Im Bann des Jade Skorpions
The Curse of the Jade Scorpion

Endlich mal wieder ein witziger Film von Woody Allen, der trotzdem auch filmisch interessant ist: Allen vermengt eine Krimigeschichte, die zu absurd für einen Film Noir wäre, mit einer Liebesgeschichte, die zu giftig für eine Screwball-Comedy wäre. Dabei lebt der Film natürlich wie üblich von seinem Ensemble, insbesondere Helen Hunt ist wie üblich exzellent, aber auch Allen selbst vermag es, den Zuschauer fast durch seine bloße Präsenz in Verzückung zu setzen.

Kurz was zur Geschichte: Ein Versicherungsdetektiv hasst seine weibliche Konkurrenz in der Firma, bei der Geburtstagsfeier eines Kollegen werden die beiden gemeinsam hypnotisiert, doch der Hypnotiseur verzichtet darauf, die Hypnose unwirksam zu machen, um die beiden später mithilfe von Telefonanrufen als "Sleeper" zu aktivieren, die für ihn Juwelenräube durchführen. Ferner sollte noch erwähnt werden, daß die beiden im Zustand der Hypnose den sonst gehaßten Feind abgöttisch lieben, daß Woody als Investigator seine eigenen Verbrechen aufzudecken sucht, und daß Helens Affäre mit dem Boss natürlich auch für einige komische Verdachtsmomente sorgt.

Während etwa "Manhattan Murder Mystery" als Ehekomödie nur bedingt funktionierte, stimmt hier die Chemie zwischen den Hauptdarstellern, nicht nur die nostalgische Ausstattung sorgen dafür, daß der Film ein klassisches Flair verströmt, fast wie bei Shakespeares "Much Ado about Nothing", dabei aber natürlich auch immer mit dem bekannten Witz eines Woody Allen, der sich Kommentare über seine Religion ("fragile masculinity") verbietet, und hier als Frauenheld und kriminalistischer Tausendsassa besonders deplaziert wirkt.