November 2007
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Uwe Staab für satt.org
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Kool Savas: Tot oder Lebendig (SonyBMG)
“Top-5, dead or alive …!”
Wie groß der Einfluss von Kool Savas auf die hiesige HipHop- und Rap-Szene ist, lässt sich kaum noch beschreiben. Es ist an sich bereits ein Phänomen, wenn man es schafft, im schnelllebigen Musikbusiness über Jahre präsent zu sein. Präsent heißt im Falle Kool Savas' aber nicht nur auf Platten vertreten, sondern viel mehr in den Köpfen der Leute zu sein.
Seit sich 1996 eine EP mit dem herausfordernden Namen „Warum rappst Du?“ von Berlin aus durchs Land gefressen hatte, ist Savas Yurderi a.k.a. Kool Savas aus der deutschen Rap-Musik nicht mehr wegzudenken. Unter seinen unzähligen Releases und Features sind Projekte wie das „Freunde der Sonne“-Album (2003) mit Illmatic, das „ONE“-Album mit Azad (2005), Zusammenarbeiten mit Rappern aus den USA (Smut Peddlers, Royce da 5’9) oder das Optik-Crew-Album „Takeover“ (2006). Doch bis jetzt gab es nur ein einziges Soloalbum, fünf Jahre nach der Veröffentlichung von „Der beste Tag meines Lebens“ folgt nun endlich das zweite. Die Erwartungen an „Tod oder Lebendig“ sind extrem hoch, Zeit, mal beim „King“ vorzusprechen. Uwe Staab hat vor dem Release mit Savas gesprochen: über das Album, seine momentane Situation, Musik, Business und einiges mehr ….
US: Savas, du selbst hast das Album im Vorfeld als persönlich beschrieben, die Promo schreibt gar von einem „magischen Vibe“ …. Wie passt das zusammen, und wie ist das gemeint? Hast du ein bestimmtes Konzept verfolgt? Kool Savas: Nein, ein Konzept eigentlich nicht. Ich hatte zwar über Konzepte nachgedacht, und hatte auch bestimmte Vorstellungen, aber am Ende hab’ ich mich einfach in jeden Song voll reingehängt. Dadurch ist dann auch dieser „magische Vibe“ entstanden. Das hat man dann auch fast schon gehört: wie die Songs zusammen funktionieren, wie sie harmonieren, welche Stimmung sie vermitteln … Oder wenn du es einfach im Auto hörst … Mir ging es in erster Linie um die Wirkung, ein konkretes Konzept gab’s aber nicht.
US: Arbeitest du schon länger an dem Album? Hast du die Tracks zu einer bestimmten Zeit gemacht? KS: Naja, es ist schon ziemlich aktuell. Ich war kopfmäßig wirklich lange damit beschäftigt und habe auch im Vorfeld Beats dafür gewählt, aber intensiv daran gearbeitet hab ich ungefähr sieben Monate. Aber auch das ist für mich schon 'ne lange Zeit. Dieses Mal wollte ich sie mir aber auch nehmen, damit ich mich wirklich mit der Wirkung der Tracks beschäftigen kann. Ein paar von den Beats, die ich vorher gewählt habe, sind auch auf dem Album, andere hat Mel Beatz (Melanie Wilhelm, Optik-Produzentin) aber auch erst ganz neu produziert.
US: Apropos: Beats. Es kommt selten vor, dass du Beats von anderen Produzenten als Mel verwendest. Einzige wirkliche Ausnahme ist wohl das ONE-Album, wo die Musik von anderen Produzenten und zum Teil sogar aus den USA stammt. Woran liegt das? KS: Bei ONE war das auch anders, das war mehr ein Projekt, das für sich stand. Da war es mehr ein Experiment mal zu sehen, wie das abläuft in den Staaten und ob uns der Vibe in New York inspiriert. Wir hätten das auch nicht machen müssen, aber es hat Spaß gemacht und es hat dem Album auch einen besonderen Vibe gegeben. Daraus ist auch „All 4 One“ entstanden, was dann lange 'ne Top 5-Single war. Irgendwie hat es im Nachhinein also schon Sinn gemacht. Wenn ich bei meinem Album aber will, dass es schon irgendwie persönlich ist, dann will ich meine Musik auch nicht einfach mit irgendwem teilen. Da ist es schon ganz gut, wenn ich mit dem Menschen arbeite, der mich wirklich gut kennt und den ich wirklich gut kenne [Savas und Mel waren zusätzlich zum gemeinsamen Arbeitsverhältnis in der Vergangenheit liiert. Anm. d. Red.] Dann respektiert man sich und jeder gibt sich Mühe, dass es so gut wie möglich wird. Da war das klar, dass ich das Album mit Mel machen würde.
