Ein Jazz-Trio Gesang, Piano, Kontrabass -, das Stücke von Kylie Minogue, Elvis Presley und Rio Reiser einspielt, setzt sich dem Verdacht aus, besonders originell sein zu wollen. Dem Lisa Bassenge Trio aber geht es nicht um die Reibung, die entsteht, wenn man Popsongs kammermusikalisch inszeniert. Es will schöne Musik machen, und das gelingt auch. Die fabelhaften Arrangements des Pianisten Andreas Schmidt gieren nicht nach Aufmerksamkeit, tragen keine ironische Gebrochenheit zur Schau. Sie wirken schlicht, sind vor allem aber entschlackt. Eine komplexe Einfachheit, die sich besonders in den Streichersätzen bemerkbar macht, mit denen vier der sechzehn Stücke auf dieser CD unterlegt sind.
„A Sigh, A Song“ ist die zweite Einspielung des Lisa Bassenge Trios, ein wenig ruhiger noch als der Erstling „Goin Home“. Das Zusammenspiel der drei Musiker ist nach wie vor traumwandlerisch. Lisa Bassenges Stimme ist äußerst eindringlich, dabei niemals aufdringlich, der Kontrabass Paul Klebers an Prägnanz nicht zu überbieten und das Klavierspiel Schmidts derart zurückhaltend, dass man sich das eine oder andere Solo mehr wünschen würde. Wie man überhaupt jetzt schon auf die nächste CD des Trios wartet.