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Januar 2007
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Stefan Pannor
für satt.org |
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Alain Ayroles, Jean-Luc Masbou:
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Alain Ayroles, Jean-Luc Masbou: Mit Mantel und Degen 7: Der Chimärenjäger Carlsen 2007 56 S. Softcover, € 12,00 » amazon |
Vor über 10 Jahren begannen Ayroles & Masbou ihre wunderbare Abenteurer-Farce. Ein farbenprächtiges, absurdes Garn um zwei Schwerthelden zur Zeit des Barock, die während einer Schatzsuche nicht nur an schöne Frauen, Piraten und wilde Berber geraten, sondern am Ende gar zum Mond fahren. Don Lope und Armando de Maupertuis, ein Wolf und ein Fuchs. Ja, richtig, ein Wolf und ein Fuchs. Mit Mantel und Degen. Und einen sprechenden Hasen gab es auch. In einer Welt der Menschen. Und kaum einen scheint das zu irritieren.
Absurd? Ja. Und spannend. Rasant. Und unglaublich gut anzusehen mit seinen detailreichen, plastischen Panels, den gewagten Perspektiven und rasanten Schnitten. Eben eine pralle, ja eine barocke Abenteuerkomödie. Ein unglaubliches Ding. Das ging so lange gut, bis die Produktion der Comics bei den Künstlern ins stocken kam. Das war so um Band 4 herum. Seitdem leiern sich Ayroles und Masbou alle ein bis zwei Jahre einen neuen Band der Serie aus dem Kreuz. Von Regelmäßigkeit ist nur noch bedingt etwas zu spüren. Und auch die Qualiät fällt seitdem deutlich ab.
Was da geschehen sein mag, wissen wir nicht. Zehn Jahre sind eine lange Zeit. Und vielleicht sind die Künstler einfach ihrer eigenen Serie überdrüssig geworden. Denn so liest sich der aktuelle, der siebte Band. Inzwischen sind unsre Helden zwar unversehrt auf dem Mond angelangt, wo es fahrende Häuser, rollende Schiffe und lebende Dudelsäcke gibt. Aber wohin soll die Reise von dort führen?
Dabei war zu Anfang der Serie alles klar. Es ging um einen Schatz, eine schöne Frau, einen Schurken. Gegenseitig jagten sich Gute und Böse um die halbe Welt. Inzwischen aber wissen wohl nicht einmal mehr die Künstler selber, wohin sie mit der Serie wollen. Im aktuellen siebten Band wird eine Revolte auf dem Mond vorbereitet, während Fuchs, Wolf und Hase sich auf die Suche nach einem mythischen Fechtmeister machen. Dabei geraten sie auf die Rückseite des Mondes und müssen gegen die im Titel des Albums erwähnten Chimären bestehen.
Sehr viel mehr passiert nicht. Und das ist deutlich zu wenig für einen Comic, auf den man anderthalb Jahre warten mußte. Es ist auch zu wenig im Vergleich zu den vorherigen Bänden. „Mit Mantel und Degen“ ist immer noch eine unterhaltsame Serie, was im aktuellen Band vor allem an den charmanten, gnadenlos überzeichneten und doch sympathischen Hauptfiguren liegt sowie an der differenziert ausfabulierten Mondgesellschaft. Aber von der Komik, vom Tempo und letztlich eben vom Sinn der Serie sind die Künstler so weit entfernt wie noch nie. Eine Entscheidung über die Zukunft der Serie sollte dringendst getroffen werden.
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