alle3 unterwegs
auf der 19. Mainzer Minipressen-Messe
17.5.-20.5.2007
Messezelte am Mainzer Rheinufer
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Die alle 2 Jahre stattfindende Mainzer Minipressen-Messe ist für alle3 schon lange ein zwischenmenschlicher Höhepunkt: Der Kontakt mit Lesern, Autoren, Kollegen, nette und anregende Gespräche, Begrüßungen, Umarmungen … Art is in the air …
Fortsetzung Tag 322.10
Marc kehrt zurück ins Hotelzimmer. Torsten ist immer noch krank, anscheinend hat er einen Infekt. Während Frank "Boston Legal" schaute und Torsten schlafend langsam zu Kräften kam, schlenderte Marc rüber ins KUZ und hörte die letzten Minuten der Verlegerdiskussion mit Jürgen Kipp, Vito von Eichborn, Kleinverlegern, Vertretern von lulu.com und BoD und dem etwa 35köpfigen Publikum. Nach der Diskussion setzte sich Marc mit seinem Sektglas raus in den Biergarten, Daniela Seel gesellte sich zu ihm. So einsam im Dunkeln, begrüßte Daniela ihn. Ich bin immer einsam, antwortete Marc. Man plauderte über die Veranstaltung, Daniela erzählte, daß Vito von Eichborn auf BoD für den Buchhandel empfehlenswerte PrintOnDemand- Werke vorstellt, Marc erwähnte das Krankenlager im Hotel, Daniela bemerkte, daß sie alle3 eher auf einer Iso-Matte anstatt in einem Hotelbett wähnte, Marc erklärte, daß alle3 aus diesem Alter längst raus seien und eigentlich auch noch nie waren. Daniela verabschiedete sich, um nach Hause zu fahren, 30 bis 40 Minuten mit dem Auto, Marc ließ sich den Pfand für sein Sektglas auszahlen und lief zurück ins Hotel.
22.17
Nach einer kurzen Erfrischung stürzt sich Marc ins Mainzer Nachtleben. Zurück läßt er einen schlafenden Torsten und einen glücklichen, die Beine ausstreckenden, Powerbook glotzenden Frank. Vor dem Fahrstuhl trifft er auf eine Horde kreischender Kinder.
Die Trophäe des Herrn D. |
23.20
Marc ist zurück im Hotelzimmer und berichtet Torsten und Frank, die South Park im Fernsehen (Torsten) bzw. Boston Legal auf dem Powerbook (Frank) guckten, von seinen Erlebnissen. Marc schlenderte durch die Nacht, checkte das gähnend leere Touchdown im Fort Malakoff Park und landete schließlich im rappelvollen L'Arcade, einer Erlebniskneipe mit Udo Jürgens-Medleys, urlaubenden Kegelschwestern, animierenden Theken-DJs und gegrölten Vereinshymnen. In der Lounge im Untergeschoß genehmigte sich Marc zwei Gläser Sekt, wurde bei der Bezahlung beschissen, geriet in einen fröhlichen Junggesellinnenabschied und mußte für einen Euro der Braut einen Schnipsel aus dem T-Shirt schneiden, - da es nicht klappte: reißen.
23.36
Marc kehrt zurück auf die Piste, währenddessen Torsten und Frank eine Dokumentation über Vitamine und die unabwägbaren Gefahren freier Radikale sehen.
