Gerhard Kofler:
Poesie von Meer, Erde und Himmel
Poesia di mare, terra e cielo
Gedichte liegen mir am Herzen. Und, wenn es sich um die Gedichte von Gerhard Kofler handelt, freut mein Herz sich, dass sie an ihm liegen. Es klopft unverzagt. Den Gedichten scheint das Klopfen nichts auszumachen, sie klopfen leise mit, schellen und schallen: Trost paart sich mit Risiko, das Wort wird Tanz, das, was vermeintlich nicht sagbar ist, steht da im Schwarz auf Weiß, nein, klingt ins Ohr, springt ins Ohr. Gedichte halten die Zeit an, nein, falsch, Gedichte können die Zeit nicht anhalten, weil sie nicht mächtig sind, nicht mächtig sein wollen, die Idee der Macht selbst infrage stellen.
Die Gedichte von Gerhard Kofler, die sich in diesem Band versammeln, sind zweisprachige Gedichte. Wer italienisch kann, wird sich daran zu erfreuen wissen. Wer nicht italienisch kann, wie ich, ist vielleicht, wie ich, fasziniert von der Idee der Zweisprachigkeit, die Gerhard Koflers Werk durchzieht. Begleitet werden die Gedichte von einem Kommentar des Autors, der, selbst zweisprachig, die italienisch geschriebenen Gedichte ins Deutsche übertragen hat. Wer forschend dem Schreiben nachspüren möchte, schätzt mit Sicherheit die Hinweise und Verweise.
Gedichte, so sagen Jana und Naz in ihrem gemeinsamen Verwicklungsroman "2003 – Odyssee im Weltall", Gedichte sind absonderlich und süss. Eine kindliche Geste hin zum Leben, nennt Gerhard Kofler sein erstes Notizbuch. Ja, so sind auch die Gedichte, kindliche Gesten hin zum Leben, mit allem was dazugehört, also: Spagat von Plan bis Soll, von Dur bis Moll, von Gram bis Groll.