Die Macht des Geistes
Sie waren einfach undankbar: der DFB, Rudi Völler, die Spieler selbst - vielleicht ist es auch auf die Hexenkünste Mayer-Vorfelders zurück zu führen, dass man mich in der fulminanten Gänze meiner Fähigkeiten so verkannte und in die vermeintliche Wüste schickte. Ich folgte meinem Freunde Mühlegg, der gleich mir zu neuer Größe fand im sonnigem Spanien, er als Sportler, ich als Strippenzieher. Seit 2 Jahren bin ich Chef-Ideologe der spanischen Nationalmannschaft und meine Erfolge sprechen für sich: eine blitzsaubere Qualifikation, und auch das Auftaktspiel gegen die starken Slowenen konnte dank meines ideellen Eingreifens erfolgreich gestaltet werden.
Welchem bösen Zauber (indianischer Medizinmann? heidnische Mädchengesänge im Hintergund? Mayer-Vorfelder?) wir es verdankten, dass Puyol gegen Gruppenzwerg Paraguay gleich in der 10. Minute ein Eigentor unterlief, ist mir unklar. In der Folge aber machte sich der Einfluss meiner philosophischen Beratung deutlich bemerkbar: Raul mit grandiosem Steilpass auf Diego Tristan in der 28. Minute, wieder Raul mit Volleyschuss in der 30., der Druck erhöhte sich. Trotzdem hielt das Indio-Bollwerk stand und Trainer Camacho quollen Schweissflecken wie Herdplatten.
Dank meiner Überredung wechselte er nach der Pause endlich meinen besonderen Schützling Morientes ein, der mit energischem Kopfstoß den Ausgleich markierte.
Wollt ihr wissen, wieso Paraguays Torhüter Chilavert in der 68. daneben griff und erneut Morientes die Gelegenheit zum Einlochen gab? Das war ich, durch die Kraft meiner Gedanken. Und der Elfmeter in der 81.? Wer wohl … Nichts kann uns aufhalten!