4. Tag, Sonntag, 19. Mai 2007
MEISTER DER HERZEN0.51
alle3 vereint im Hotelzimmer. Marc streunte als Harry Gelb durch die Stadt, fand das neue Schick und Schön, das ihm aber nicht annähernd so gut wie das alte gefiel, er überlegte, noch in der Bar über dem Kinocenter in der Nähe des Hotels einen Absackersekt zu trinken, wurde aber vom Security-Dienst abgewiesen, da der Ort in dieser Nacht für eine Privatparty reserviert sei. Überhaupt die Security-Dienste, die Branche scheint in Mainz wirklich zu boomen, selbst im Schick & Schön mußte Marc einen Sicherheitsbeamten passieren. Die Polizeipräsenz in Mainz ist ebenso beachtlich, das hängt aber gewiß mit dem Treffen der EU-Agrarminister im Hyatt zusammen. Torsten und Frank schlafen friedlich. Frank hatte drei Folgen "Boston Legal" geschaut, schlief bei der neuen "24"-Folge ein und wurde von Marcs Türklopfen geweckt. Vorher mußte sich Frank aber noch an der Rezeption über den Partykrach über oder neben ihm beschweren, ob es was genutzt hat, kann Frank aber nicht beurteilen, da er kurze Zeit später einschlief.
8.44
alle3 wach, alle3 waren aber schon einmal wacher. Der Wasserkocher wird laut und lauter, gleich gibt es einen Brühkaffee für Frank und Marc, Torsten ist nicht nach Kaffee zumute.
8.49
Marc ruft in der Rezeption an und erfährt, daß alle3 bis 12 Uhr ausgecheckt haben müssen.
9.01
Torsten ist immer noch krank und muß sich ausruhen. Scheißinfekt! Marc schaut die Post durch, die Frank ihm aus der Berliner SUKULTUR- Zentrale mitgebracht hat. Darunter befinden sich eine Manuskripteinsendung und vier Bücher/Zeitschriften: Heimoto von Doderer 1896-1966. Selbstzeugnisse zu Leben und Werk Turbonegro und die Turbojugend La mer gelée 4 Krachkultur 11
9.32
Marc und Frank brechen zum Messestand auf, Torsten bleibt zurück, soll sich erholen und das gestrige Internettagebuch aufbereiten und hochschieben. Krankheit als Weg.
Einsam nach getaner Arbeit |
10.08
Während Torsten im Hotelzimmer an dem Internettagebuch arbeitet, versuchen Frank und Marc den Stand aufzubauen und die Comics in ansprechender Form zu präsentieren. So schön wie Torsten kriegen sie es aber nicht hin. Marc verdrückt sich und macht sich an Tagebuchtextarbeit und rüscht die Einträge der letzten Stunden auf.
10.32
Der Stand à la Frank ist recht hübsch geworden - aber kein Vergleich mit dem von Torsten.
10.40
Der erste Verkauf: Die Katze des Rabbiners 1. Eine sehr gute Wahl. Da Frank und Marc die Verkaufsliste nicht finden, müssen die Verkäufe bis auf weiteres im Tagebuch verewigt werden.
10.51
Nach einem Telefonat mit Anja kehrt Frank zum Stand zurück. Liebe Grüße von Anja an Torsten und Marc. Vielen Dank. Marc arbeitet weiter an dem Messetagebuch.
10.57
Marc hat Hunger. Vergeblich suchten Frank und Marc auf ihrem Weg zum Zelt eine Bäckerei mit belegten Brötchen.
Im Gespräch mit Herrn Hübsch |
11.07
alle3 vereint am Stand. In der Not erstand Marc vorn am Messeeingang eine polnische Bratwurst im Brötchen. Auf dem Weg zurück zum Stand läuft ihm Torsten über den Weg, es geht ihm schon ein wenig besser, Torsten hat auch schon das gestrige Tagebuch hochgeschoben. Frank unterhält sich derweil mit Hadayatullah Hübsch über den Leseheftvertrieb in Süßwarenautomaten.
11.19
Frank und Marc gehen ins Hotel, um auszuchecken. Sie wollen die Taschen ins Auto packen, den Wagen aber noch bis um 15 Uhr im Hotelparkhaus stehen lassen.
11.35
Nele wieder am Stand. Torsten zu krank zur Kommunikation.
Nele, Torsten, Marc |
12.00
Marc und Frank kehren zum Stand zurück. alle3 vereint. Im Vorbeigehen gab Adrian Marc einen neuen Band aus der Parasitenpresse mit: "Das Knacken in der Rille" vom SUKULTUR-Autor Daniel Ketteler. Sehr hübsch. Fortan werden die Bände nicht mehr in DIN A6, sondern in DIN A5 erscheinen.
