Eigentor!
Ein grandioses Match: selten gesehene, raffinierte Spielzüge, tolle Dribblings, wunderbare Tore. Man konnte erahnen, weshalb Portugal zu den WM-Geheimfavoriten zählt, und genau sehen, warum die USA ein Fußball-Entwicklungsland ist und wohl auch immer bleibt.
Die Portugiesen überrannten die Amerikaner in der ersten halben Stunde förmlich. Schon in der 4. Minute traf der Halbportugiese OBrien nach Vorlage seines Mannschaftskameraden Vitor Baia zum 1:0. Das 2:0 in der 30. Minute resultierte aus einer feinen Gemeinschaftsleistung von Jorge Costa und Wunderstürmer Baia (obwohl manch einer Baias Hände im Spiel gesehen haben wollte - es waren wohl, nach Maradona, die Hände Gottes). Neun Minuten später das 3:0: der schusselige McBride traf ins falsche Tor. Hernach ließen es die Kicker von Sporting Lissabons zweiter Mannschaft etwas ruhiger angehen und gönnten den Amerikanern auch ein Tor: Roberto DEUS Severo Beto schob mitleidshalber (gütig! die Schwachen liebend! Trost spendend!) den Ball in der 39. Minute über die eigene Torlinie zum 3:1.
In der zweiten Halbzeit mühten sich die Amerikaner, ballerten den »fevernova« aber immer wieder vor die Füße der Portugiesen. Die waren großzügig und schossen ihn paßgenau zurück. So sieht Entwicklungshilfe aus. Dementsprechend kam dann auch der amerikanische Sturmtank Agoos zu einem wunderschönen Treffer: Ein Anspiel von Pauleta nahm er volley und knallte die Kugel rein: 3:2.
Überragend, wie Portugal schließlich das Ergebnis über die Zeit brachte: Die Abgeklärtheit dieses Teams ist wirklich bewunderungswürdig. Man sah, diese Mannschaft - das ist sicher - wird Weltmeister.