Lost in Time Mon Bat Liu Hongkong/China 2003 Regie: Derek Yee
Buch: James Yuen, Jessica Fong
Kamera: Venau Keung
Schnitt: Cheung Ka Fei
Musik: Peter Kam
Darsteller: Cecilia Cheung (Siu Wai / UT*:Holly Lam), Lau Ching Wan (Dai Fai / UT*:Hale), Harashima Daichi (Lok Lok / UT*:Laurie), Louis Koo (Ah Man / UT*:Man)
* ("UT" deutet auf Namensänderungen in den Untertiteln hin)
109 Min.
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Vorführungen: » Mittwoch, 11.2., CinemaxX 7, 20.00 Uhr » Donnerstag, 12.2., CineStar 3, 12.30 Uhr » Freitag, 13.2., Cinestar 3, 17.30 Uhr
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Berlinale 2004 (Panorama):
Lost in Time Mon Bat LiuSiu Wai (UT*:Holly) wartet darauf, daß ihr Verlobter, der in Hong Kong einen Mini-Bus fährt, sie an einer Endstation abholt. Er ist bereits verspätet, und geht auch nicht als Handy. Da bekommt sie beim Gespräch anderer Busfahrer mit, daß Bus 1314 (der von ihrem Verlobten) in einen Unfall verwickelt wurde und eilt zum Krankenhaus. Bereits voller Sorge kommt dann aber doch der Rückruf Ah Mans (UT: Man), doch seltsamerweise sagt er nichts am Telefon. Während sie sich noch darüber wundert, eröffnet ihr ein Arzt, daß Ah Man nicht überlebt hat. Unmöglich, sie hat doch eben noch mit ihm telefoniert …
Siu Wai hat Ah Man im Bus 1314 kennengelernt, und verliebte sich auch gleich in das kleine Baby des geschiedenen jungen Busfahrers. Gegen den Willen ihrer Eltern wollte sie den nicht eben reichen Vater heiraten, doch nun steht sie allein da mit einem Kind und einem stark beschädigten Minibus. Dai Fai (UT: Hale), ein etwas älterer Minibus-Fahrer war derjenige, der den sterbenden Ah Man fand, und als er nun mitansehen muss, wie die unerfahrene Fahrerin mithilfe des instandgesetzten Busses den Familienunterhalt bestreiten will, hilft er wo er kann - Mit Fahrtips, kleinen Geschenken für den kleinen Lok Lok (UT: Laurie), und generellem Zuspruch. Dem Zuschauer wird keine außergewöhnliche Intelligenz abgefordert, um zu erkennen, daß er Zeuge einer langsamen Familienanbahnung wird, doch auch, wenn Lost in Time in Mainstream-Manier per Musikeinsatz und Kindchenschema die Tränendrüsen anspricht und die Alternative Waisenhaus keine wirkliche Alternative ist - was den Film stark macht, sind die kleinen Finten, die Hindernisse und Überraschungen, die das Familienglück immer wieder in Frage stellen, und schließlich die große Frage aufwerfen: Ist es wirklich Liebe oder nur eine Zweckgemeinschaft, eine Flucht in die Vergangenheit?
Neben dem zuckersüßen Lok Lok, dem mundfaulen, aber liebenswerten Dai fai und der überforderten, aber schönen Siu Wai lebt der Film von unzähligen kleinen Momenten, den manchmal (melo)dramatischen Entwicklungen und dem Bestreben fast aller Figuren, das Beste zu geben. Ob das aber reicht, oder ob die Konkurrenzgang einer anderen Linie den Bus demoliert, Siu Wais Vater auch mit ihrer neuen Liebe nichts anfangen kann oder gar die Schatten der Vergangenheit schließlich doch auch die Zukunft verfinstern, ist hier nicht ganz so klar, wie es in einem Hollywood-Film wäre. Jede Menge Taschentücher mitbringen!!!
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