Mädchen Mädchen
Inken, Lena und Victoria sind drei Freundinnen, deren zwischenmenschliche Abenteuer dieser Film schildert. Oberflächlich gesehen geht es nur um das eine: den ersten Orgasmus, wenn möglich auch noch vaginal und unter Zuhilfenahme männlicher Unterstützung, aber wenn ein zu hoch eingestellter Fahrradsessel das hält, was der Freund mit den blöden Tie-Schört-Sprüchen nicht mal mehr verspricht, so muß man Kompromisse machen. Das Orgasmus-Geheimnis wird irgendwann zur Nebensache, und sobald das Liebesleben stimmt, steigert sich auch das sportliche Durchsetzungsvermögen.
Wie so viele andere junge deutsche Filme widmet sich auch dieser dem Thema Nummer Eins, und auch, wenn “Mädchen Mädchen nicht so atmosphärisch dicht wie “Crazy, so philosophisch wie “
Honolulu und so voller Lebensgefühl wie “Schule ist, handelt es sich um einen gelungenen Streifen, der auch noch Kinogänger jenseits der 17 unterhalten kann.
Zumindest mir fällt es bei diesen Filmen immer leicht, mich in eine Zeit zurückzuversetzen, die ich nie so erlebt habe, sondern erst mit gehöriger Verspätung. Kinodebütant Gansel hat ein Gespür für humoriges Timing, selbst der dritte Auffahrunfall vermag noch Lacher hervorrufen, weil man immer jenseits des Klamauk bleibt, ohne wirklich subtil zu sein. Das Drehbuch hat einige nette Ideen, jeder bekommt das, was er (oder sie) verdient, und auch, wenn das Finale zu klimaktisch ist und ich nie verstehen werde, warum Lena Nick verziehen hat, bereue ich keinesfalls, für diesen Film DM 2,50 investiert zu haben.