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Nun ist es Zeit für den ersten Kinofilm, den die beiden auch gleich mit koproduzierten. Sie spielen zwei sehr unterschiedliche Zwillingsschwestern, die für einen Tag lang in New York in diverse Abenteuer verwickelt werden. Roxy (Mary-Kate) will bei einem Videoshoot der Band Simple Plan auf ihre eigene Band aufmerksam machen, Jane (Ashley) will durch eine Rede ein Stipendium für Oxford ergattern. Zu Beginn des Films ist es auffällig, daß man die beiden Schwestern fast nie in derselben Einstellung sieht. Janes Zimmer ist extrem pink, Roxys eher rockig-schwarz, einzig im gemeinsamen Badezimmer sieht man die beiden mal nebeneinander und der Zuschauer fragt sich, wozu man überhaupt Zwillinge braucht, mit einer Darstellerin wäre das Ganze wahrscheinlich interessanter geworden. Doch da die beiden auseinandergedrifteten Schwestern (der Tod der Mutter wird als Grund dafür vorgeschoben, falls es jemanden interessiert) sich natürlich im Verlauf des Films näher kommen, häufen sich später auch die Szenen, in denen die beiden Seite an Seite ihre Abenteuer bestehen und sich dabei zumindest visuell auch immer mehr ähneln. Hiermit ist auch bereits die einzige einigermaßen interessante Idee der Inszenierung und des ganzen Films erschöpft. Alles weitere auch nur entfernt erwähnenswerte werde ich in wenigen Sätzen zusammenfassen, dann braucht niemand mehr ins Kino zu gehen: Die rockige Roxy (hence the name!) wird vom Truant Officer Max Lomax (Eugene Levy) verfolgt, der die Rekord-Schulschwänzerin endlich mal auf frischer Tat ertappen will - hat man in Ferris Bueller's Day Off etwa zehnmal innovativer, fünfzigmal glaubhafter und hundertmal witziger gesehen. Als zweiten Gegenspieler gibt es den adoptierten Sohn Nr. 1 einer chinesischen Musikpiratin - no comment! Apropos Musik: Der Videoshoot wird natürlich in voller Länge gezeigt (bekanntlich braucht man dabei nur einmal das Playback laufen lassen, man sieht fast nirgends eine Kamera - und fünf Minuten später läuft der Clip schon fertig geschnitten im Fernsehen), ähnlich wie eine spätere Modeschau-Szene im "House of Bling" und rasant geschnittene Split-Screen-Sequenzen zwischen den Spielszenen versucht man so krampfhaft etwas wie Dynamik oder drive in den Film zu bringen - vergebens! Beide Mädchen treffen im Verlauf des Tages auf je einen gutaussehenden, etwa ähnlich geschalteten jungen Mann, den sie im Verlauf des Tages auch küssen werden, und der im Epilog "Sechs Monate später" immer noch an ihrer Seite stehen wird - gähn! Da New York ja ein melting pot ist, sieht man zwischendurch neben den chinesischen Bösewichten auch mal schwarze und indische Klischee-Figuren, die dem Zuschauer noch am ehesten ein müdes Grinsen abringen können. Abgesehen vom mitunter in seiner übertriebenen Darstellung ganz erträglichen Eugene Levy (der Vater aus American Pie) gibt es noch einen pottenhässlichen Hund der von Andrea Martin (Quarks moogie in Deep Space Nine) gespielten Senatorin, der zufällig von zwei Hunden dargestellt wird. Und damit haben unsere Zwillingsschwestern auch ihren Meister gefunden, denn Reinaldo (dargestellt von "Gala" und "Krissy") hat vielleicht nicht ganz so viel Augen-Make-Up aufgelegt oder schlüpft im Verlauf des Films in so viele unterschiedliche Gewänder - aber in Sachen Schauspielkunst und Charisma kann die Töle es durchaus mit den beiden Gören aufnehmen. |
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