Februar 2007
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Maria Sonnek für satt.org
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Talentschuppen mit Polarkreis 18 und a hundred times beloved
Deutschland, ein Wintermärchen. Dass es hierzulande zahlreiche talentierte junge Bands gibt, wissen wir nicht erst seit Readymade und Sometree. Mit Polarkreis 18 und a hundred times beloved sollen hier zwei weitere engagierte Bands vorgestellt werden.
Polarkreis 18 live: 14.3. Berlin, Maria (Intro Intim) 15.3. Köln, Gebäude 9 (Intro Intim) 16.3. Bochum, Riff 17.3. Halle, Objekt 5 18.3. Bielefeld, Kamp 20.3. Zittau, Kronenkino 21.3. Jena, Rosenkeller 22.3. Regensburg, Slick 50 23.3. Chemnitz, Atomino
| Eines haben Polarkreis 18 und a hundred times beloved schon mal gemeinsam: Sie klingen nicht „typisch deutsch“, beide Bands singen Englisch. Polarkreis 18 aus Dresden mit ihrem selbstbetitelten Album klingen so wie sie heißen: sphärisch, gewaltig, back to nature. Und doch ist es nicht nur das. Die Stimme von Felix Räuber (echter Name!) klingt oftmals wie die des Sängers einer bekannten isländischen Band (guess who …). Doch die Musik ist nicht lieb, brav und kuschelig. Wo sphärische Synthieklänge aufhören, ecken tranceartige Parts an, wird Felix' Stimme nachdrücklicher, aggressiver, auch euphorischer. Bei „Look“ steigert sich der Song scheinbar einem Höhepunkt entgegen, um zu Zeilen wie „after all, he was sad“ wieder sanfte Geigen erklingen zu lassen. Darauf folgt kraftvolles, in elektronische Spielereien verpacktes Gebrüll. Irre! Trotz aller Brüche ist das Debut der Dresdner reich an melodiösen Momenten, die einen einladen und mitnehmen auf eine Expedition zum Polarkreis.
a hundred times beloved: Antarctic Sunrise Alison Records
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A Hundred Times Beloved live: 20.02.07 Regensburg, Leerer Beutel 22.02.07 Leipzig, Galerie Artpa 23.02.07 Münster, Amp 24.02.07 Lüneburg, Jekyll & Hyde 25.02.07 tbc. 26.02.07 Hamburg, Astrastube 27.02.07 Frankfurt, Clubkeller 28.02.07 Köln, Stereo Wonderland 01.03.07 Karlsruhe, Nun 02.03.07 Gießen, Irish Pub 03.03.07 Freiburg, Ruefetto 30.03.07 Regensburg, Slick 50 05.04.07 Würzburg, Pleicher Hof
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Die zwei jungschen Jungs Felix Neumann und Christian Winklhofer aus Regensburg sind die kleine aber feine Band a hundred times beloved. Diese gibt’s seit 2003, anfangs nur als Einmannband unterwegs. Dann traf Felix auf Christian, der in der Regensburger Musikszene nicht ganz unbekannt ist, da er auch bei Spruce mitmischt. Musik ist ihr Hobby, das poppig und elektronisch zugleich sein darf. Bei “Antarctic Sunrise” von a hundred times beloved fühlt man sich an Polarkreis 18 erinnert, die – obwohl selbst noch Youngster – schon als Vorbilder herangezogen werden können. Das Intro hätte locker hinter den letzten Ton der Dresdner gepasst: ruhig, um nicht erneut zu sagen, sphärisch. Dieses sphärische Moment zieht sich durch alle Songs: Als Klangteppich, auf dem krachige Gitarren, leichte Drums und stimmungsvolle Pianos untergebracht sind. Die Stimme drängt sich wenig in den Vordergrund, als träume man diese Musik nur. Eine geschlossene Ebene tut sich auf, über die man hinwegzuschweben scheint. Schön …absolut hörenswert. Sicherlich auch sehenswert sind a hundred times beloved auf ihrer anstehenden Tour. Hingehen!!!
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