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Drugstore: Songs for the Jet Set
Das berühmt-berüchtigt „schwierige“ dritte Album, an dem etwa Oasis, Grant Lee Buffalo oder die Crash Test Dummies scheiterten, ist in diesem Fall sehr wahrscheinlich auch das letzte Album. Bereits während der Tour zu „White Magic for Lovers“ war die Rede von Unstimmigkeiten in der Band, man wolle noch ein abschließendes drittes Werk fertigstellen, und wenn man nun nach langem Warten im Booklet liest, daß die Platte an nur elf Tagen aufgenommen wurde, mag das einerseits darauf deuten, daß man einen rauhen, unpolierten, impulsiven Stil erreichen wollte, aber es deutet sicher nicht darauf, daß die Mannen um die kleine Frontfrau Isabel Monteiro besonders scharf darauf waren, etliche Wochen und Monate in dunklen Studiokellern miteinander zu verbringen.
Das Resultat ist aber nicht von den zwei Vorgängern zu unterscheiden, was sich ja schon mal eher negativ anhört. Aber ich meine das durchaus auch positiv, denn von den Unstimmigkeiten, jener Einstellung, daß die „Kür zu Pflicht“ wurde, davon hört man auf dieser Platte nichts. Allerdings gibt es auch keine herausragenden neuen Impulse, die mich traurig stimmen würden, daß ich das vierte Album nicht mehr erleben darf.
Allerdings verbindet mich mit „Drugstore“ auch die eine oder andere bittersüße Erfahrung, weshalb ich vielleicht auch mit der Band schon abgeschlossen hatte, bevor ich „Songs for the Jet Set“ hörte. Ähnlich wie bei Depeche Mode oder demnächst vielleicht New Order erinnert mich diese Platte mehr an die ruhmreiche Vergangenheit, als daß ich ihr neue Motivation für die Zukunft entnehmen könnte. Und das ist jetzt natürlich auch musikalisch gemeint.
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