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April 2008
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Stefan Pannor
für satt.org |
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Gipi: 5 SongsIn einer Garage im Niemandsland vor der Stadt bauen sie ihre Instrumente auf: Stefano, der Sohn neureicher Eltern, Alex, der Möchtegern-Nazi, Alberto, die Memme, Giuliano, das Arbeiterkind. Vier Jungs, eine Band. Fünf Songs wollen sie aufnehmen, für ein Demotape. Es ist Sommer, es ist heiss. In der kleinen Garage und bei gemeinsamen Unternehmungen brechen die Unterschiede heraus: menschliche und politische Zwistigkeiten. Dazu kommen technische und menschliche Probleme, die jeder der vier auf seine Weise löst. Sie sind alle verschieden. Im Grunde hält nur die Musik sie irgendwie zusammen. Gipi gilt als einer der renommiertesten italienischen Comicerzähler, der international Preise für sein Werk erhält. „5 Songs“ ist seine vierte deutsche Veröffentlichung. Das Buch spielt zwar in Italien, könnte aber überall stattfinden, wo es öde Vororte und soziale Zwistigkeiten gibt. Der Band setzt die fiktive Musik der Gruppe graphisch direkt um, in zum Teil seitenlangen Sequenzen kraftvoller visueller Impressionen vom Instrumentenspiel. Dazwischen streut Gipi Eindrücke vom Alltag der Jungs. „5 Songs“ vermeidet jeden Zeigefinger. Der Alltag der Jungs ändert sich durch die Musik im Grunde nicht. Sie werden auch nicht bessere und nicht schlechtere Freunde dadurch. Sie sind einfach nur zusammen und versuchen etwas auf die Beine zu stellen, weil ihnen in der Langeweile der Vorstadt wenig anderes übrigbleibt.
Gipi: 5 Songs |
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