Dawn of the Dead
Regie:
Zack Snyder, Buch:
James Gunn, Vorlage:
George A. Romero (Drehbuch von 1978), Kamera:
Matthew F. Leonetti, Schnitt:
Niven Howie, Musik: Tyler Bates, Tree Adams (Mall-Muzak), Production Design:
Andrew Neskoromny, Art Direction:
Arvinder Grewal, Darsteller:
Sarah Polley (Ana), Ving Rhames (Kenneth), Jake Weber (Michael), Mekhi Phifer (Andre), Ty Burrell (Steve), Michael Kelly (CJ), Kevin Zegers (Terry), Michael Barry (Bart), Lindy Booth (Nicole), Jayne Eastwood (Norma), Matt Frewer (Frank), Tom Savini (The County Sheriff), Zack Snyder (Commando at White House), 97 Min.
Die Krankenschwester Ana (Sarah Polley) muss Überstunden machen. Aber sonst ist die Welt noch in Ordnung. Am nächsten Morgen sieht alles anders aus.
Noch vor dem Frühstück wird ihr Mann von einem Zombie-Mädchen durch einen Biss in die Kehle getötet. Doch er bleibt nicht lange tot, sondern verwandelt sich selbst in einen Zombie. Nur mit knapper Not entkommt Ana dem hungrigen Neo-Zombie.
Eine Zombie-Plage hat über Nacht das gesamte Land heimgesucht. Mit Hilfe von Kenneth (Ving Rhames) findet Ana in einem Einkaufszentrum Zuflucht. Hier befinden sie sich gemeinsam mit einer Handvoll anderer Überlebender vorerst in Sicherheit.
Aber eine Lösung auf Dauer ist das Einkaufscenter nicht. Vor den gut geschützten Mauern des Konsumtempels versammeln sich immer mehr Untote.
"Diese Tür sollte er jetzt nicht aufmachen!" denkt der Zuschauer und er wird oft Recht behalten. Trotz dieses Informationsvorsprungs gegenüber den ahnungslosen Akteuren stellt sich der Schrecken jedes Mal wieder ein.
Es ist dieses Spiel mit der Angst vor der Angst, das den Reiz des Horrorfilms ausmacht - ein Fall ins Bodenlose, aber mit Sicherheitsleine wie bei einem Bungee-Jump.
Virtuos verführt Zack Snyder in diese Welt der nicht kontrollierbaren Gefahr in einem kontrollierbaren Rahmen. Wie selbstverständlich folgt man dem Film binnen Minuten von der Alltags-Idylle ins Universum der Zombies.
Das Entscheidende ist die Angst vor dem, was man vielleicht noch zu sehen bekommt. Die Erwartungshaltung wird auch befriedigt. Es spritzt ausreichend Blut und die Maske sowie die Leute von der Abteilung Special-Effects haben ganze Arbeit geleistet.
Jedem Zombie-Film haftet per se etwas Trashiges an. Doch Zack Snyder begnügt sich in seinem Debüt als Spielfilm-Regisseur nicht mit dem bloßen Einlösen der gängigen Genre-Versprechen.
Snyder verzichtet auf eine durchgängige Penetration mit Suspense. Die Spannungspausen - und nicht nur die - nutzt er für Szenen, die den Film auch für ein Publikum abseits deklarierter Genre-Fans absolut sehenswert machen.
Da ist der Egoist, der angesichts der Gefahr über sich hinauswächst. Wir sehen, wie Menschen in extremen Situationen Normalität in alltäglicher Zerstreuung suchen. Sogar der Humor kommt nicht zu kurz, ohne dass damit die Ernsthaftigkeit des Genres aufs Spiel gesetzt würde.
Dass so etwas nur mit einem perfekten Drehbuch und mit hervorragenden Schauspielern gelingen kann, versteht sich von selbst.
Nach 1 1/2 Stunden ist die Fahrt auf der Achterbahn der Angst zu Ende. Die Sonne scheint und die meisten Passanten verhalten sich so, als wären sie keine Zombies. Es kommt Freude auf, dass man wieder festen Boden unter den Füßen hat.