US: Es liegt also mehr an der Chemie zwischen dir und Mel, als daran, dass du dich für Beats aus Deutschland einfach nicht interessierst? KS: Genau so isses. Wir erreichen dadurch einfach einen anderen Level. Wir haben ja sonst eigentlich keine Grenzen. Ansonsten: natürlich gibt es Produzenten in Deutschland, die auch immer wieder Sachen machen, die mir auch gefallen. Das sind dann zum Teil auch echt interessante Beats. Aber das meiste ist mir irgendwie … (überlegt) naja, zu „gewöhnlich“. Es ist oft wirklich professionell, aber viele haben einen ähnlichen Vibe. Ich mag eben meine persönliche Mischung. Das finde ich nicht so leicht bei anderen Leuten. Ich würd’s weder West-Coast noch East-Coast nennen. Es ergibt sich dann halt irgendwie ein ganz eigener Style.
US: Auf deinem Album gibt es einen Track mit Senna von Popstars’ „Monrose“. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit? KS: Vor Senna waren schon zwei andere Sängerinnen bei uns im Studio und es lief nicht so, wie wir uns das vorstellten. Mel hatte dann die Idee und hat das auch klargemacht. Das hat auch mit Moe Mitchell am besten gepasst. Die beiden sollten gemeinsam eine Hook singen, wobei Moe vorgesungen hat. Und Senna hat es dann einfach am besten hinbekommen.
US: Ist es ein Statement, dass du keine anderen Gäste auf dem Album hast, als Azad, Senna und Moe Mitchell in der Hook? KS: Auf gewisse Weise ist es auf jeden Fall ein Statement. Ich zeige dadurch ja eigentlich, dass ich sonst niemanden brauche. Ich wollte auch gar kein Feature haben, zumindest Rap-mäßig nicht. Aber mit Azad hat sich das halt einfach angeboten und Sinn gemacht, und war dann auch echt cool. Es ist ja auch was Schönes, wenn man über so ne lange Zeit immer wieder zusammenarbeitet. Ich hab das nicht wirklich bewusst und mit Absicht als Statement gewählt. Aber im Endeffekt ist es eins.
US: Was glaubst du, wie „Tot oder lebendig“ im Vergleich zu deinem ersten Album wirkt? Was erwartet denn die Leute, die nur dein erstes Album kennen, aber die Optik-Crew-Sachen nicht mitverfolgen? KS: Ich glaube, die finden da ein paar echte und interessante Parallelen …. Bei Autos, zum Beispiel 'nem Porsche oder 'nem BMW findet man auch immer ein Grunddesign, das sich immer weiterentwickelt. Selbst wenn es sich nur in den Felgen widerspiegelt, es gibt immer einen Fortschritt. Die zu Grunde liegende Ästhetik ist immer gleich, aber das Design wird verändert. Irgendwie ist das bei den beiden Alben auch so. Ich finde, die passen da echt sehr gut zueinander.
