Der Schuh des Manitu
Wenn man einen mißratenen Flachwitz-Film erwartet, kann man eigentlich nur positiv überrascht werden. Im Gegensatz zu den Edgar-Wallace-Filmen, dem zweiten Standbein des bundesdeutschen Kinos während der Nachkriegszeit, boten die Karl May-Verfilmungen von Harald Reinl und Konsorten trotz ähnlicher Darsteller mitunter schon qualitativ hochwertigere Kinokost. Und da die "bullyparade" etwas witziger ist als die Spätentgleisungen eines Herrn Waalkes, trifft diese Parodie das Zwerchfell mitunter mit der Zielgenauigkeit eines Häuptlingssohnes.
Natürlich fehlen die üblichen Sprachmätzchen nicht, die man auch von Mr. Spuck etc. kennt, aber die bemerkenswerten Details sind ein auf der Beauty-Farm "Puder Rosa" (ja, es gibt auch saublöde Scherzchen und überflüßigste Passagen, seit gewarnt!) domestizierter Klaus-Kinski-Verschnitt, der Geheimgang in der Mitgift-Truhe, die nächtliche Fesselung an Totempfähle, um ausreichend Zeit zur Befreiung zu lassen, oder natürlich die obligatorische Schlammfalle in der Schatzkammer. Nichts kann zu blöd sein, um es nicht noch parodieren zu können, und Regisseur Herbig zeigt bei alledem noch durchaus Talent in Bildaufbau, Komposition und Farbgebung (was natürlich auch alles vom Kameramann stammen kann).