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15. November 2011 | Marc Degens für satt.org |
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Kurze (nicht gehaltene) Ansprache anlässlich der »Latinale« 2011 im Haus der Redoute in Bonn am 15. November 2011Zunächst einmal stehe ich als Herausgeber und Literaturredakteur des Internetkulturmagazins satt.org vor Ihnen. Von 2003 bis 2005 veröffentlichte der Lyriker Ron Winkler auf satt.org die wöchentliche Gedichtanthologie »Lyrik.Log«. 99 Folgen lang präsentierte das »Lyrik.Log« Sonntag für Sonntag jeweils ein Gedicht eines in der Regel jungen deutschsprachigen Lyrikers mitsamt einer kurzen biographischen Skizze, von Andreas Altmann bis Uljana Wolf. Im Laufe der Zeit wurde das »Lyrik.Log« so zu einer beeindruckenden Gegenwartsanthologie der jungen zeitgenössischen Dichtung.Nachdem das »Lyrik.Log« im Januar 2005 endete, startete noch im gleichen Jahr auf satt.org das »Latin.Log«, die von Rike Bolte und Timo Berger herausgegebene wöchentliche Gedichtanthologie zur Lyrik aus Lateinamerika. Der letzte Gedichtbeitrag erschien im Dezember 2009, sie brachte es insgesamt sogar auf 125 Folgen. »Das Latin.Log’«, ich zitiere, »zeigt eindrücklich den großen Reichtum, die Tiefe, das Wagnis, kurz: das intensive Leben einer der spannendsten Lyrikszenen der Welt.« Diesem Urteil von Dieter Ingenschay kann ich mich nur anschließen. Was mich persönlich als Leser der lateinamerikanischen Lyrik bis heute begeistert, sind die kraftvolle, unumwundene, äußerst sinnliche Sprache und die rätselhaften, narrativen Elemente vieler Gedichte. Unter der künstlerischen Leitung der beiden »Latin.Log«-Herausgeber Rike Bolte und Timo Berger fand vor fünf Jahren, im Herbst 2006, die erste »Latinale« in Deutschland statt. Ein Übersetzungsworkshop wurde in Berlin organisiert, zusätzlich gab es Lesungen in Berlin, München und Bonn. Auch in den nächsten Jahren fanden jeden Herbst in ganz Deutschland »Latinalen« statt, mit Lesungen und Übersetzungsworkshops in Berlin, Bremen, Halle, Hamburg, Köln, Leipzig und Potsdam. Als Verleger und Programmleiter des SUKULTUR Verlags freue ich mich sehr darüber, die drei bisher erschienenen »Latinale«-Kataloge veröffentlicht zu haben, ganz neu den Band »Frachtgut Überseepoesie« mit Beiträgen von über zwanzig lateinamerikanischen und deutschen Dichtern. Aber noch mehr freue ich mich darüber, dass das Festival heute erneut, wie schon bei der allerersten »Latinale« 2006, in meiner neuen Wahlheimat Bonn Station macht. Allen Personen und Einrichtungen, die dazu beigetragen haben, danke ich von Herzen, und wünsche Ihnen und uns jetzt einen tollen Abend und viel Vergnügen!
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