Adam Green
Friends of Mine
Anfang August sah ich, wie Herr
Kochalka in seinem Comic-Tagebuch
www.americanelf.com diese Platte hochlobte, und wunderte mich, wie die Musik wohl klingen würde, die das Statement "Woah - Holy shit, that's beautiful." begründete.
Inzwischen kann ich mitreden, und ich empfinde es nur als logisch, daß Kochalka von dieser Musik verzückt ist, allzu viel erinnert an seine eigenen musikalischen Bemühungen. Adam Green erscheint wie der verschollene Zwillingbruder Kochalkas, der aber mehr Zeit auf seine Musik verwenden kann. Zwar scheint auch Green kein eigenes Instrument zu spielen, aber seine Songs sind ähnlich verspielt, aber etwas länger, er hat offensichtlich Gesangsunterricht genommen, und durch das fast durchgängig das Album unterstützende Streicherquartett wird das Resultat abermals veredelt. Es ist, als hätte man Kochalka aus seiner Garage gezerrt und ihn in einem vernünftigen Studio zu einem wahren "Superstar" gemacht.
Der persönliche Bezug zur Autobiographie des Künstlers fehlt natürlich bei Green, von dem ich allenfalls weiß, daß er ein bißchen aussieht wie Jim Morrison und offenbar einige Jährchen jünger als Kochalka ist. Auch haben seine Songs (auch durch die längere Laufzeit) eine Tendenz, ins melancholische zu driften, aber ungeachtet der Produktionsstandards bewahrt sich auch Adam Green einen ungezähmten "Biss" hinter seiner schönen Fassade, Textzeilen wie "There's no wrong way to fuck a girl with no legs" sollten eigentlich die "explicit lyrics"-Warnung mit sich ziehen … aber Adam Green ist ebenso wie Kochalka bei seinem unanständigen "Fancy Froglin"-Strip einfach zu harmlos, um die Gemüter zu erhitzen. Und sogar die Themen scheinen ähnlich: Natürlich Frauen wie "Jessica" Simpson, aber auch andere niedliche Geschöpfe wie "Bluebirds" oder die irgendwo dazwischen liegende "Bunnyranch", und spätestens bei Titeln wie "Broken Joystick" kann es nicht lange dauern, bis diese Künstler sich bald gegenseitig covern oder sogar als Duo auftreten.