Björk
SelmaSongs
(1. Teil der Rezension, geschrieben VOR Sichtung des Films)
Schon vor dem Kinostart wurde ich durch Leipziger Lorbeeren ganz
verrückt auf Dancer in the Dark gemacht, was durch mehrfaches Betrachten des Trailers noch erheblich verstärkt wurde. Wer den Trailer kennt, ha tzumindest schon akustische Ein"blicke" in drei der sieben SelmaSongs
bekommen. Aus dem stampfenden Beat der Fabrikmaschinen oder dem Schnaufen der Lokomotive werden aber schnell zerbrechliche Songgebilde und filigrane Bläser-Arrangements, was mich doch darüber sinnieren lässt, ob das im Film musikalisch ähnlich umgesetzt ist. Aber schon wegen der Guest Vocals von Thom Yorke glaube ich das nicht, offenbar nahm sich Fräulein G. die
Freiheit, die Songs für den Silberling umzuarbeiten. Man hörte ja von den
Meinungsverschiedenheiten mit von Trier, und daß sie im Booklet etwa
fünfzig Leuten dankt, Lars aber nicht darunter ist, und sie nie wieder
eine Filmrolle annehmen will, sagt ja schon einiges. Morgen weiß ich
mehr …
(2. Teil der Rezension, geschrieben NACH Sichtung des Films)
Nun ist also das Rätsel um Thom Yorke geklärt, wie auch manches andere. Auch wenn die meisten Titel nah an der Filmversion bleiben, sind die Veränderungen aus musikalischer Hinsicht gut nachzuvollziehen. Wenn etwa bei "I've seen it all" nicht einfach nur Peter Stormare durch jemanden ausgetauscht wird, dessen Stimme man auch gern auf CD gepresstsieht, sondern die Rollen im Duett auch einfach mal ausgetauscht werden, so erhöht das nur den Hörgenuß. Okay, statt "Cvalda" hätte ich lieber "Novi" oder "Gene" auch nach dem Film mal im stillen Kämmerchen gehört, aber man kann nicht alles haben. Aber dafür gibt es auch Stellen, in denen der Tonträger nach der Rezeption des Films klar wächst, etwa bei "Scatterheart", wo der zuvor unbekannte Kontext plötzlich alles verändert. Das Album funktioniert ohne Film, aber mit Film noch mehr. Am
besten wäre jetzt natürlich beides.
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