US: In einem anderen Interview hast du gesagt, dieses Album könnte über deine zukünftige Karriere entscheiden. Andererseits hast du einen Namen, du hast das Label und die Optik Crew …Wie passt das zusammen? Wie genau hast du das gemeint? KS: Naja …. Ich weiß nicht … Es gab schon oft Situationen, und die gibt es auch immer wieder, dass Rapper oder Musiker an sich einfach an 'nem Scheideweg waren. Wo sie wirklich auch mal wieder was bieten mussten. Auch um den Ansprüchen, die an sie gestellt werden, gerecht zu werden. Wenn jetzt alle, die sich das Album holen, plötzlich entscheiden, dass ich es nicht mehr drauf hab, ist es doch auf jeden Fall so, dass meine Karriere einen harten Knick bekommt (lacht). Ich meine, ey, es gibt Rapper, die sich mit einzelnen Songs ins Aus katapultieren! Vielleicht bin ich an 'nem Punkt, wo ich mir auch mal 'ne Aktion leisten könnte, von der manche sagen, dass es nicht hätte sein müssen. Aber egal in welcher Liga, ein schlechtes Album kann unter Umständen ein Karriere-Aus bedeuten. Das gilt auch für Leute wie Azad, Curse oder mich.
US: Hast du den Anspruch an deine Musik, zeitlos zu sein? Glaubst du, dass es frühere Fans jetzt noch genauso hören können? KS: Ganz ehrlich: Ich kann’s nicht sagen. Jeder entwickelt sich persönlich weiter, die Leute die zuhören, und ich auch. Der einzige Anspruch, den ich wirklich verfolge, ist, dass die Musik mir gefällt und ich mich damit identifizieren kann. Und ich verfolge halt mittlerweile andere Ziele. Dass ich auf dem Album kaum fluche, ist erst anderen Leuten aufgefallen, dann mir. Ich muss auch gar nicht mehr so auf die Kacke hau’n in jedem Track. Da sind mir so Sachen wie Wirkung, was es eben rüberbringt, inzwischen viel wichtiger. Mir gefallen auch grade Rap-technisch andere Sachen als früher. Ich kann auch gar nicht sagen, ob die Leute so mit mir und meiner Musik verwachsen sind, dass sie die Entwicklung über die Jahre mitmachen oder mitgemacht haben. Manchen gefällt’s dann eben so, anderen so.
US: Ich hab’ aber ein bisschen das Gefühl, dass die Leute, die vor allem deine neueren Sachen kennen, auch eine völlig andere Zielgruppe darstellen, als die Leute die deine früheren Sachen gekauft haben. KS: Ja, aber ich glaube, das ist immer so. Das ist 'ne andere Generation. Die sind dann schon mit ganz anderen Sachen aufgewachsen, auch musikmäßig. Für die sind andere Sachen selbstverständlich. Früher hat man noch mehr für seine Musik gekämpft, ist ihr immer hinterher: man ist kilometerweit gefahren, zu irgendwelchen Jams und Konzerten. Darum hat man sich auch mehr mit seinem Künstler identifizieren wollen. Man hat sich mit der Materie einfach mehr auseinandergesetzt. Da wäre es auch gar nicht möglich gewesen, dass sich einer hinstellt und sagt: „ich scheiß auf euch alle, ich mach’s nur für’s Geld …“ Das hätte niemand akzeptiert, die Leute haben es einfach zu ernst genommen. Die Musik war Teil der Kultur und der Überzeugungen der Leute. Im Vergleich dazu ist Musik heute eher zum platten Entertainment geworden. Vielen Kids reicht es, wenn sie einen Song haben, mit dem sie sich identifizieren können, den sie feiern können. Die identifizieren sich nicht mehr mit dem Artist. Ich will es nicht pauschalisieren, aber zu einem großen Teil ist es wirklich so.
US: Was glaubst du ist zurzeit die wichtigste Rap-Platte? Deine natürlich ausgenommen …. KS: Woow, gute Frage …. Deutschland oder international?
US: Ist egal …. Aber wichtig ist: Warum ist es deiner Meinung nach ausgerechnet diese … KS: Hm …. (überlegt) Ich glaube, das neue Jay-Z Album ist auf jeden Fall wichtig. Der hat es schon oft geschafft, dass sein Album irgendwie 'nen Turn mit sich gebracht hat. Das hat sich dann auf den Style der Leute ausgewirkt. Nachdem aber das letzte Album trotz ganz guter Verkäufe nicht wirklich gefeiert wurde, ist es jetzt halt die Frage, ob’s wieder ein Meilenstein wird, oder ob er dann bei den Leuten ziemlich abgeschrieben ist. Er kann dann zwar noch Alben verkaufen, aber hat für die Leute keine Bedeutung mehr.
