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21. August 2009
Christina Mohr
für satt.org

Fünf Sampler ...

  Mary Anne Hobbs: Wild Angels
Mary Anne Hobbs:
Wild Angels

Planet Mu/Groove Attack
» myspace
» bbc.co.uk
» planet-mu.com


Mary Anne Hobbs: Wild Angels

Die ehemalige Musikjournalistin, langjährige BBC 1-Moderatorin und DJ Mary Anne Hobbs darf die Pionierin des Dubstep genannt werden: in ihrer Radiosendung spielte sie als eine der ersten überhaupt Platten von Burial, Kode9 und Verwandten. Ihre Compilations „Warrior Dubz“ und „Evangeline“ werden zu Recht von Kritikern gelobt und von Fans geschätzt. Jetzt erscheint auf Planet Mu ihr dritter Sampler „Wild Angels“ (mit diesem Begriff betitelte sie eine Sendung über die Arbeit Alice Coltranes), auf dem Hobbs erneut eine spannende Auswahl von „Future Sounds“ (Zitat Hobbs) vorstellt: häufig noch unbekannte Acts wie Teebs, Darkstar, Rustie, Untold, Gemmy, Brackles und Mike Slott, aber auch größere Namen wie Mark Pritchard und Hudson Mohawke sprengen die Grenzen zwischen Hip Hop, Grime, Soul, Dubstep und Elektro und schaffen hybride, faszinierende Klangräume.


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  Brazilution. Música electrónica com sabor do Brazil. Edicao 5.7
Brazilution. Música electrónica com sabor do Brazil. Edicao 5.7
Doppel-CD/Stereo Deluxe
» stereodeluxe.com


Brazilution. Música electrónica com sabor do Brazil

Neben den allgegenwärtigen Balkanbeats gehört brasilianische Musik wie Samba und Bossa Nova hierzulande zu den beliebtesten „Weltmusiken“ - die Gründe dafür liegen auf der Hand: Brasilianische Töne klingen wegen ihrer vielfältigen Einflüsse (Afrika, Portugal, Spanien) zwar exotisch, aber nicht zu sehr; auch die unbegabtesten TänzerInnen schaffen es, zu den sanft synkopierten Rhythmen die Hüften zu wiegen. Da die Música do Brasil selbst ein buntes Gemisch ist, eignet sie sich auch besonders gut zum Mix mit allen möglichen anderen Stilen: ob Pop, Disco, Reggae, Elektro oder House, Samba und Bossa passen fast immer dazu. Das erklärt vielleicht den ungebrochenen Erfolg von Compilation-Reihen wie „Brazilectro“ und „Brazilution“, die mittlerweile als Folge 5.7. vorliegt. Der erfahrene Brazilution-Kompilator Arndt Kielstrøpp hat 27 Stücke aus aller Welt zusammengetragen, die typisch brasilianische Klänge mit modernen Sounds vereinen: die Spannbreite reicht von Neuaufnahmen bekannter Hits wie „Viva La Felicita“ („Herr Rossi sucht das Glück“) über Songs traditionell ausgerichteter Künstler wie Arthur Verocal und Marcos Valle, Soulsängerinnen wie Trizenna McClendon, angesagte brasilianische Stars wie Toco und Sabrina Malheiros und internationale DJs/Producer wie Ian Pooley, Moodorama und Yorio Da Costa. Das Hüftschwingen stellt sich wie von selbst ein!


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  Get Physical Music: M.A.N.D.Y. 7th Anniversary Compilation
Get Physical Music:
M.A.N.D.Y. 7th Anniversary Compilation

Get Physical Music, Rough Trade
» physical-music.com
» myspace


Get Physical Music: M.A.N.D.Y. 7th Anniversary Compilation

Das Berliner Dance-Label Get Physical wird sieben Jahre alt – definitiv ein Grund zum Feiern! Labelbetreiber David Jung und Patrick Bodmer alias M.A.N.D.Y. machen sich und uns mit ihrer „7th Anniversary Compilation“ das denkbar schönste Geschenk: 24 Housetracks der verschiedensten Baustile im elegant groovenden Mix, der Schwerpunkt liegt dabei auf Get Physicals eigenen Veröffentlichungen der letzten drei Jahre wie z.B. Booka Shades „Borghia“ und Damian Lazarus' „Neverending“ im M.A.N.D.Y.-Remix, dazu exklusive Tracks z.B. von Matthew Dear („Free to Ask“). Highlights herauszupicken ist so gut wie unmöglich, das haben Jung und Bodmer außerdem selbst besorgt: ob Siopsis' „Penny From the Lane“, M.A.N.D.Y.s und Booka Shades Remix von Laurie Andersons Achtzigerjahre-Hit „O Superman“, der hypnotische Housetrack „Baléa“ von Einzelkind vs. Meat oder die Neubearbeitung von Dave Brubecks Klassiker „Take Five“ (Jona): mit jedem Ton und jedem Beat wird klar, warum Get Physical erste hiesige Adresse für Clubsounds aller Art ist. Fuckponys eröffnenden Worten „It´s only music, baby, it makes the world go round“ können wir uns an dieser Stelle nur anschließen.


