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Dieser hat mit seiner Vergangenheit zu kämpfen und steckt in einer Phase der beruflichen Neuorientierung. Eben da wird Creasy von seinem alten Freund Rayburn (Christopher Walken) ein Job als Bodyguard vermittelt. Dieser Job befindet sich in Mexiko City, wo eine Welle von Kindesentführungen tobt, wobei natürlich am häufigsten die Kinder von wohlhabenden Familien die Opfer sind. Aus diesem Grund wird nun eben Creasy engagiert. So kommt es also zum vorprogrammierten Aufeinanderprallen der Gegensätze, als er die kleine Pita (Dakota Fanning) als Klientin bekommt. Pita, die ein lebensfrohes begeisterungsfähiges Kind ist stößt anfänglich auf einen mürrischen und abweisenden neuen Bodyguard. Aber wie es nun mal so ist, schaffen sie und die Bibel es, daß der Verschlossene dann doch sein Herz öffnet und beide Freundschaft schließen. Aber eben in diesem Moment höchster Glückseligkeit wird die kleine Pita entführt. Creasy wird bei der Entführung lebensgefährlich verletzt. Als er wieder halbwegs stehen kann und erfährt, daß es eine verpatzte Lösegeld Übergabe gab, beginnt er mit der Suche nach den Tätern, um sie mit knallharter Rache zu strafen. Der ganzen Geschichte fehlt leider die Frische, große Überraschungen werden keine geboten. Phasenweise ist es wirklich sehr angenehm und auch etwas ergreifend, zu sehen, wie die kleine muntere Pita den schlaffen, grimmigen "Creasy Bear" (so lautet ihr Kosename für ihn) aus seinem antriebslosen Dasein holt. Durch die gute Leistung von Dakota Fanning kann man manchmal auch verstehen, daß sich auch so ein grimmiger Typ wie Creasy nicht der aufgeweckten Art von Pita entziehen kann. Trotzdem bleibt (wie so oft) das Gefühl, daß die beiden viel zu schnell viel zu dicke Kumpel werden. Aber auch sonst geizt der Film nicht gerade mit Übertreibungen. Als Unterstützung der Reporterin Marianna (Rachel Ticotin) und des Chefs der Antikorruptionseinheit Manzano (Giancarlo Giannini) deckt Creasy etwa so mir nichts dir nichts - nebenbei beim Rachennehmen - Verbindungen im Brei von Korruption und Entführungen auf, wo die anderen bislang allein nicht so recht weiter wussten - anscheinend haben sie sich nicht genügend Mühe gegeben. Einen besonders eindringlichen Hinweis darauf, daß Korruption bombastisch nach hinten losgehen kann, gibt es, als sich Creasy den korrupten Hauptvermittler, der die Entführungsverhandlungen geleitet hat, schnappt, um Informationen aus ihm rauszuquetschen - mit Hilfe einer "Arschbombe". Auch übertrieben ist die Rücksichtslosigkeit, mit der Creasy seine Rache verfolgt, als er zum Beispiel einen Club anzündet, in dem voller Betrieb herrscht. Aber was daran noch übertriebener ist, sind die gerade aus dem Club geflüchteten, die draußen wie irre weiterfeiern und das riesige Feuer auch noch total klasse finden. Jedenfalls sollte der Film wahrscheinlich eher Mann badet im Feuer heißen. Wie schon in Scotts letzten Film Spy Game ist der Film von kräftigen Farben und hektischen, oft mit der Handkamera gedrehten Actionszenen geprägt - und das Ganze wird immer da, wo es spannend wird, aufgepeppt mit schnellen Schnitten. Da der zweite Teil des Films, der sich mit Creasy’s Rache beschäftigt, sehr viele Spannungsmomente und Actionszenen hat, kriegt man von diesen inflationär eingesetzten Stilmitteln auf jeden Fall reichlich um die Ohren. Die Actionszenen sind teilweise auch recht gelungen, aber trotzdem werden sie an mancher Stelle einfach nur routiniert runtergespult - wirklich begeistern kann der Film damit nicht, dafür ist es manchmal auch schlichtweg zu unübersichtlich. Der Film konzentriert sich leider zu sehr auf die Beziehung von Creasy und Pita, auch wenn im Rache-Teil des Films einiges an Verbindungen aufgedeckt wird. Trotzdem bleibt doch einiges nur so am Rande erwähnt, was durchaus eine Bereicherung für die Geschichte hätte sein können. Da wären etwa die finanziellen Probleme, die Pitas Vater Samuel Ramos (Marc Anthony) hat - und sein "unkoscherer" Anwalt Jordan (Mickey Rourke) - beide sind nicht ganz unbeteiligt an der verpatzten Lösegeldübergabe. Am Ende bleibt nur das Gefühl, das man schon bei Spy Game hatte: Man on Fire ist zwar kein völliger Mist, aber andererseits auch weit davon entfernt, gut zu sein. |
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