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Seit "Juha" sind mittlerweile drei Jahre vergangen, doch das Warten hat sich gelohnt. Wie schon bei "Wolken ziehen vorüber" sieht man auch hier ziemlich schnell, daß Kaurismäki sein Publikum verwöhnt, wenn er mal wieder ausnahmsweise einen Farbfilm dreht. Nur die letzten zwei Filme von Almodovar und "Buena Vista Social Club" fallen mir ein, wenn es darum geht, diese Farbenpracht in Relation zu anderen aktuellen Produktionen zu stellen. Und man darf dabei nicht vergessen, daß die Gegend, in der dieser Film spielt, nicht unbedingt dafür prädestiniert ist, solch schöne Bilder abzugeben. Auch spielt diesmal wieder unverhältnismäßig viel unter freiem Himmel, und auch dies weiß Kaurismäki zu seinem Vorteil zu nutzen. Neben dem typisch lakonischen Humor, dem wie immer wichtigen Einsatz von Musik und der anrührenden Geschichte, die ich hier nicht sezieren will, ist es vor allem eine Kleinigkeit, die mir beim Betrachten des Films ins Auge fiel: Kaurismäki erzählt Geschichten von gestrandeten Persönlichkeiten, von Alkoholikern und Obdachlosen, und insbesondere die Rolle, die dabei die finnische Heilsarmee spielte, erinnerte mich an den bekanntlich schlechtesten Film Detlev Bucks, "Liebe deine Nächste". Während Buck in seinen späten Filmen abgesehen vom appetitlichen Ausleuchten seiner weiblichen Hauptdarstellerinnen so ziemlich alles falsch macht, was man falsch machen kann, zeigt Kaurismäki, daß man selbst aus einem Sujet, das nun wirklich nicht dem Stoff entspricht, aus dem die (Film-)Träume gemacht sind, einen der schönsten und witzigsten Filme des Jahres machen kann. Und über die Frage, ob es sich bei der Titelfigur um einen "Dead Man" handelt, könnte man auch noch lange diskutieren. Aber "Der Mann ohne Vergangenheit" ist kein Film, den man analysieren und interpretieren sollte, sondern einer, den man erfahren, erleben und "leben" muß.
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