Sampler-Watch: Steppas' Delight, Krautrock, Ramones
Lange gab’s keine Sampler-Empfehlungen mehr, das wollen wir ändern! Wir starten ins neue Jahr mit "Steppas' Delight II", "Krautrock Masters & Echoes" und einer Compilation mit den musikalischen Wurzeln der Ramones...
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Steppas’ Delight 2
Soul Jazz/2 CDs
Tracklist: CD1
- Gemmy - Grime Baby
- Shed- Another Wedged Chicken (Martyn Remix)
- LD - Primal Instinct
- Dusk - Focus
- Benga - On the Edge
- Mr Lager feat Alys Be - Tell Me S
- Untold - You Didn't Win the Holiday
- Joker & Ginz - Purple City
- Sully - Shanks (LD remix)
- Kutz - Hard Body
- Brackles - Get a Job
- Octa Push - Quebu sabe
- Pangaea - Router
CD 2
- Cluekid - '09 lick
- King Midas Sound - Crash 'n' Burn
- Gemmy - Supligen
- Von D feat Phephe - Show Me
- Cotti - Big It Up
- Crazy Cousinz - Inflation
- Jakes - Calypso
- D1 - Ongie Bongie
- Darkstar - Need You
- James Blake - Air & Lack Thereof
- Ramadanman & Appleblim - Sous le Sable
- Mr Gasparov - 1975
- Dot Dot Dash - Relocate (Buraka Mix)
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Steppas' Delight 2
Auch die zweite Ausgabe des vom Londoner Traditionslabel Soul Jazz veröffentlichten Samplers erweist sich als geschmackssicherer Querschnitt aus den qualitätsmäßig mittlerweile sehr unterschiedlichen Dubstep- Releases, die immer noch vorwiegend aus England stammen. Vertreten sind neben den stilprägenden Protagonisten wie Benga oder Appleblim vor allem auch neue Künstler wie Brackles oder Pangaea, die beide ihre eigene Interpretation von modernem 2step liefern. Letzterer zeigt mit dem epischen Router, wie ein treibender Beat und ein diffuses Gefühl der Melancholie, die durch den über dem subtilen Subbass schwebenden Gesang erzeugt wird, in perfekter Symbiose funktionieren können. Unbeschwert erscheint dagegen der housige Another Wedged Chicken-Remix des Holländers Martyn mit seinem funky Piano-Motiv. Beim gemeinsam produzierten Track von Appleblim und Komonazmuk lassen sich die neuen Einflüsse des Genres gut nachvollziehen. Nachdem das Musikmagazin GROOVE vor kurzem bereits eine neue Ära in der Verbindung von Dubstep und Techno ausrief, so zeigt sich, dass die beiden Musiker aus Bristol mit dem Track Sous le Sable endgültig in der Welt der 4 to the floor- Bassdrum angekommen sind. Eine deutliche Klanginnovation bietet Air & Lack Thereof von James Blake, der sehr unkonventionelle Beatfragmente mit Gospelsamples vermischt. Dann wäre da noch King Midas Sound, das neue Projekt von The Bug und Sänger Roger Robinson. Ihr mittlerweile auf Hyperdub erschienenes Album sucht im Universum elektronischer Bassmusik seinesgleichen. Das Duo hat einen Sound erschaffen, der einerseits seine Wurzeln im Dub nicht versteckt und gleichzeitig unterschiedliche Einflüsse aus Dubstep oder gar Noise enthält. Das atmosphärische und stets sich am Rande der Dissonanz befindliche Crash 'n' Burn gibt einen angemessen Eindruck ihrer Musik. Als Stellvertreter für die Internationalisierung des Sounds fanden zwei Tracks von den Protagonisten der iberischen Halbinsel Eingang in die Kollektion. Mit den Portugiesen Octapush und dem Spanier Relocate, für den wiederum die ebenfalls aus Portugal stammenden Buraka Som Sistema einen Remix anfertigten, zeigt sich, dass auch der Angolaner Kuduro viele Anstöße für Dubstep geben kann. Es bleibt hoffentlich nur eine Frage der Zeit, dass in Zukunft mehr Produktionen aus nicht-westlichen Regionen erscheinen und der Kosmos der Möglichkeiten, beispielsweise eine traditionelle Melodie mit einem treibenden Bassfundament zu unterlegen, weiter voran getrieben wird. [Philipp Rhensius]
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Krautrock Masters & Echoes
Doppel-CD, Stereo Deluxe/Edel
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Krautrock Masters & Echoes
