Brian K. Vaughan, Pia Guerra u. a.: Y - The Last Man Panini Comics/Vertigo 2007
Bd 1: Entmannt 126 S., br., 14,95 € » amazon
Bd 2: Tage wie diese 128 S., br., 14,95 € » amazon
Bd 3: Ein kleiner Schritt 172 S., br., 16,95 € » amazon
Bd 4: Offenbarungen 144 S., br., 16,95 € » amazon
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Brian K. Vaughan, Pia Guerra:
Y - The Last Man
Wenn in "Y - The Last Man" ein Virus für das Ende aller Tage sorgt, erinnert das nicht nur an Stephen Kings Virenschleuder "The Stand", sondern auch an Robert Merles "Die geschützten Männer". Wie dort vernichtet der Virus auch in "Y" ausschließlich männliche Wesen. Bis auf zwei natürlich. Beeindruckend an diesem Comic ist nicht die Odyssee des unbeholfenen Entfesselungskünstlers Yorick mit seinem Kapuzineräffchen durch ein ansonsten völlig entmanntes Amerika. Es ist die Konsequenz, mit der Autor Vaughan seine Katastrophe zu Ende denkt. Politik und Industrie sind lahm gelegt, es gibt keine Müllmänner und keine Piloten mehr - Männerberufe eben.
Die katholische Kirche wurde quasi komplett ausradiert. Dafür hat Israel jetzt die größte Armee der Welt, schließlich gilt dort die allgemeine Wehrpflicht auch für Frauen. Geschickt baut Vaughan seinen Gesamtplot um solcherlei gut recherchierte Fakten, oft überraschend, immer schlüssig. Grafisch bleibt "Y - The Last Man" stets solide. Zeichnerin Pia Guerra pflegt einen klaren, manchmal etwas altbackenen Realismus. Dass sie als Zeichnerin letztlich auch nur die Ideen eines Mannes umsetzt, macht hier allerdings stutzig.
Nach langer Pause in Deutschland fand auch diese Serie ein zweites Heim bei Panini. Fast zu spät – in den USA wird in wenigen Monaten "Y – The Last man" planmässig mit Kapitel 60 beendet. Hierzulande sind wir immer noch im ersten Drittel.