Wer sich an „Louis und seine außerirdischen Kohlköpfe“ oder „Mork vom Ork“ erinnert, weiß wie amüsant Außerirdische in irdischer Umgebung wirken können. Prot (Kevin Spacey) vom Planeten K-Pax mag kein Sonnenlicht, ißt Bananen mit Schale und erzählt von den extrem schmerzhaften, Übelkeit erregenden und zum Himmel stinkenden Sexpraktiken auf seinem Heimatplaneten.
Kein Wunder, daß er als „geistig verwirrt“ in eine Anstalt gesperrt wird, ein weiterer Garant für schenkelklopfenden Humor. Doch „K-Pax“ (der Film) ist keine Komödie, keine Science-Fiction-Geschichte, und auch keine besonders überzeugende psychologische Fallstudie. Prots Psychiater Dr. Powell (Jeff Bridges, der ja auch mal einen „Starman“ mimte) verrennt sich in den Fall des Patienten, der ultraviolettes Licht sehen kann und sich erstaunlich gut über 1000 Lichtjahre entfernte Planeten auskennt, und am Ende will er ihn tatsächlich „heilen", mittels Hypnose das Trauma dieses wie einst Randle Patrick McMurphy die Klapse aufmischenden Sonderlings erkennen, wodurch der Film nicht unbedingt besser wird.
Die Frage, ob Prot Außerirdischer oder nicht ist, ob er per Lichtstrahl wieder zurück nach K-Pax reist oder nur in eine andere Station überwiesen wird, lässt der Film für einige Interpretationen offen. „Alles ist möglich", wie ja auch der deutsche Titel sagt. Doch leider wird der Film dadurch zu einer Art Bastard zwischen den Genres und den Existenzberechtigungen, ähnlich wie M. Night Shyamalans „Signs". Wer eine psychologisch fundierte Erklärung haben will, warum Prot Vegetarier ist oder Angst vor Wasser hat, wird die Erklärung vermissen, wie er angesehene Astronomen mit seinem Wissen in Erstaunen versetzen kann. Und wenn dazu auch noch der heilende Einfluß kommt, den Prot auf einige seiner Mitpatienten oder die Familienverhältnisse seines Psychiaters ausübt, dann sehnt man sich als Kinobesucher mal wieder nach einer Geschichte, die auch zwanzig Minuten nach dem Abspann noch zu interessieren vermag.
Warum kommt nicht ein Außerirdischer daher und schickt Jeff Bridges und Kevin Spacey ein gutes Drehbuch, dann würd ich mir dieses Team gerne noch mal anschauen. Aber so? Sind die einzigen „Messages“ dieses Films, daß nicht jedes Rätsel aufgelöst werden kann, und daß Außerirdische und geistig verwirrte die „besseren“ Menschen sind? Auf jeden Fall ist dies nicht der Stoff, aus dem es dem Regisseur gelingt, einen entsprechend „besseren“ (oder auch nur „guten") Film zu machen.