Strobo 4 [5|3|2|1]:
Comictipps
von Uwe Lochmann

Alles über Comics
(Andres C. Knigge)

Wo hat das Phänomen Comic eigentliche seine Wurzeln? Aus welchem Ei bzw. aus welcher Feder ist der Comic eigentlich gekrochen? Wo machte er seine ersten Laufversuche und wie wurde er erwachsen?
Asterix, Donald, Spiderman und unzählige andere Figuren tummeln sich heutzutage in Heften, Magazinen und Zeitungen. Sie bevölkern Fernsehsendungen und haben sich in letzter Zeit auch im Kino äußerst erfolgreich präsentiert. Nur wer sind ihre Väter?
Lange Zeit wurde der Geburtsort in die USA gelegt, wo Pressemagnaten Anfang des 20. Jahrhunderts Comicstrips als Wochenendbelustigung in den großen Zeitungen des Landes veröffentlichten, wo die Yellow Kids und bald auch stählerne Superhelden die Seiten zierten.
Doch was ist mit Willhelm Busch oder mit Rudolf Töpfer der bereits 1831 seine Bildgeschichten veröffentlichte, über die sich schon Goethe amüsiert hat. Ober sind die Wurzeln bereits in einer Höhle im französischen Chauvet gesprossen, in denen Höhlenmenschen vor gar 32000 Jahren ihre Jagdszenen in Bildgeschichten ihrer Nachwelt hinterließen. Diesen und vielen weiteren Fragen geht der Comicwissenschaftler Andreas C. Knigge auf die Spur und lässt viele bekannte Künstler und ihre kreativen Figuren an unserem geistigen Auge vorüberziehen. Hier erfährt man wirklich "Alles über Comics"
Alles über Comics Europa Verlag
436 Seiten, illustriert, HC, 29,90 €

Hikaru no GO
(Yumi Hotta/ Takeshi Obata)

Hikaru ist ein normaler Sechstklässler, mit normalem Interesse für Computerspiele, Fußball und Mädchen. Als er mit seinem Taschengeld mal wieder nicht bis zum Monatsende auskommt, durchstöbert er den Dachboden seines Großvaters nach etwas, das sich beim Krämer zu Geld machen lässt. Doch er findet nur wertlosen Plunder, bis auf ein altes, verstaubtes Go-Spiel. Beim Abwischen des Brettes, spricht plötzlich eine Stimme in seinem Unterbewusstsein. Es ist die Stimme von "Fujiwara no Sai", einem alten Go-Meister, dessen Geist Jahrhunderte in diesem Go-Spiel gefangen war. Der Geist bittet Hikaru mit ihm Go zu spielen. Doch für einen Jungen in seinem Alter gibt es nichts langweiligeres, als dieses "Spiel für alte Männer"! Mit der Zeit kann ihn Fujiwara allerdings von den Vorzügen des Go überzeugen. Doch bis dahin gerät Hikaru in viele ungewollt komische Situationen.
Hikaru no Go ist amüsant zu lesen und führt Mangaleser zu einem Spiel, das sich in Sachen Strategie und Konzentration mit dem Siel der Könige (Schach) durchaus messen lässt. Eine Einführung in das Spiel und Tipps und Tricks zu strategischem Vorgehen lassen bald Lust auf dieses asiatische Brettspiel aufkommen.
Hikaru no GO
Carlsen Verlag
190 S., s/w, Tb, 6,00 €

Kurt Cobain – Godspeed
(Legg, Mc Carthy, Flameboy)

Kurt Cobain ist einer jener Helden, die dem Spruch folgten, der junge Stars zu Legenden erwachsen lässt: "Live fast, die young"! Als Kurt Cobain sich 1994 mit einer geladenen Schrotflinte in seine Garage zurückzog, um einem unstillbarem inneren Zwang zu folgen, stürzte er die "Generation X" in tiefe Trauer. Ein Musiker, der mit seiner selbstzerstörerischen Art als Frontman von Nirvana zum Idol einer neu geschaffenen Musikrichtung, dem "Grounge", wurde. Berauschende Drogenexzesse machten aus ihm einen Spielball zwischen Konzertbossen und Familie. Mehrere Versuche von seiner Heroinsucht loszukommen schlugen fehl. So ging auch er den selben Weg wie Jim Morrison, Elvis, Jimi Hendrix, Janis Joplin, James Dean und viele andere. Wie sie wird auch er in den Köpfen seiner Fans ewig jung bleiben und seine Musik verströmt weiterhin ihren besungenen "Teen Spirit" – "Nevermind" – Kurt Cobain.
Die Autoren Barnaby Legg und Jim Mc Carthy (2000A.D.) haben gemeinsam mit dem britischen Zeichner Flameboy einen gebundenen Prachtband geschaffen, der mit Hilfe von Tagebücherauszügen den kurzen Lebens- und Leidensweg eines viel umjubelten aber einsamen Helden aufzeichnet.
Kurt Cobain – Godspeed
Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag
48 S., farbig, HC, 19,80 €