US: Es gibt Leute, die sagen, du wärst nicht in der Lage einen echten Nummer-1-Hit zu landen …. Was sagst du dazu? KS: Ich glaub eigentlich auch, dass das so ist. Zum einen rappe ich halt ein bisschen zu kompliziert, zum anderen wähle ich auch Beats oder schreibe Hooks, die die Leute nicht einfach nur anturnen sollen. Das müssten sie aber, wenn man echt so 'ne große Masse in den Laden bekommen will. Azad hat es coolerweise mit Prison-Break-Anthem geschafft. Aber auch da kamen verschiedene Faktoren zusammen. Das hat natürlich auch was mit Adel zu tun, mit dem Beat, und auch die Hook bleibt ja wirklich im Ohr hängen. Für mich funktioniert das erstmal nicht, ich glaub auch, dass es für mich einfach schwer ist, 'nen Nr.-1-Hit aus dem Hut zu zaubern. Aber ey: Sag niemals nie! Wer hätte es bei Azad gedacht, dass er der erste deutsche Rapper mit nem Nr.-1-Hit sein würde?
US: Zum Thema Business … 50 Cent kann man damit zitieren, dass er ja an den Platten von Lloyd Banks oder der G-Unit allgemein mehr verdient, als die Jungs selbst. Ist das bei dir und Optik auch so? Ist das Label deine Altersversicherung? KS: Nein, ich seh’ das auf gar keinen Fall als Altersversicherung. Wenn ich das so sehen würde, würde ich über kurz oder lang ganz andere Musik bei Optik rausbringen. Nein, nein, das ist mehr 'ne Herzensangelegenheit. Da geht es auch darum, die MCs zu unterstützen, die es meiner Meinung nach verdienen. Es geht nicht darum, dass ich glaube, dass wir unheimlich viel verkaufen werden. Darum ging es nie, und wir kümmern uns nach wie vor erstmal um die Musik und die Qualität. Und das bleibt auch erstmal so, bevor wir vielleicht irgendwann mal an Verkaufszahlen denken.
US: Was bedeutet Image für dich? KS: Ich habe kein Image. US: Nicht? KS: Nein, wirklich. Wie gesagt, ich leg’ mittlerweile einfach so viel von mir selbst in die Musik und gehe nach meinen eigenen Ansprüchen. Da geht kein Image mehr. Ich habe kein Image.
US: O.k. …. Bevor wir zum Ende kommen, drei kurze Fragen und kurze Antworten zur Lage der Nation …? KS: Oh. O.k.
US: Was hältst du vom Rauchverbot? KS: Hm, kann man sich echt drüber streiten. US: Rauchst du wieder? KS: Nein! Ab und zu mal ne Zigarre, aber sonst nicht! US: Jonny Walker Red-Label …? KS: Wow, ich konnte das früher eigentlich gar nicht trinken. Mittlerweile sind solche Sachen eigentlich das einzige, was ich trinke. US: Die RAF und „30 Jahre deutscher Herbst“? KS: Woa, ich hab mich zu wenig damit auseinandergesetzt, um mir ganz klar darüber zu sein, was da passiert ist. Mit seinem Leben für eine gute Sache oder 'ne andere Welt zu kämpfen ist auf jeden Fall unterstützenswert, aber manche Leute machen sich auch nicht klar, ob ihre Mittel oder Ziele die richtigen sind.
US: O.k., das war es soweit. KS; Juti! US: Zum Abschluss: Was hören und sehen wir in nächster Zeit von dir? KS: Wir werden definitiv im Januar auf Tour gehen, dann ist wieder ein neues „optisches Jahr“, einiges ist passiert und so weiter. Wahrscheinlich wird die Tour auch „Tod oder Lebendig“ heißen. Die letzte Tour war ja zum „Takeover“, jetzt geh ich eher wieder alleine auf Tour, und hab noch mal 12 Tracks, von denen ich bestimmt auch sechs oder sieben live spielen werde. Das wird geil, das Repertoire ist eben noch größer und wird immer abwechslungsreicher. Mit anderen Leuten hab ich zur Zeit nichts geplant. Ich mein', natürlich hab ich ein paar Pläne für mich, aber da kann ich auch jetzt noch nicht drüber reden. Am Ende steh’ ich sonst da und es ist alles nur heiße Luft …. (lacht)
Ein paar Scherze, und man verabschiedet sich.
