|
Bilder © 2010 Twentieth Century Fox
|
Percy Jackson
Diebe im Olymp
(R: Chris Columbus)
Originaltitel: Percy Jackson and the Lightning Thief, Kanada / USA 2010, Buch: Craig Titley, Lit. Vorlage: Rick Riordan, Kamera: Stephen Goldblatt, Schnitt: Peter Honess, Musik: Christophe Beck, Production Design: Howard Cummings, Kostüme: Renée April, mit Logan Lerman (Percy Jackson), Brandon T. Jackson (Grover Underwood), Alexandra Daddario (Annabeth Chase), Pierce Brosnan (Chiron), Sean Bean (Zeus), Kevin McKidd (Poseidon), Catherine Keener (Sally Jackson), Joe Pantoliano (Gabe Ugliano), Jake Abel (Luke), Uma Thurman (Medusa), Steve Coogan (Hades), Rosario Dawson (Persephone), Maria Olsen (Mrs.. Dodds / Fury), Serinda Swan (Aphrodite), Dylan Neal (Hermes), Ray Winstone (Ares), 119 Min., Kinostart: 11. Februar 2010
2005, als sich die Harry-Potter-Hysterie kurz vor ihrem Höhepunkt befand, veröffentlichte Rick Riordan das erste Buch der Percy-Jackson-Reihe. Percy ist ein ganz normaler Junge, der plötzlich erkennen muss, dass er doch kein ganz normaler Junge ist, sondern ein Halbgott, der Sohn von Poseidon, der laut Schulwissen Perseus heißt, aber Percy lässt sich für amerikanische Leser auch viel einfacher aussprechen.
Percy findet heraus, dass sein bester Freund Grover gar nicht gehbehindert ist, sondern ein Satyr, und ein im Rollstuhl sitzender Lehrer (Pierce Brosnan) verwandelt sich, als Percys Leben beschützt werden muss, in einen Zentauren. Statt nach Hogwarts geht es in ein semimilitärisches Trainingscamp, wo andere Halbgötter (davon gibt es inzwischen doch mehr, als Ovid sich je hat träumen lassen) sich im Schwertkampf, Bogenschießen etc. üben. Hier wirft Percy auch erstmals ein Auge auf Annabeth, die ein sehr bekannt erscheinendes Trio von drei Jugendlichen ergänzen wird, dass den quer durch Amerika reisen muss auf der Suche nach dem Dieb eines Blitzes von Obergott Zeus, und diesen Diebstahl will irgendjemand Percy in die Schuhe schieben, um einen Krieg anzuzetteln.
Nachdem man schon früh gegen eine Furie (ich glaube, das sollte besser eine Harpyie sein, aber vielleicht hat Mr. Riordan doch besser recherchiert als ich) und einen Minotaurus kämpfen musste, entwickelt sich die Reise quer durch die Vereinigten Staaten wie eine Schnitzeljagd auf der Suche nach drei Perlen, mit deren Hilfe man die Unterwelt betreten kann, aus der man nebenbei (das mit dem Blitz erledigt sich dann trotz Zeitnot en passant) noch Percys Mutter retten will. Klarer Höhepunkt: der Kampf gegen Medusa (gespielt von der früheren Aphrodite-Darstellerin Uma Thurman - how the mighty have fallen ...), der dem im April startenden Remake von Clash of the Titans wahrscheinlich die Pointe klauen wird.
Trotz der Schwächen des Plots (dahingestellt, ob diese auf dem Mist von Mr. Reardon gewachsen sind oder der Drehbuchautor vereinfachen musste) macht Regisseur Chris Columbus (Harry Potter 1+2) seinen Job routiniert, und einige der Gaststars wie Steve Coogan als Hades haben viel Spaß am Film, was sich auch auf den Zuschauer überträgt. Für einen nicht sehr inspirierten Rip-Off erstaunlich unterhaltsam, aber es scheint, dass man den Buchhandel noch nicht von einem bevorstehenden Run überzeugen konnte, denn während überall noch genügend Potter-Bände Staub fangen und Twilight-Nachahmer fast schon eigene Regale füllen, sind Percy-Jackson-Bände zwar schon vor einigen Jahren auch auf Deutsch erschienen, doch bisher hat es noch nicht recht gefunkt. Mal sehen, ob sich das durch den Film ändern wird. Auch das Plakatdesign ist nah genug an Harry Potter orientiert (Blitz in der Hand statt auf der Stirn), dass die Aufmerksamkeit des Zielpublikums erweckt werden sollte, und die Fernsehreklamen sind auch schon alle geschaltet ...