12.15
Marcs erste Zigarette. Am Rheinufer kommt es zum Streit zwischen ausstellenden PKW-Besitzern und Ordnungskräften der Stadt Mainz wegen der 30-Euro-Knöllchen für angebliche Falschparker. Im Zelt berichtet Nele unterdessen von einem Angriff der Hell's Angels auf das Schick und Schön, in dem im Oktober 2005 alle3 eine
unvergeßliche Begeisterungs-Show veranstalteten.
12.25
Torsten kommt vom Rauchen zurück zum Stand und erzählt den Dialog, den er vor dem Zelt belauscht hat: "Was ist denn hier los?" "Buchmesse." "Bööhhrr!"
12.37
Nele geht, bye-bye. Abschied ist immer ein bißchen sterben.
Miriam besucht Frank |
12.54
"Guten Tag, Herr Maleu". Frank begrüßt Miriam und Miriams Freundin Alex, die sich für Kamerun interessiert. Miriam hat auch schon den ersten Teil des Tagebuchs gelesen und findet ihn sehr lustig.
13.16
Miriam kommt zurück zum Stand, nur noch eine Stunde und 44 Minuten, dann packen alle3 ein. Marc geht auf Toilette und holte neue Getränke.
14.07
Noch 53 Minuten.
14.12
Frank liest Black Hole 6, Torsten Mawils grosses Super-Hasi-Album, Marc ist langsam mit der Kosmetik des heutigen Tagebuchs fertig.
14.23
Die Sonne lacht, heute ist der schönste und wärmste Tag von allen. Das wird bestimmt eine schwitzige Autofahrt.
Letzte Chance zum Glück |
14.56
Nur noch 4 Minuten, die letzte Gelegenheit für Last-Minute-Käufer, Frank steht schon in den Startlöchern, um den Wagen aus dem Hotel zu holen.
15.03
Werner Pieper kommt vorbei und sagt alle3 goodbye. Abschied ist immer ein bißchen sterben.
15.10
alle3 stehen immer noch in gesamter Mannschaftsstärke am Stand herum und sind sich unschlüssig über das weitere Vorgehen. Erst einpacken und dann den Wagen holen? Oder erst den Wagen holen und dann einpacken, um so lang wie möglich verkaufen zu können? Jetzt wäre guter Rat teuer.
15.22
Wo ist Frank? Schon gegangen? Marc versucht Frank anzurufen, bei Frank ist aber besetzt.
15.30
Torsten und Marc beginnen mit dem Abbau.
Der Traum ist aus |
15.38
Frank fährt den Wagen vor, die Bücher von Avant und Reprodukt sind verpackt, Torsten und Marc schleppen die ersten Kisten zum Auto.
15.42
Martin Büsser kommt zum Stand und sagt Goodbye. Abschied ist immer ein bißchen sterben.
15.55
Das Aufräumen ist fast fertig, jetzt wird das iBook zugeklappt und verstaut.
16.18
alle3 nach einem Abschiedsgang durchs Zelt im Auto. Nein, Torsten fehlt noch. Er bringt Michael Schönauer noch kurz ein Abschiedsgeschenk. Da ist Torsten. Auf nach Berlin!
16.22
Autobahn in alle Richtungen, klingt richtig. Torsten zählt das Bargeld. Etwa 350 Euro haben alle3 in Scheinen und 2-Euro-Münzen.
16.29
Es geht schon wieder los. alle3 können den Plan nicht finden, der sie auf der Hinfahrt so sicher ans Ziel geleitet hat. Doch, da ist er.
16.44
alle3 biegen auf die A5 Richtung Hanover. Das sieht ja sehr gut aus, noch kein Verfahrer.
16.54
Torsten schläft, Marc tagträumt zu Simon & Garfunkel, Frank lenkt den Audi sicher durchs das Freilichtmuseum Hessen.