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  Peter Kruder Private Collection
Peter Kruder Private Collection
G-Stone
» g-stoned.com
» myspace


Peter Kruder Private Collection

Seit Anfang der neunziger Jahre steht der Wiener DJ und Produzent Peter Kruder für lässige Lounge- und Chilloutsounds: mit seinem musikalischen Partner Richard Dorfmeister war er als Kruder Dorfmeister unterwegs, er ist Teil des Trios Voom:Voom und unterhält nebenbei Soloprojekte wie Peace Orchestra. 1994 gründete er mit Dorfmeister das Label G-Stone Recordings, auf dem sie neben Acts wie Tosca, Makossa und Rodney Hunter auch eigene Platten veröffentlichen. Jetzt hat Kruder die Reihe „G-Stone Master Series“ ins Leben gerufen, die er mit der „Peter Kruder Private Collection“ auch gleich selbst eröffnet. „PKPC“ ist weder ein launiges Mixtape noch eine langweilige Loungeplatte, sondern eine rundum edle und geschmackvolle Auswahl ungewöhnlicher Tracks: „Classics from my Living Room and Bedroom“ informiert Herr Kruder auf dem Cover. In Kruders Wohn- und Schlafzimmer befinden sich also Platten von Talk Talk, Tom Waits, Charles Webster, Tortoise, Jan Hammer, Jazzgrößen wie Milt Jackson, avantgardistischer Wavepop von Japan, Fusionrock von Pierle Moerlens Gong, Ethno in kleinen Dosen (Rokia Traore) und eigene Sachen (Peace Orchestra, Kruder Dorfmeister). Atmosphärisch, außergewöhnlich, gelungen!


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  Club Tikka! Moondoo Edition Volume 3
Club Tikka! Moondoo Edition Volume 3. 16 Spicy Tracks from the Orbit of Independent Funky Beats
MUTO/Lounge Records
» myspace
» lounge-records.de
» moondoo.de

Club Tikka live:



Club Tikka! Moondoo Edition Volume 3

Vor gut drei Jahren beschloss der Hamburger DJ Mellow, seine bis dato sehr erfolgreiche „Music for Modern Living“-Reihe erstmal auf Eis zu legen und stattdessen mit dem „Club Tikka“ die Leute zum Tanzen zu bringen. Die bisher erschienenen zwei Club Tikka-CDs sahen nicht nur gut aus, sondern versammelten auch jede Menge hotten funky stuff von Modern Soul bis Retrofunk. Die dritte Ausgabe von Club Tikka steht den ersten beiden rein optisch in nichts nach und beinhaltet Höhepunkte der Residency-Nights von DJ Mellow im Hamburger Club Moondoo. Sechzehn Tracks hat DJ Mellow für die „Moondoo Edition“ ausgesucht, darunter bewährte Lounge Records-Acts wie die Torpedo Boyz, The New Mastersounds, Smoove Turrell, Pajaro Sunrise (covern „Hungry Heart“ von Bruce Springsteen!) und Mr. Confuse. Knackig-funky geht’s los mit „The Party Pushers“ (wie passend!) vom Washingtoner DJ-Konglomerat Fort Knox Five, Jenny Dee The Deelinquents covern „Shake Some Action“ von den Flamin' Groovies und verpassen dem Song ein schickes Motown-Soul-Gewand, Timo Lassy und José James bieten mit „The More I Look At You“ feinstes Soul-Crooning, JetTricks' „Free“ spielt mit Reggae-Einflüssen, Afrobeats gibt es auf Lee Evertons „Slingstyle Music“, indische Vibes sind auf der „Ballad of the Bombay Sapphires“ (Paikan The Mighty Mocambos) zu hören, Kid Loco lässt bei „The Specialist“ die Heimorgel durchdrehen – insgesamt sechzehn Mal bestes Tanzvergnügen!


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