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Februar 2003
Frank Willmann
für satt.org




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Ein Kneipenwirt erlebt die WM
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Kontinuität an der Ostseeküste

Hansa Rostock spielt seit Jahren eine wichtige Rolle in der 1. Bundesliga. Hansa-Fan Schuppe erlebt seine dreiundzwanzigste Saison als mitreisender Fan und Vorsitzender des größten Hansa-Fanclubs "Berliner Fischköppe e.V.". Anlass genug, Verein und Fan etwas zu beleuchten.



Schuppe (Joachim Fischer)Ich treffe Schuppe, mit bürgerlichen Namen Joachim Fischer, in der von ihm und seiner Frau Manuela betriebenen Fußball-Kneipe, der Sport-Klause in der Torstrasse 151 in Berlin-Mitte.


Hallo Schuppe, wie läufts bei Hansa?

Zu Beginn dieser Saison alles paletti, dann ein Einbruch. Wir hatten einige verletzte Stammspieler, da geriet die Truppe in ungnädiges Fahrwasser. Erinnerte mich schon ein bisschen an die Saison 91/92, als wir zunächst einige Runden Tabellenführer waren und zum Schluss abgestiegen sind. Aber wir haben uns diesmal wieder gerappelt, zum Ende der Halbserie kam Hansa besser zurecht, insgesamt bin ich zufrieden.

Gab es Überraschungen während der ersten siebzehn Spiele?

Ja, da muss man die drei Jungtalente Hansen, Schied und Vorbeck erwähnen. Die drei kommen aus Hansas guter Nachwuchsmannschaft. Der Nachwuchs ist wichtig für uns, in Rostock liegt das Geld nicht locker auf Tasche, wir müssen uns alles mühsam erarbeiten. Kein Krösus an der Küste in Sicht. Bei Hansa wird aus Scheiße Bronze gemacht, Tendenz Silber.
Trainer Achim Veh macht einen guten Job. Als es schlecht lief, hat er ein bissel probiert und gebastelt, das half. Veh hat Hansa die Mauertaktik ausgetrieben, nun wird wieder nach vorn gespielt, attraktiver Fußball, den hatten wir lang vermisst. Die Vereinsführung setzt auf solide Arbeit, es wurde nicht in Panik verfallen, als Hansa nicht wie erhofft spielte.

Für dich als Wahl-Berliner ist jedes Spiel ein Auswärtsspiel?

Bis auf das Auswärtsspiel bei Hertha. Sonst fahren wir mit dem Fanclub im Zug nach Rostock. Da wird gesungen, bissel geschnackt und schnabuliert. Die Woche über arbeiten Manuela und ich in der Sport-Klause, der Samstag ist unser einzig freier Tag.

Frauen fahren also auch mit?

Klar, ein Viertel unserer Mitglieder im Fanclub sind Frauen. Das hebt die Stimmung. Wir sind auch der Hansa-Fanclub mit der größten Mitgliederzahl, momentan 104 Leute.

Dein besonderes Markenzeichen ist dein Helm.

Mein Wikingerhelm Marke Eigenbau! Der ist seit 1995 dabei, hat mir ein Kumpel zum dreißigsten Geburtstag geschenkt.

Sicher auch eine besondere Trophäe für gegnerische Fans?

Zuletzt hatte ich auf St. Pauli im Jahr 2000 Ärger. Bei unserem Lieblingsgegner, nach dem Spiel in einer Kneipe. Plötzlich lag ich unten, es gab eine gewischt, mein Helm konnte von mir gerettet werden.
Kann passieren, Schwamm drüber.

Deine Prognose für die 2. Halbserie?

Mit Hilfe des Klabautermanns landen wir im gesicherten Mittelfeld …