Anzeige:
Sofie Lichtenstein: Bügeln. Protokolle über geschlechtliche Handlungen


 

Oktober 2004


Frivolous:
Somewhere In The Suburbs

Karloff Rekordings 2004

Frivolous: Somewhere In The Suburbs
   » amazon

Frivolous:
Somewhere In The Suburbs

Mannomann, was in den Vorstädten alles so ausgebrütet wird! Mag sein, dass der Sommer vorbei ist - die Party geht trotzdem weiter!


Ah! Was freshes! Auf einem neuen Label, das nach Horror klingt, aber bisher alles andere als furchtbares hervorbringt. Sieht man mal ab von der Schweinezersägung, die subtil genug das Cover ziert. Frivolous aka Daniel Gardner bringt uns mit dieser Scheibe den Glauben an eine innovative, nicht einschläfernde Elektroniksause zurück. Sause statt Soße, so haben wir's gern. Insofern direkt anschließend an Mike Ladd.

Wie bei Ladd hat man es nämlich auch hier sozusagen mit einer Zeitreise zu tun, denn Gardner macht vor keinem Musikstil halt, den er sich einverleiben kann. Ob HipHop ("Born Out Of Beta"), entspanntes House-Wippen ("genial: "Things That Happen (To You)"), !k7-Lookalikes ("All The Comforts (Of Home)") (mit Klammern in den Songtiteln arbeitet er scheinbar gern), oder Jazzanteile ("The (House Guest's) Guitar", ahhhh diese Klammern, wie im Mathematikunterricht). Stimmen werden aufs niedlichste verzerrt, potentielle Filmhits geben sich mit Dancefloor-Krachern die Klinke in die Hand, und das alles auf einem konstant hohen Qualitäts- und Funfaktor-Niveau.

Basis dieser voll und ganz liebenswerten Platte sind die beiden von der Kritik bereits hochgelobten EPs "Coquitlam BC" und "Whonnock BC" (wobei BC für British Columbia stehen könnte, denn Gardner ist Kanadier). Mannomann, was in den Vorstädten alles so ausgebrütet wird! Mag sein, dass der Sommer vorbei ist - die Party geht trotzdem weiter! Und wenn dieser Auftakt bei Karloff Rekordings (das natürlich, wie es sich für Köln gehört, im Vertrieb mit Kompakt zusammenarbeitet) Programm ist, dann darf man sich ehrlich auf viel gute Musik freuen.