Anzeige:
Sofie Lichtenstein: Bügeln. Protokolle über geschlechtliche Handlungen




September 2001
Thomas Vorwerk
für satt.org


New Order:
Get Ready

London Rec (Warner Vertrieb), 2001

New Order: Get Ready. Bestellung bei amazon.de

Bestellung bei
amazon.de



New Order:
Get Ready



Mittlerweile sind acht Jahre seit "Republic" vergangen, während derer sich die Mitglieder von New Order mit diversen Side-Projects wie Electronic, Revenge oder The Other Two die Zeit vertrieben haben, doch wenn man am wenigsten mit ihnen rechnet, melden sie sich wieder zurück, mit einer Platte, die genau dort weitermacht, wo sie aufgehört haben.

Als ich den Video zu "Chrystal", der ersten Single, erstmals sah, hatte ich irgendwo vage von einer neuen New Order-Platte gehört, und als ich dort, ohne die Interpretenangabe gesehen zu haben, diverse junge Leute vor einer seltsamen Videowand rumrocken sah, hätte ich schon wetten können, daß es sich dabei um eine der publikumscheusten Elektro-Bands der Achtziger handelt.

Factory Records, die Hacienda und Joy Division sind fast vergessen, aber Bernard Sumner und seine Mitstreiter bestehen. Inzwischen müßten die Jungs längst die Vierzig überschritten haben, doch der Video mit den Jungdarstellern und das Mädel auf dem Cover sind kein Etikettenschwindel, New Order sind immer noch "New". Die meisten der neuen Songs können ohne Probleme mit den großen Hits wie "Blue Monday", "State of the Nation" oder "True Faith" mithalten, es fällt lediglich positiv auf, daß "Get Ready" ein wenig gitarrenlastiger und rockiger ist, wozu etwa die Gaststimmen von Billy Corgan von den "Smashing Pumpkins" oder Bobby Gillespie von "Primal Scream" hervorragend passen. Bei "Rock the Shack", wo auch Gillespies Kollege Andrew Innes eine zusätzliche Gitarre quält, verliert man kurzzeitig den Bezug zur Melodie, doch dafür gibt es drei Songs später ein paar Geigen im Hintergrund zum Ausklang.

Ein durchweg gelungenes Rock/Pop-Album, das ebenso alte Fans begeistern wie neue finden sollte.