Monika Maurer-Morgenstern in der Galerie Martik Kudlek bis zum 5. Juli 2001
Galerie Martin Kudleck Hohenzollernring 22-24 Köln Öffnungszeiten: Di.-Fr. 14-18 Uhr Sa. 12-16 Uhr und nach Vereinbarung Tel: 0221/729667
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Es sind verstörende und suggestive Bildwelten, die die Münchener Malerin Monika Maurer-Morgenstern in ihren Arbeiten auf Papier entwirft. Sie sind zur Zeit in der Galerie Martik Kudlek zu sehen.
“Ich male, weil ich nicht Theater spiele, und ich inszeniere in meinen Bildern die Dramen meiner ungeduldigen Seele, so lautet denn auch die treffende Selbsteinschätzung der Künstlerin. Ihre Zeichnungen sind jagende Kritzeleien, von einer nervös-unruhigen Expressivität gelenkt. Vieles wirkt unmittelbar autobiografisch, obwohl man reale Ereignisse kaum daraus zu entschlüsseln vermag, das belegen Titel wie “Ich fahre nach Paris, “Judiatha gehört/ Besuch gestern. Die Intensität des Erlebens, die den Betrachter auf eine unmittelbare Weise ergreift und gefangen nimmt, rückt die Arbeiten Maurer-Morgensterns in das erweiterte Umfeld der Art brut. Auch Stilelemente weisen darauf hin, wie man es von Art brut-Künstlern kennt, wird hier Perspektive und Dimensionalität aufgelöst, alles geht über ins Flächige mit einer Ähnlichkeit zu Kinderzeichnungen. Zudem ist Schrift integriert, jedoch nicht gewöhnliche Schrift. Nach wenigen identifizierbaren Worten verwandelt sie sich nämlich in durchgehende Spiegelschrift, verlässt also den Aussagemodus.
Ihre wirrenden und halb-besessenen Bildgestalten finden sich auf verschiedensten Materialien, auf flüchtigen Papierausrissen, so als sei hier unter höchstem Druck ein Erlebnis strukturiert. Doch es gibt auch großformatige Gouachen, die also wohl durchaus aus einer gewissen planerischen Anlage resultierten. Zumeist lässt sich das eigentliche Motiv oder die Absicht nicht leicht ermitteln, zu verschleiernd wirkt sich die private Mythologisierung aus. Einzelne Beispiele werden da deutlicher: “Mit Stiften oder Geld heer oder … zeigt eine sehr kleine, aquarellistisch stilisierte Frauen-Figur, die irgendetwas in Händen hält, vielleicht also Stifte - und zwei große männliche Bleistiftgestalten, die verängstigt die Hände heben. Es geht also wohl um den Wunsch, mit den Mitteln der Kunst körperlich überlegene Männer in Schach zu halten.
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