From Hell USA 2001
» VHS
Regie: Albert & Allen Hughes
Buch: Terry Hayes & Rafael Yglesias
Comic-Vorlage: Alan Moore & Eddie Campbell » amazon
Kamera: Peter Deming
Schnitt: George Bowers, Dan Lebental
Ausstattung: Jindra Koci, Mark Raggett
Musik: Trevor Jones
Song: Marilyn Manson
Darsteller: Johnny Depp (Inspector Abberline), Heather Graham (Mary Kelly), Ian Holm (Sir William Gull), Ian Richardson (Police Inspector Sir Charles Warren), Robbie Coltrane (Sergeant Peter Godley), Lesley Sharp (Catherine 'Kate' Eddowes), Susan Lynch (Liz Stride), Terence Harvey (Benjamin 'Ben' Kidney), Katrin Cartlidge (Dark Annie Chapman), Estelle Skornik (Ada), Paul Rhys (Dr. Ferral), Nicholas McGaughey (Officer Bolt), Jason Flemyng (John Netley, the Ripper's Driver), Annabelle Apsion (Polly Nichols), Joanna Page (Annie Crook), Mark Dexter (Albert Sickert / Prince Edward), Anthony Parker (John Merrick)
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From Hell Schöne Bilder, unausgewogener InhaltVielleicht war es ein Fehler, den Roman über Jack the Ripper gelesen zu haben. Gemeint ist nicht etwa irgendein Roman über einen der unzähligen Jack the Ripper Filme, sondern der "echte" Roman namens "The Lodger" von Marie Belloc Lowndes aus dem Jahre 1913 (in dem, nebenbei bemerkt, weder der Name Jack noch der Begriff The Ripper fallen). Warum das vielleicht ein Fehler war? Nun, der Roman ist ein tiefgründiges Werk über den Mörder; es ist kein Krimi (man weiß fast sofort, wer es ist), es geht um die psychologischen Motive - tagsüber Bibel lesen, nachts Frauen morden. Dieser Roman hat aber nichts mit dem Film zu tun - der basiert auf den "Graphic Novells" mit halt dem Titel "From Hell".
(Wer den Film noch nicht gesehen hat, sollte diesen Absatz überspringen). Im Film ist der Mörder ein Freimaurer (und hochdotierter Arzt), der im Auftrag der Queen höchstpersönlich (!) einige Personen aus dem Weg räumen soll, die einen unehelichen Thronfolger kennen könnten. Erzählt wird die Geschichte zum einen aus der Sicht einer Hure, deren Freundinnenkreis besagte Opfer sind und zum anderen aus der Sicht des Inspektors - Johnny Depp (der Hauptgrund für viele, sich den Film anzusehen, warum nicht).
Ich wußte nach 20 Minuten, daß Ian Holm der Mörder ist. Das spricht nicht wirklich für den Film. Auch die Tatsache, daß eine Liebe zwischen Inspektor und Hure in den Vordergrund rückt (und Jack quasi verdrängt), tut dem Film nicht sehr gut.
Dennoch besitzt der Film einige überaus interessante Aspekte, nämlich die Darstellung der Diskrepanz zwischen Arm und Reich und die Rolle der Technik in der Gesellschaft (der Ian Holm am Ende selber zum Opfer fällt). Diese Darstellung ist überaus interessant und differenziert, und weitaus spannender als die Ripper Geschichte, vielleicht hätte man daraus einen eigenen Film machen sollen. Retten tut dieser "Nebenstrang" den ansonsten in seiner Erzählstruktur immer wieder den Faden verlierenden Film nicht wirklich. Dennoch, hochinteressante Ansätze.
Fazit: Wenig Spannung, absolut tolle Bilder, unausgewogene Story. Mit gemischten Gefühlen eingeschränkt empfehlenswert.
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