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Sofie Lichtenstein: Bügeln. Protokolle über geschlechtliche Handlungen




Februar 2002
Thomas Vorwerk
für satt.org

Steine
Piedras

Spanien 2001

Ramón Salazar: Piedras

Buch
und Regie:
Ramón Salazar

Kamera:
David Carretero

Schnitt:
Teres Font

Musik:
Pascal Gaigne

Darsteller: Antonia San Juan (Adela), Najwa Nimri (Leire), Angela Molina (Isabel), Vicky Pena (Maricarmen), Monica Cervera (Anita), Enrique Alcides (Joaquin), Rodolfo de Souza (Leonardo), Danielle Liotti (Kun)

Weitere Informationen:
www.berlinale.de



Berlinale-Wettbewerb:

Steine
Piedras



Beim spanischen Film der letzten Jahrzehnte kommt man an einem Namen nicht vorbei: Almodovar. Dies ist auch die Stärke und vor allem Schwäche dieses Films: Er zeigt uns fünf Frauen (am Rande des Nervenzusammenbruchs), die mit etwa gleich vielen Männern so ihre Probleme haben. Dabei fühlt man sich durch einige Themen, die Farbauswahl und sogar Darstellerinnen unentwegt an unvergleichbar bessere Filme wie "Todo Sobre mi Madre" erinnert, doch selbst bei durchweg guten darstellerischen Leistungen und schönen Bildern kann dieses überfüllte Potpourri das Interesse nur an wenigen Stellen erwecken. Einige einzelne Szenen bleiben im Gedächtnis, mich persönlich hätte die Geschichte von Leire interessiert, die ihren Toilettensitz voller Inbrunst schrubbt oder ein zerschmissenes Duftwasserfläschchen als Erinnerung an den Mann, der sie nicht mehr liebt, voller Hingabe betrachtet.

Doch bei dem Überangebot an nicht ausgearbeiteten Geschichten habe ich irgendwann abgeschaltet, es war auch nicht besonders interessant, zu sehen, wie sich die Biographien der fünf Frauen schließlich überkreuzen, für mich ist "Piedras" auch wie ein zerborstener Parfüm-Flakon: er glitzert schillernd, riecht gut, aber man kann irgendwie nichts damit anfangen, weil irgend etwas schiefgelaufen sein muß.