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Dezember 2001
Stephan George
für satt.org

Der Herr der Ringe: Die Gefährten
(The Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring)

USA/Neuseeland 2001

Der Herr der Ringe (Lord of the Rings)

Regie:
Peter Jackson

Buch:
Philippa Boyens, Peter Jackson, Stephen Sinclair, Frances Walsh

Lit.Vorlage:
J.R.R. Tolkien

Kamera:
Andrew Lesnie

Schnitt:
John Gilbert, D. Michael Horton, Jamie Selkirk

Musik:
Howard Shore

Darsteller:
Sean Astin, Sean Bean, Cate Blanchett, Billy Boyd, Billy Boyd, Ian Holm, Christopher Lee, Ian McKellen, Elijah Wood



DER HERR DER RINGE -
BILDGEWALTIGE, FESSELNDE UNTERHALTUNG

Ein Ring,
sie zu knechten,
sie alle zu finden,
ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.



Das Warten hat sich gelohnt.
John Ronald Reuel Tolkiens Kult-Triologie "The Lord of the Rings" (1954), die Fortsetzung des Kinderbuches "The Hobbit" (1937), begründet das Genre des Fantasy Romans - Regisseur Peter Jackson schuf daraus einen phantastischen Film.

An seinem 111. Geburstag setzte sich Bilbo Beutlin von Beutelsend zur Ruhe und vererbt Frodo einen Ring - den EINEN, den Ring der Macht, den Ring Saurons, den Ring Modors. Der Zauberer Gandalf Graurock erkennt den lange verschollenen Ring - und auch in Modor beginnt sich das Böse zu sammeln. Der Ring muß vernichtet werden. Die Reise beginnt - DIE GEFÄHRTEN ziehen los.

Peter Jackson, bekannt durch "Braindead" (1992), schuf einen Film, der alle Erwartungen übertroffen hat. Der Film hält sich konsequent ans Buch, die kleinen gemachten Änderungen (zB Ausbau der wenigen Frauenrollen) sind alle gut für den Film. Kein Kitsch, kein Hollywoodfilm - wenige Stars (Christopher "Dracula" Lee als Saruman, Ian McKellen als Gandalf, Liv Tyler als Arwen, Cate Blanchett als Galadriel, Ian Holm als Bilbo, Sean Bean als Boromoir, Brad Dourif als Grima), perfekte schauspielerische Leistungen.

Längen hat der Film keine, die Pause, die die Kinos nach etwa der Hälfte machen, ist absolut überflüssig, man kann den Film am Stück schauen, ohne daß einem langweilig wird. Wunderschöne Bilder, tolle Kamerafahrten - alleine wegen der genialen Fahrten lohnt sich ein zweiter Besuch: Die Kamera ist stets in Bewegung, ebenso wie die Helden nach rechts ziehen schwenkt sie in der Regel nach rechts (es sei denn, sei flüchten zurück, dann gehts nach links) - hier macht sich der Film unsere Gewohnung, von links nach rechts zu lesen etc, zunutze und kriegt so einen Wahnsinnsdrive, wie man in der heutigen Zeit wohl sagen muß.

Nach langer Zeit endlich mal wieder ein Film, den ich ohne Abstriche genießen konnte.
Nur zwei kleine Kritikpunkte: Die ersten 5 Minuten (Arwen erzählt die Geschichte des Rings) hätte man auch geschickt in die erste halbe Stunde einweben können, das war etwas plump. Und der Schluß ist etwas kitschig - das läßt sich aber nicht vermeiden; da der Film kein Happy End hat, mußte ein bißchen hoffnungsvolles Gerede her. Es ist nicht zu viel Kitsch, es hält sich in Grenzen; ohne diesen Kitsch würde das Ende auch nicht funktionieren.

Ob sich die Planung, jedes Jahr einen Teil zu bringen, bewährt - ich denke nicht. Nach 3 Monaten den nächsten Teil - das wäre perfekt. Und wer weiß, wenn die Einnahmen gut sind, vielleichts wirds ja so …


Fazit: Vielleicht der Film des Jahres. Auf jeden Fall: Ein absolutes Muß - auch wenn man das Buch nicht gelesen hat, der Film funktioniert auf jeden Fall. Unbedingt ansehen!