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Sterben für Anfänger
(R: Frank Oz)

Originaltitel: Death at a Funeral, UK / USA 2007, Buch: Dean Craig, Kamera: Oliver Curtis, Schnitt: Beverley Mills, Musik: Murray Gold, mit Matthew Macfadyen (Daniel), Rupert Graves (Robert), Alan Tudyk (Simon), Daisy Donovan (Martha), Kris Marshall (Troy), Andy Nyman (Howard), Jane Asher (Sandra), Keeley Hawes (Jane), Peter Vaughan (Uncle Alfie), Ewen Bremner (Justin), Peter Dinklage (Peter), Thomas Wheatley (The Reverend), Peter Egan (Victor), Kelly Eastwood (Katie), Angela Curran (Sandra's Friend), Brendan O'Hea (Undertaker), 90 Min., Kinostart: 19. Juli 2007

Frank Oz ist mittlerweile schon so berühmt, daß er gerade nach Volksabstimmung in den Vereinigten Staaten eine brandneue Briefmarke schmücken darf (Yoda stach Darth Vader aus bei der Sondermarke zu dreißig Jahren Star Wars). In seiner Eigenschaft als Regisseur war es in letzter Zeit etwas ruhiger um den Komödienspezialisten geworden. The Stepford Wives ist nun schon drei Jahre her, und konnte schon damald nicht mit Oz-Klassikern wie Little Shop of Horrors oder Dirty Rotten Scoundrels mithalten. Sein neuer Film verlässt sich nicht auf Superstars, sondern auf ein Ensemble aus weniger bekannten, aber aufstrebenden Darsteller. So erkennt man Matthew Macfadyen, den Mr. Darcy aus der letzten Pride & Prejudice-Verfilmung, als eher zurüchaltenden Daniel kaum wieder, Ewen Bremner, Alan Tudyk und Peter Dinklage dürfen sich in kleinen Rollen (no pun intended) nach Herzenslust austoben. Wie der Titel Death at a Funeral schon klarmacht, geht es um eine Beerdigung, der Patriarch einer britischen Familie ist verschieden, und man will die Angelegenheit einfach nur schnell hinter sich bringen, um sich dann um den Auszug und die Betreuung der Witwe zu kümmern.

Der Vorspann zeichnet den Weg des Sarges (mit geringfügigen Umwegen) nach, und als sich dann herausstellt, daß der Bestattungsunternehmer die falsche Leiche angeliefert hat, wird man als Zuschauer bereits früh auf den nachfolgenden turbulenten Nachmittag eingestimmt. Besonders aufgeregt ist Simon (Alan Tudyk), den seine Freundin bei der Beerdigung ihrem Vater vorstellen will. Beim Zwischenstop landen die beiden ausgerechnet bei einem Verwandten, bei dem man dreimal nachfragen sollte, ob herumliegende Pillendosen auch jene Medikamente beinhalten die die Beschriftungen identifizieren, und so wird der beherzte Griff zum Valium ein Fehlgriff der später zu Dialogzeilen Anlaß gibt wie “Was there a dog in here right now? I know there was a dog …” oder “Grief does strange things to people”.

Währenddessen ist bei Daniel neben der richtigen Leiche auch der berühmte Schriftsteller-Bruder (Rupert Graves) angekommen, und alle Welt scheint nahezu bestürzt, daß nicht Robert sondern Daniel die Rede halten soll, was dessen Nervosität auch nicht verbessert. Und dann taucht mit Peter auch noch jener Unbekannte auf, dessen Informationen über den Verstorbenen die Party platzen lassen dürften wie zuletzt in Thomas Vinterbergs Das Fest, nur halt etwas komischer.

Im Gegensatz zur Kevin Kline-Komödie In & Out behandelt Oz diesmal auch das Thema Homosexualität ohne unpassende Sparwitze, und die zeitgemäße Drastigkeit einiger Scherze (ich sage nur Körperausscheidungen) wird auch ohne bitteren Nachgeschmack absolviert. Death at a Funeral ist eine kleine, aber feine Komödie, die Oz neue Credibility verschafft und trotz eines etwas zu versöhnlichem Schluß durchweg überzeugt.