Souveränität, Selbstbewusstsein und Selbstbestimmtheit impliziert und Respekt einfordert. Weil die deutsche wörtliche Übersetzung einfach blöd klingt und beim Wort »Dame« zuviel patriarchale und bürgerliche Vergangenheit mitschwingt, blieb man auch hierzulande beim Begriff LADY. Im Kontext der Ladyfeste wird im Begriff ‚Lady' auch von biologisierenden Zuschreibungen Abstand genommen. So ist ein Motto, das sich nahezu bei jeder Veranstaltung finden lässt: »What ever your gender may be – if you feel like a Lady, be part of the Ladyfest.«

Die Idee hat sich in Europa schnell verbreitet, seit 2003 finden auch in Deutschland Ladyfeste statt. Der Anspruch reicht dabei von Frauenförderung und Networking im kulturschaffenden, politischen und theoretischen Bereich bis hin zum `einfach Party machen'. Dahinter steckt die Idee, eine feministische Veranstaltung offen und attraktiv für alle Geschlechter zu machen und damit Frauen und ihrem Können sowie feministischen Politiken einen Raum zu geben. Für ein Ladyfest gibt es jedoch keine Agenda, kein Format und keine Corporate Identity. Jedes Ladyfest ist Produkt der Menschen, die sich, ihre Fähigkeiten und Interessen einbringen.

Where have all the riot grrrls gone? Ist es Zeit für eine Grrrl-Renaissance?

Simone: HELL YES! Ich habe in meiner Generation (der jetzt um die 30-jährigen) festgestellt, dass ganz viele offensichtlich eine unglaubliche Scheu davor haben, feministische Inhalte anzusprechen – und was da jetzt so nachkommt, wirkt auf mich ehrlich gesagt nicht gerade ermunternd. Dabei ist doch Feminismus erstmal »the radical notion that women are people«, um mal eine bekannte Definition zu zitieren. Und es gibt verdammt noch mal leider viel zu viele Gelegenheiten, bei denen auffällt, dass sich diese bahnbrechende Erkenntnis noch längst nicht überall durchgesetzt hat: Sei es in der Arbeitswelt, vor allem was die Bezahlung betrifft, oder in schlichten Alltagssituationen, in denen ein »Nein, hab keine Lust, mit Dir zu reden / was zu trinken...« nicht akzeptiert wird und frau trotzdem freundlich bleiben soll, oder es Frauen und Mädchen nicht zugestanden wird, ihrer Unzufriedenheit oder Wut Ausdruck zu verleihen, ohne dass sie gleich als Furie oder Zicke gelten oder mann ihr Verhalten mit hormonellen Schwankungen begründet.

Ich könnte stundenlang so weitermachen, deshalb beschränke ich mich jetzt mal auf unser kleines Festival: Frontfrauen im Pop-Business gibt es ja viele. Das Blöde ist nur, dass die meist von Männern angezogen und hingestellt werden, um von Männern »komponierten« Mist zu flöten und dabei nett zu lächeln, Rehaugen zu machen und mit dem Arsch zu wackeln. Ich persönlich begründe das so: Frauen und Mädchen sind leider viel zu oft viel zu bescheiden. Sie wollen nicht unhöflich sein, niemanden überrollen, nicht zu laut und nicht zu aufdringlich sein. Das ist aber genau das, was im Business, so wie es jetzt ist, oft gefordert ist, wenn frau etwas erreichen will. Dazu kommt, dass es superviele Mädels gibt, die zuhause an Klavier und Gitarre üben, üben, üben, und wunderschöne Songs schreiben, in der Öffentlichkeit aber unsichtbar bleiben. Dort finden wir dagegen viele begabte Jungs, aber eben auch sehr viele unbegabte oder uninspirierte Posertypen. Ich wünsche mir, dass mehr Frauen und Mädchen die Poser verdrängen und in der Folge unser aller Augen und Ohren mehr verwöhnt und weniger gelangweilt werden. Und wenn es dafür ab und an notwendig wird, laut und unverschämt zu sein, na und? »Well-behaved women seldom make history«, sagte schon Laurel Thatcher Ulrich.

Vor zwei, drei Jahren schlug die Debatte um den »neuen« oder Pop-Feminismus hohe Wellen, jetzt haben sich die Wogen geglättet – war das ein Sturm im Wasserglas? Was macht für dich Feminismus aus, egal ob neu, alt oder pop?

Simone: Keine Ahnung, was das war, aber ich glaube, es ging dabei hauptsächlich um die Vermarktbarkeit gewisser Bücher. Im Gegensatz dazu macht Feminismus für mich aus, dass dieser immer und überall aktuell ist – das gute alte »Das Private ist politisch« – und auf die üblichen Verwertungszusammenhänge pfeift. Und dass jede und jeder ihr oder sein eigenes Ding daraus macht.

Wer sind für dich coole Leitfiguren / moderne Feministinnen?

Simone: Vor allem die Frauen, die mit mir das Ladyfest stemmen. Es macht mir total Spaß, mich momentan fast jede Woche mit ihnen zu treffen, vor allem weil wir uns sonst in dieser Konstellation sicher nicht zusammengefunden hätten. Neben der reinen Veranstaltungsplanung besprechen wir ganz automatisch auch immer wieder unsere individuellen Erfahrungen und Einstellungen als emanzipierte Frauen, das ist wirklich spannend – und gleichzeitig entspannend, weil es eine unheimlich nette und lustige Runde ist.

Und meine Mutter. Die hat schon immer ihr Ding gemacht, ohne allzu spitze Ellenbogen und unter voller Ausnutzung ihrer »typisch weiblichen« sozialen Fähigkeiten. Vorbildlich ;-)

Kennst du das Missy Magazine?

Simone: Ich finde das Missy Magazine super, weil die Herangehensweise meiner Meinung nach ‚ladylike’ ist, also gelassen, souverän, humorvoll und wenn's sein muss, auch mal streng und unbequem. Ich lese es aber nicht regelmäßig, weil ich einfach nicht dazu komme. Den Online-Auftritt finde ich richtig gut, dort surfe ich wiederum regelmäßig vorbei.

Was wünschst du dir und den BesucherInnen fürs Ladyfest Darmstadt?

Simone: Dass wir viele sein werden. Und alle wahnsinnig viel Spaß haben. Und vielleicht, dass es nicht das letzte Ladyfest sein wird.




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