Hmmm … Ein entspannter Gesprächspartner ist er ja, der Savas. Irgendwo an der Grenze zwischen gechillter Schlichtheit und Professionalität. Ob das alles so stimmt mit dem Album, und wie das mit den Erwartungen aussieht, lest ihr in der Review!
Meilenstein oder Sackgasse?
Was ist denn nun mit den Ansprüchen? Ist Savas Album der neue „Next Level“? Oder doch sein Game Over?
Es hätte zwar nach seinen eigenen Angaben ein Ende sein können (siehe Interview), aber diesen Gedanken kann man getrost beiseite schieben. „Tot oder Lebendig“ wird sogar überzogenen Ansprüchen gerecht. Nicht nur die ausgekoppelte Single "Der Beweis“ zeugt von Savas’ austrainierten Fähigkeiten, der Track „Mona Lisa“ ist eine echte Skill-Bombe und bezieht sich nicht umsonst auf DaVincis Meisterstück. Mit „On Top“ befindet sich ein ermutigender musikalischer Schulterklopfer auf dem Album, zu dem auch Azad als Routinier auf diesem Gebiet, seinen Teil beisteuert. Moe Mitchell liefert souligen Flavour mit den Hooks von „Essah“ oder „Melodie“, gemeinsam mit Senna von Monrose. Die Raps sind dabei technisch konstant auf höchstem Niveau, was auch bei den ruhigeren Songs die Stimmung nicht negativ beeinflusst. Gerade bei „Melodie“ funktioniert das Wechselspiel von Rap und Gesang sehr gut, es neutralisiert auch ein wenig den amerikanischen Beigeschmack.
Den Titeltrack „Tot oder Lebendig“ könnte man zwar als Represent-Ansage bezeichnen, aber wenn Savas sagt, er ist „eine Legende“, na ja, dann hat er recht. Um das zu unterstreichen wird die Single von „Tot oder Lebendig“ am 7.12. im Laden stehen. Vorab gibt es ein Video, bei dessen Ende auch die erste Strophe von Mona Lisa zu hören ist.
Die Tracks mögen für den erwarteten „Next Level“ zu eigenwillig sein, aber Savas’ Rap-Stil und Flowtechnik dürfen getrost als „krass“ bezeichnet werden. Daran wird man sich tatsächlich noch lange erinnern. Im Hinblick auf die angekündigten Veröffentlichungen anderer Rap-Größen (Azad, Sido, Fler …) hat sich Savas auf jeden Fall schon mal gut platziert. Darüber hinaus ist das Album auffallend stimmig zusammengestellt und eignet sich zum Durchlaufenlassen. Für die musikalische Untermalung setzte Melbeatz auf Streicher-, Gitarren- oder Klaviersamples und produzierte einen stets atmosphärischen Sound. Kicks und Drums sind härter geworden, werden aber immer mit Melodien kombiniert und machen den Sound ausgereifter.
Alles in allem: 12 kompakte Songs, jeder mit eigenem Effekt. Es ist vielleicht nicht die Rückkehr des „alten King Kool Savas“, aber das konnte man auch nicht ernsthaft erwarten. Savas eigene Charakterisierung des Albums trifft es richtig: „Tot oder Lebendig“ passt im Sinne einer Weiterentwicklung überraschend gut zu seinem Vorgänger. Die Schwerpunkte liegen anders, aber beide Alben transportieren die Stimmung eines persönlichen Anliegens.
Am besten lässt man seine Wünsche und Erwartungen einfach aussen vor. Denn das Album bietet „plain Rap“ erster Güte. Zement für den Thron von Kool Savas. „Top-5, dead or alive.“ `Nuff said.
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