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August 2007
Stefan Pannor
für satt.org

Reinhard Kleist,
Titus Ackermann u.a.:
Elvis – Die illustrierte Biografie

Reinhard Kleist,
Titus Ackermann u.a.:
Elvis – Die illustrierte Biografie

Ehapa Comic Collection 2007

Reinhard Kleist, Titus Ackermann u.a.: Elvis – Die illustrierte Biografie

128 S.; Hc, € 19,00 (D)
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Der Schritt zu einer Comicadaption des berühmtesten Hüftschwingers aller Zeiten war allzu naheliegend, nachdem Reinhard Kleist im Vorjahr mit viel künstlerischem und kommerziellem Erfolg bereits das Leben Johnny Cashs als Comic adaptiert hatte. Wie Licht und Dunkel entsprechen sich die Karrieren der beiden großen amerikanischen Sänger, deren Karrieren beide im gleichen Studio der gleichen Plattenfirma begann, die zusammen tourten und zusammen Songs aufnahmen. Aber war er auch nötig?

Bedenkt man, dass Kleist an seiner Cash-Biografie „I see a darkness“ einige Jahre saß, der „Elvis“-Band allerdings nicht einmal ein Jahr danach folgte, muss man skeptisch werden. Aber immerhin: „Elvis“ ist deutlich kürzer als „Cash“ (zieht man alle Füllseiten ab, grade mal halb so lang). Außerdem hat sich Kleist mit Titus Ackermann einen Co-Autor und außerdem viele viele Co-Zeichner ins Buch geholt. Das erklärt die kurze Produktionszeit und beruhigt.

Die Co-Zeichner haben es dann in sich. Isabel Kreitz, Thomas von Kummant, Uli Oesterle und natürlich Kleist und Ackermann selbst sowie einige andere. Größtenteils hochkarätige Handwerker des ernsthaften Comicerzählens, die auch schon international Aufsehen erregten.

Weil es in der Natur der Sache eines solchen anthologischen Projektes liegt, wird keine durchgängige Biografie erzählt. Statt dessen beschränkt sich der Band auf einzelne Episoden aus Elvis' Leben. Viele davon sind recht kurz geraten, lassen allerhöchsten schlaglichtartigen Einblick in Leben und Sein des Mannes unter der Schmalztolle zu. Hier ein wenig von Presleys Verschwendungssucht, da seine zerrüttete Ehe, ein kurzer Blick auf das bizarre Verhältnis zwischen Elvis und seinem Manager. Dazu einige Seiten mit anspruchsvoll illustrierten Elvis-Songs. Mehr bleibt nicht, und wer den Band wirklich verstehen will, der sollte wenigstens den biografischen Eintrag über Presleys Leben auf Wikipedia oder ähnlichen Seiten lesen. Andrenfalls gebieren die unterhaltsamen, aber kurzen Episoden mehr Fragen als Einsichten.

Natürlich ist „Elvis – Die illustrierte Biografie“ deshalb kein schlechter Comic. Aber es fehlt im einfach am Raum zur Vermittlung aller nötigen Informationen und Gefühle, und es fehlt ihm ein wenig am Verständnis für Leser, die keine Elvis-Enthusiasten sind. Hier wurde leider eine Chance vertan, statt einfach nur eines soliden Buches ein wirklich gutes Buch abzuliefern.