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Sofie Lichtenstein: Bügeln. Protokolle über geschlechtliche Handlungen



Februar 2001
Thomas Vorwerk
für satt.org

Stephen Malkmus:
Stephen Malkmus

Erschienen bei
Domino Records/Virgin
Dezember 2000


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Konzert:
Stephen Malkmus & The Jicks
“and … in a funny way … the shaving of my … eh … head … has been a liberation from … eh … a lot of stupid vanities, really … it has simplified everything for me, has opened a lot of doors maybe”

Nein, diesmal hackt Malkmus nicht auf Michael Stipe rum, und auch, wenn man es sicher so interpretieren könnte, ist dieser Textauszug auch kein Kommentar dazu, warum er Pavement sozusagen im Alleingang aufgelöst hat.

“I know what you think I am, I'm the king of Siam.”

Auch wenn sein Mug-Shot auf dem Cover prangt, und das auch noch im goldenen Abendlicht vor dem Meer (angeblich sollte die Platte erst “Norwegian Reggae” oder so ähnlich heißen), kann man Malkmus wohl keine Eitelkeit vorwerfen, jedem Pavement-Fan war sein Name eh ein Begriff, und die Musik ist nicht unbedingt zugänglicher geworden, denn auch, wenn sich wunderschöne Melodien aneinananderreihen, für den uneingeweihten Hörer (wie meinen ignoranten Vater) fallen eher die üblichen Kanten und Ecken ins Ohr. (“Was ist denn das für ein Geräusch?” --- “Das soll Musik sein?”)

“I've got a bald head, my name is Yul Brynner, and I am a famous movie star.”

Der musikalische Unterschied zur letzten Pavement-Scheibe ist zwar zu erkennen, aber er ist etwa so einschneidend wie die geschrumpften R.E.M. Immerhin hat er jetzt hin und wieder zwei junge Damen im Background, aber das ist allenfalls Makulatur. Instrumentation, Atmosphäre, und der mitunter melancholische Gesang sind alle wie gehabt.

“Perhaps you saw me in Westworld, I acted like a robot cowboy.”

Fragt mich jetzt nicht, was all die Zitate aus “Jo Jo's Jacket” sollen, fand ich halt witzig, so wie ich finde, daß Pavement (und Stephen Malkmus) irgendwie witzige Musik machen, die trotzdem auch mal zu Herzen gehend ist, so wie Yul Brynner. Naja, vielleicht treibe ich den Vergleich jetzt auch zu weit.

“it was my best role, I can not deny-y …”