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Oktober 2003
Thomas Vorwerk
für satt.org

Alien
Director's Cut

GB/USA 1979

Alien - Director's Cut (R: Ridley Scott)

Regie:
Ridley Scott

Buch:
Dan O'Bannon, Walter Hill

Kamera:
Derek Vanlint

Schnitt:
Terry Rawlings

Musik:
Jerry Goldsmith,

Alien-Design:
H. R. Giger

Alien-Face-Effect:
Carlo Rambaldi

Conception Artist:
Jean 'Moebius' Giraud

Darsteller:
Sigourney Weaver (Ripley), Tom Skeritt (Dallas), Yaphet Kotto (Parker), Ian Holm (Ash), John Hurt (Kane), Harry Dean Stanton (Brett), Veronica Cartwright (Lambert), Bolaji Badejo (Alien), Helen Horton (Computerstimme)

Alien
Director's Cut



Alien - Director's Cut (R: Ridley Scott)

Alien - Director's Cut (R: Ridley Scott)

Alien - Director's Cut (R: Ridley Scott)

Alien - Director's Cut (R: Ridley Scott)

Alien - Director's Cut (R: Ridley Scott)

Für viele Zuschauer wird diese aufgeputzte Wiederaufführung die erste Chance sein, einen mittlerweile legendären Film auf der großen Leinwand zu sehen. Ich hingegen konnte ihn schon im Herbst 1979, mit illegalen 12 Jahren, sehen - und er war einer der Schlüsselfilme in der Anfangsphase meiner Begeisterung für Science Fiction, Horror … und natürlich Film!

Mittlerweile kennt jeder Genre-Fan Ellen Ripley, weiß, was ein Facehugger oder Chestburster ist - und auch für mich war dies wahrscheinlich der Kinobesuch, bei dem ich den gezeigten Film am besten "auswendig" kannte. Wobei natürlich nicht vergessen werden darf, daß ich die neuen Szenen natürlich nicht auswendig kannte - Der Vollständigkeit halber will ich sie mal aufzählen, insofern sie mir aufgefallen sind:

  • Wenn Brett erwischt wird, gibt es ein paar Einstellungen mehr - am schönsten davon eine, die das Alien in den Ketten lauernd zeigt (oder habe ich das auf dem Video nur nicht gesehen?) Dann kommen die vermeintlichen Retter Parker und Lambert auch noch dazu und erhaschen einen Blick auf das Alien - und Parker sucht sich einen ungeschickten Standort, um seinem Freund hinterherzuschauen.
  • Bei der anderen Parker/Lambert-Szene wird öfter mal zu Ripley geschnitten.
  • Jonesy bekommt einige zusätzliche Einstellungen - und wird einmal vom offenbar angenervten Alien in die Ecke geschubst.
  • Die letzte Dallas-Szene, die ich bereits aus der Novelization von Alan Dean Foster kannte, ist nun auch im Film und vervollständigt die Geschichte auch in bezug auf die Sequels.
  • Ansonsten soll der Schnitt etwas rasanter sein, wodurch die Gesamtlänge des Films kürzer als zuvor ist - aber besonders auffallend finde ich diese Veränderung, die vor allem stumme Szenen zu Beginn betreffen wird, nicht.

Viel interessanter als diese kleinen Veränderungen ist hingegen wirklich, den Film mal auf der großen Leinwand zu sehen. Endlich weiß ich, wozu die Panorama-Ansichten auf dem Planetoiden nütze sind (man sieht die durch die Entfernung an Glühwürmer erinnernden Helmlichter der drei Astronauten), und nachdem ich Jahrzehnte lang Witze über Kanes letztes Mahl gemacht habe, musste ich jetzt erschreckt feststellen, daß es gar keine Spaghetti sind, sondern ein Salat mit Sojasprossen (1979 hätte ich wahrscheinlich nicht mal gewusst, was das ist).

Ansonsten bleibt festzustellen, daß der Film immer noch seine Wirkung erzielt. Selbst, wenn man genau weiß,

  • wer als nächster wie stirbt
  • wo bei der Säure-Attacke eine Einstellung doppelt verwendet wurde
  • wann die Katze wen anspringt
  • weshalb "Sir" Ian Holm in diesem Film so scheiß-höflich ist
  • welche Simpsons-Episoden Filmszenen nachspielen
  • oder wann der Trick der Helmdurchschneide-Einstellung erkennbar ist …
- der Film macht noch genausoviel Spaß wie beim ersten, dritten oder zehnten Mal - und die exquisite Ausstattung, die (inzwischen) epochale Besetzung, die unheimliche Musik und ein Regisseur kurz vor dem Höhepunkt seiner Karriere machen aus "Alien" die wohl beste Wahl für einen Halloween-Film 2003, 2004 oder 2005.

Übrigens: Die Computergraphiken waren zu Zeiten von "Asteroids" noch "State of the Art" und manches auf den Bildschirmen der späten 70er kann meines Erachtens ästhetisch auch mit der "Matrix"-Trilogie mithalten.