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Doch hier kommt es noch eine Spur dicker, denn nicht nur ist die Mutter todkrank (ein autobiographischer Ansatz), aber durchtrieben (Patricia Clarkson, jüngst auch in kleinen Rollen in Far from Heaven und Dogville, heimste bereits einige Darstellerpreise dafür ein und ist durchaus oscarverdächtig), zu allem Übel fällt auch noch der Ofen aus, und April klappert ihr Mietshaus ab auf der Suche nach einem ihrer neuen Nachbarn, der ihr für einige Stunden seinen Ofen leiht. Währenddessen treibt sich Aprils Freund Bobby (dessen Hautfarbe den Eltern noch nicht bekannt ist) in der Nachbarschaft rum und stellt fest, daß ein mysteriöser Typ, dessen Namen er nie zuvor gehört hat, auf der Suche nach ihm ist. Hedges erzählt seinen Film als eine auf einen Tag beschränkte Parallelmontage. Während wir einerseits Aprils Bemühungen, einen Truthahnbraten zu zaubern, miterleben, sehen wir auch, wie ihre skurrile Familie sich wenig erfreut auf den Weg macht. Die eine Hälfte des Films spielt ausschließlich in einem Haus, die andere Hälfte ist ein Road Movie, und die zwei Teile ergänzen sich vorzüglich. Wie nah April und ihre Familie (oder auch die zwei Teile des Films) sich am Ende kommen, verrate ich natürlich nicht … Dadurch, daß beispielsweise Aprils Kochkünste nichtexistent sind oder es jede Menge Spannungen zwischen den Familienmitgliedern im Auto gibt (Vater, Mutter, eine senile Großmutter, ein verwöhnt-zickiges Töchterchen und der kleine Timmy, der es auch faustdick hinter den Ohren hat), wird der Film zu einem andauernden Angriff auf das Zwerchfell, der selbst Thanksgiving-Komödien wie John Hughes Planes, Trains, and Automobiles (mit Steve Martin und John Candy) auf subtile Art spielend in den Schatten stellt. Doch bei allem Humor ist Pieces of April auch eine ernstgemeinte Annäherung an das Thema Familie, man kann nachvollziehen, warum Autor Hedges dieses Baby keinem anderen Regisseur anvertrauen wollte - und als Regisseur hat er sich bestens behauptet. Wie Billy Wilder (selbst ein ehemaliger Drehbuchautor) mal in etwa sagte: Selbst der beste Regisseur kann aus einem misslungenen Buch nichts herausholen, aber bei einem guten Skript kann auch ein Anfänger nicht alles versauen. Und dadurch, daß dieser Anfänger das Buch besser kennt als jeder andere, und er auch noch von einem hervorragenden Ensemble unterstützt wird, wird Pieces of April zu einem Paradebeispiel, daß es sich manchmal auch auszahlen kann, wenn ein Schuster nicht (nur) bei seinen Leisten bleibt. |
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