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Da kommt ihm eine ebenso pathetische wie rettende Idee: Er macht seine Schwierigkeiten beim Adaptieren zur Basis seines Drehbuchs. Doch durch den Einfluß seines Zwillingsbruders, der sich plötzlich auch beim Drehbuchschreiben versucht, scheint ihm die Geschichte ein wenig aus den Händen zu gleiten. Kaufmans selbstreflektives Buch ist an vielen Stellen genial. Das Prinzip "The movie you saw is the movie we're going to make", das schon bei "The Player" so vorzüglich funktionierte, wird hier bis zum Absurden überreizt. Der Drehbuchautor interagiert schließlich mit der Autorin der Vorlage und der Hauptfigur des Buches, dem Orchideendieb. Und Donald Kaufman, der Zwillingsbruder, bekommt sogar einen Kredit und wird auf dem Plakat gefeatured, eine seltene Ehre für Drehbuchschreiber, insbesondere erfundene. Ansonsten fällt auf, daß sowohl Kaufman als auch Regisseur Spike Jonze bestimmte Lieblingsthemen wieder einfließen lassen. Wie schon in "Human Nature" (der Starttermin dieses Films wurde noch über den April hinaus verschoben) spielen Darwin, die Evolution und der Dschungel eine Rolle, einige Einstellungen erinnern an einen der frühen Videoclips von Fatboy Slim, die Jonze inszenierte. Interessanterweise hofft die Filmfigur Kaufman während des Films, daß der Darsteller ihn, der sich für übergewichtig und fast kahl hält, in einem besseren Licht erscheinen könnte, doch Nicolas Cage zeigt hier mehr Mut zur Unattraktivität als je zuvor. Der echte Charlie Kaufman sieht viel besser aus. Wie fast in jedem Kaufman-Film gibt es einige Star-Cameos, diesmal lungert der Autor am Set von "Being John Malkovich" herum, und sein Bruder macht sich an Catherine Keener heran. Vielleicht das intelligenteste Drehbuch des Jahres, worunter der Film sicher nicht leidet, auch wenn das Ergebnis (entsprechend der Vorlage) nicht ganz so bildgewaltig wie "Malkovich" ist.
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