17.48
Stauungen vor dem Hattenbacher Dreieck. Torsten ist wieder wach und beschwerte sich über die Musik, Ricardo Villalobos, ansonsten geht es ihm aber wieder besser, GottseiDank. Jetzt höchste Konzentration: alle3 müssen auf A4 Richtung Erfurt.
18.06
Auf der A4 erblicken alle3 die ersten Berlin-Schilder, alles scheint reibungslos geklappt zu haben, yeah!
18.11
Berlin 408 Kilometer, langsam macht sich Hunger breit. Auf der Autobahn liegen mehrere überfahrene Waschbären, das erste längere Gespräch seit fast hundert Kilometern kommt zäh in Gang. Recht schwül im Wagen.
18.24
alle3 passieren die innerdeutsche Grenze. Noch 390 Kilometer bis Berlin.
18.26
An der Abfahrt Gerstungen runter und Richtung Trucker-Point. Uiuiui, der Rasthof Thüringer Zipfel sieht recht unwirtlich aus, bestimmt servieren sie auch Menschenfleisch.
Den Häschern entkommen |
18.31
alle3 sind immer noch hungrig, aber lebendig. alle3 betraten den Zipfel, ein einheimischer Quasimodo stellte sich ihnen in der Weg und erklärte den Thüringer Zipfel für geschlossen. alle3 erkundigten sich, wo man denn in der Gegend noch essen könne, im Ort, erklärte der Quasimodo, schloß die Tür, setzte sich in das Auto mit Schalke- Fahne und brauste davon. alle3 setzen sich in den Wagen, es riecht vertraut verbrannt, weiter gehts.
18.34
Odyssee durch Unter- oder Obersuhl auf der Suche nach einer Speisegaststätte. Frank platzt gleich, wenn nicht gleich was kommt, hält er vor der Pizzaria 2000, der einzigen bisher ausgemachten Einkehrmöglichkeit.
18.38
Da, Speisegaststätte Freytag. Der Kundenparkplatz ist geschlossen, könnte aber trotzdem offen haben.
19.25
Wenn Unter- oder Obersuhl, dann Speisegaststätte Freytag! So viel haben alle3 in den letzten drei Tagen nicht gegessen. Für Frank und Marc Wildgulasch mit Klößen und Rotkohl, für Torsten das Rahmschnitzel mit Pilzen, Pommes und Salat, dazu 3 große Radeberger und eine Apfelschorle für 29,00 Euro. Lecker und satt. Zurück zur Autobahn.
20.27
Durch den Tunnel von Jena, die Stimmung ist auf dem Siedepunkt.
20.39
A9, jetzt nur noch gradeaus. 240 Kilometer bis nach Hause.
21.11
Noch 166 Kilometer. Schade, daß der Wagen die Winterreifen drauf hat, sonst könnten alle3 noch mehr heizen.
21.19
Tanken und Cola und Applewater und Hanuta im Modul-Rasthof Köckern-Ost.
21.27
Zurück auf die Bahn. Auf Franks Seite qualmt es beträchtlich, das Spektakel zieht zahlreiche neugierige Blicke an. Aber von ein bißchen Rauch lassen sich alle3 nicht abhalten.
22.22
Berlin.
22.41
Bei Marc. Das ging ja ratzfatz. Die Bücher- und Comickisten ausladen, die neue Ackermann-Leseheftlieferung rein in den Kofferraum … und dann duschen und pokern, denkt sich Marc. Oder einen der vielen schönen Comics lesen. Ja, einen schönen Comic lesen! Pascin von Joann Sfar.
22.55
Tschüß Frank, tschüß Torsten, tschüß Marc. Bis in zwei Jahren. Der Audi entfernt sich. Hoffentlich hält er auch noch die letzten Kilometer.
23.15
Bei Torsten. Tschüß Torsten, tschüß Frank.
23.47
Bei Frank. Tschüß.
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