Peter David
Star Trek New Frontier Band 9
Excalibur-Requiem
Buch 8 der
"New Frontier"-Serie
endete mit folgenden
Worten:
"[ …]said Mackenzie Calhoun,
five minutes before the Excalibur blew up …"
Inzwischen ist ein halbes Jahr verstrichen. Die alte Crew der Excalibur trifft sich in einem Lokal, es scheint jedoch keiner davon angetan, die Umstände der Explosion zum "soundsovielten Male" Revue passieren zu lassen und so bleiben dem Leser die Details, die zum Verlust des Schiffs und seines Captains führten (vorerst?) vorenthalten. Auch ist Commander Shelby wenig erpicht darauf, die Crew unbedingt zusammenhalten zu müssen, während sie nach wie vor darauf lauert, endlich mal Captain eines Schiffes zu werden. Und so schickt Peter David einige seiner Figuren auf Solo-Abenteuer.
Soleta besucht am fünften Todestag ihrer Mutter ihren Vater, um dort zu erfahren, daß ihr leiblicher Vater, ein Romulaner namens Rajari, dem nicht bekannt ist, daß seine Vergewaltigung einer Vulkanierin diese zur Mutter machte, inzwischen aus dem Gefängnis entlassen wurde. Soleta fürchtet um das Leben ihres vulkanischen Vaters und macht sich auf, zu erkunden, was die Pläne des schurkenhaften Samenspender sind, der dafür verantwortlich ist, daß Romulanerblut in ihren Adern fließt und sie auch nur so ein minderwertiges Halbblut mit Spitzohren ist. Dummerweise ist Rajari inzwischen nicht nur geläutert, sondern auch sterbenskrank, und ehe Soleta sie sich versieht, vernachlässigt sie mal wieder die vulkanische Logik und verbringt viel Zeit bei interessanten Diskussionen mit dem undurchsichtigen Verbrecher, der oft an Garak erinnert.
Zak Kebron und McHenry hingegen befinden sich auf einer Undercover-Mission auf einem Planeten, der angeblich von Aliens heimgesucht wird. Dieses Abenteuer startet wie "Lethal Weapon" mit einem Selbstmordversuch, um dann nacheinander an Detektivgeschichten, "X-Files", Western und Chuck-Jones-Cartoons zu erinnern, was eigentlich auch ganz gut den besonderen Reiz des Autoren David ausmacht.
Eine dritte Story dreht sich um Si Cwan und seine Schwester Kalinda, die den Mord an einem legendären Selbstverteidigungslehrer auflösen wollen, diese Mär wird aber nicht zuende geführt.
Peter David zeigt abermals, daß er bei "New Frontier" wenig auf Continuity achtgeben muß ("The ship is history, but the adventure continues …", auch wenn ich das noch nicht ganz glaube) und zumindest zwei der Crewmitglieder machen weitgehende charakterliche Veränderungen durch bzw. offenbaren sich als etwas anderes, als man bisher annahm. Da liest man gerne gleich in Band 10 weiter …