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1989 trifft man sich in Kambodscha wieder und verbringt die Nacht miteinander (vielleicht sollte man noch erwähnen, daß Sarah in London relativ emotionslos verheiratet ist und auch einen Sohn hat), 1995 versucht Sarah dann, Nick aus Tschetschenien zu befreien … Bei Filmen mit "Oscar-Preisträgerin" Angelina Jolie weiß man, was man sehen will, und bereits in der zweiten oder dritten Einstellung des Films nehmen ihre Brüste gut ausgeleuchtet fast die ganze Leinwand ein. Im weiteren Verlauf des Films versucht man aber, aus ihr einen weißgewandeten Schutzengel á la Audrey Hepburn zu machen, der sich einem bereits einem Geier gegenüber befindenden verhungernden Kindes annimmt. Dadurch, daß dieses Kind offensichtlich aus dem Computer stammt, gewinnt der Film schon früh eine Obszönität, die sich auch durch die Versicherungen der Produktion, in Afrika aufgebaute Zelte wurden nach den Dreharbeiten dort "gespendet", nichts verliert. Wenn die Jolie das von CGI-Fliegen umschwirrte Kind aufnimmt, weist die praktisch denkende Fahrerin sie bereist daraufhin, daß in diesem Fall nicht mehr viel zu retten sei, man müsse sich auf Hilfebedürftige konzentrieren, die nicht die wenigen Ressourcen verbrauchen und dann sterben, aber Jolie ist halt so blauäugig wie es nur geht, und der Kommentar der Fahrerin "What a waste!" passt auch auf den ganzen Film. Die ganze angeblich zu Herzen gehende Liebesgeschichte ist so verlogen und unglaubwürdig wie der ganze Film. Zweimal wendet sich Sarah für fünf jahre von ihrem geliebten Nick ab, um dann in einer gesteigerten Krisensituation an einem anderen exotischen Ort wieder zu ihm zurückzukehren. Natürlich bleibt sie nebenbei eine liebevolle Mutter, die ihre Ehe nicht aufgibt, und das ganze Getue lässt einem im Kinosaal die Galle hochkommen. Selten habe ich eine solche Genugtuung verspürt wie in dem Moment, als man unter dem Schritt der verfolgten Jolie das leise Klicken einer Tretmine hört und man einigermaßen sicher ist, daß das über zwei Stunden lange grausame Schauspiel endlich zuende ist. Und dem Film gelingt es dann in den Schlußeinstellungen noch, die ganze Verlogenheit noch mal zu steigern … In der ersten Hälfte des Films funktioniert einiges eigentlich noch ganz gut, und Beyond Borders hätte womöglich ein ganz akzeptabler Streifen werden können, aber spätestens, wenn man zum Aufbau einer Spannung dazu greift, ein Baby mit einer Handgranate spielen zu lassen, geht es rapide bergab. Sämtliche Handlungen sind ohne Konsequenz, ob jemand lebt oder stirbt, ist eigentlich uninteressant, solange das aufgesetzte Liebspaar sich alle fünf Jahre wiedersieht, und daß der Film 1995 und nicht erst fünf Jahre später endet, ist die einzige Gnade, die einen die Filmemacher zuteilkommen lassen. |
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