Honey Daniels ist ein junges Mädchen, daß sich seinen Lebensunterhalt als Plattenverkäuferin und Barkraft in einer Diskothek verdient. Ihre wahre Berufung ist aber der Hip Hop-Tanz, den sie sogar in dem Jugendzentrum, für das sich auch ihre Mutter einsetzt, lehrt - auch um die Kinder aus diesem schlimmen Kiez "von der Straße zu holen". Ihre Mutter findet, Honey sollte ihr Tanztalent lieber im klassischen Ballett einsetzen, um etwas von der Welt kennenzulernen, doch als Honey in ihrer Stammdisco beim Tanzen aufgenommen wird, und der prominente Videoclip-Regisseur Michael Ellis sie einsetzen will, scheint ein Traum wahr zu werden.
Innerhalb kurzer Zeit steigt sie von einer Background-Tänzerin zur gefragten Choreographin auf, doch sie muß auch feststellen, daß sie nun nicht mehr die Zeit hat, sich um "ihre" Kinder oder ihre beste Freundin Gina zu kümmern, die der ganzen Angelegenheit eher skeptisch gegenübersteht.
An Ginas Geburtstag war schon lange ein Ausflug nach Atlantic City geplant, doch nun will ihr Chef Michael, der sie schon öfter ausführte, daß sie ihn zu einem wichtigen Meeting begleitet, daß sich schließlich als eine angesagte Party herausstellt - doch Michael ist der Ansicht, daß Arbeit und Vergnügen sich nicht strikt trennen lassen. Als er dann jedoch auch noch Honeys Dankbarkeit sexuell ausnutzen will, fängt er sich eine Ohrfeige ein.
Am nächsten Tag arbeitet Honey mit dem angesagten Künstler Ginuwine (einer von vielen Auftritten echter Hip Hop- und R'n'B-Stars) an einer Choreographie, die es ihr endlich erlaubt, auch die Kids aus dem Center mit einzusetzen. Insbesondere der halbwüchsige Benny (Lil' Romeo) ist sehr talentiert, fühlt sich aber auch verlockt, dem gewalttätigen Freund seiner überforderten Mutter auf den ausgetretenen Pfaden der organisierten Jugendkriminalität zu entkommen. Während die Kids sich glänzend mit Ginuwine verstehen, taucht Michael am Drehort auf - mit einer neuen Choreographin. Honey landet auf seiner "schwarzen Liste", all ihre Pläne scheinen zerstört …
In dieser "Flashdance"-ähnlichen Erfolgsgeschichte steht Fernseh-Star Jessica Alba ("Dark Angel"), die ein wenig an Britney Spears erinnert, für den American Dream und den Wunsch vieler Jugendlicher, in der Musikbranche groß herauszukommen, wie es ja gerade in Deutschland selbst bei Minimaltalent immer wieder passiert. Der Film ist geradlinig inszeniert, besinnt sich immer auf die menschlichen Stärken, und ist eine harmlose Jugendunterhaltung, bei der es aber positiv auffällt, daß die unverzichtbare Liebesgeschichte sich eher im Hintergrund abspielt, und das Augenmerk mehr auf Benny gelegt wird, der nicht das Glück hat, wohlhabende und verständnisvolle Eltern zu haben. Aber natürlich kann man durch diesen Kunstgriff auch männliche und weibliche Zuschauer von 5 bis 25 für den Film interessieren - vorausgesetzt, der Musikgeschmack ist kompatibel.
Für Filmfreunde, die nicht mehr jedes Wochenende in der Disco abhotten, ist das interessanteste am Film, wie sich die dargestellte Musikbranche in den Stabangaben spiegelt. Der Regisseur Bille Woodruff ist vor allem durch Musikvideos (u.a. für Britney Spears und Celine Dion) bekannt, die Darstellerin der unsympathischen Tänzerin und (Möchtegern-) Choreographin Katrina wird von der wirklichen Choreographin des Films gespielt, und wenn man sich die Liste der Gaststars und ihrer Songs anschaut, ist es auffällig, wie oft der "Executive Music Producer" Rodney Jerkins daran mitkomponiert hat - offenbar ist er die US-Version unseres Herrn Bohlen. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß es im Musik-Business tatsächlich mehr auf die richtigen Connections und erst in zweiter Linie auf Talent ankommt. Einzig Missy Elliott sticht ein wenig heraus - und auch im Film zeigt sie Rückgrat auf der Suche nach "ihrer" Choreographin.