Ungefähr seit Anfang der 1990'er Jahre erlebt ein Musikstil seine Renaissance, der bis dahin ein eher belächeltes, nostalgisches Nischendasein fristete: Viele Bands berufen sich heute gern auf sogenannten Krautrock, die kühnen, mal spacig-abgedrehten, psychedelischen oder auch jazzig-elektronischen Entwürfe deutscher Combos wie Guru Guru, Neu!, Kraftwerk, Kraan, Can und Amon Düül. Schon diese kurze Auflistung zeigt, wie schwierig es ist, „Kraut“-Bands unter einen Hut oder auf einen Nenner zu bringen. Gemeinsam war den oft auch als Kommune zusammenlebenden Bands, dass sie gegen die Übermacht des US-amerikanischen Rock anspielen wollten, um der Popmusik eine undeutsch-deutsche, eigene Stimme zu geben. Man experimentierte mit bewußtseinserweiternden Drogen und mit elektronischen Instrumenten, die Ergebnisse waren zuweilen ungenießbar wie angebrannte Haschkekse. Die guten Sachen waren dafür aber richtig gut, Can und Kraftwerk zum Beispiel sind unbestritten die Elektro-Pioniere; erfolgreiche Popacts wie Depeche Mode und ganze Genres wie Techno stehen bis heute in der Schuld der rheinischen Avantgardisten. Auf dem kürzlich erschienenen Sampler „Krautrock Masters & Echoes“ fehlen Kraftwerk leider (auch wenn das Cover-Artwork etwas anderes suggeriert), auch Can sucht man vergebens. Die Auswahl ist trotzdem gelungen, auch im Hinblick auf die Idee, originale Wurzeln und heutige Spuren der Krautmusik zu vereinen. Die „Masters“-Seite beinhaltet unter anderem Guru Guru und La Düsseldorf, Neu! und Klaus Schulze, Embryo und Michael Rother; von frühem Noise-Jamming bis zu ausgiebigem Ambient-Gedaddel wird ein großer Bogen gespannt, der einen guten Überblick über die krautige Phase des Deutschrock bietet. CD 2 macht ebenfalls viel Spaß, wenn man sich auch nicht die Mühe machen sollte, direkte Bezüge zu CD 1 und den bis zu vierzig Jahren auseinanderliegenden Aufnahmen auszumachen. Von wem ließen sich Stereolab zum sanft fließenden „Metronomic Underground“ animieren, ist LCD Soundsystems „Tribulations“ nicht ebenso kraut- wie wave-inspiriert, kann man Jesus & Mary Chains „Mushrooms“ auch ohne Psillos genießen, woher haben Fujiya & Miyagi ihre Vorliebe für repetitive Soundschleifen und ist International Ponys „Gothic Girl“ nicht eigentlich Funk á la Parliament? Diese und andere Fragen kann man sich stellen, muss man aber nicht. [Christina Mohr]
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The Roots of The Ramones
Rock Classics Ramones
» slam-zine.de/rockclassics
* siehe/höre auch: The Human League, „The Things That Dreams Are Made Of“ vom Album „Dare!“, 1981.
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The Roots of The Ramones – Rock Classics Ramones
Diese Compilation liegt dem Heft Rock Classics Ramones bei, einer Sonderausgabe des österreichischen Slam Zine. Das Ramones-Heft ist die zweite Sondernummer, die erste widmete sich AC/DC. Mit dem Druckerzeugnis wollen wir uns an dieser Stelle gar nicht lange aufhalten (nur so viel: viel Bekanntes, schlecht geschriebene, teils arg unkritische, sehr sehr fanzineartige Artikel... aber egal, den Ramones kann schließlich nicht genug gehuldigt werden und das Heftle kostet inklusive CD nur € 6,90), sondern unser Augenmerk auf den eingehefteten Sampler legen, der die musikalischen Ursprünge der Ramones skizzieren soll: „The Roots of the Ramones“ versammelt elf knackige kurze Rock'n'Roll- und frühe Punktracks plus die Ramones selbst, die mit Ex-Heartbreakers-Gitarrist Walter Lure „Street Fighting Man“ von den Stones performen. Anhand der Songs von Buddy Holly und Roy Orbison lässt sich belegen, dass JohnnyJoeyDeeDee* keine schnöden rüden Punkprügler waren, sondern romantische Jungs aus Queens mit Herz. Andererseits – und jetzt kommen die Flamin' Groovies, Carl Perkins und Gene Vincent ins Spiel – sollten Ramones-Songs hauptsächlich schnell und in-your-face sein. Und nicht kompliziert, sondern möglichst schnell zu beenden, damit man sich auf der Bühne nicht verdaddelt. Auf der CD fehlen zwar die Beach Boys und Dick Dale, um den Ramones-Kosmos auch surftechnisch abzurunden, dieses Versäumnis lässt sich aber durch häufiges und vor allem lautes Wiederholen der anderen Songs ausgleichen.
Tracklisting The Roots of The Ramones:
- New York Dolls, Personality Crisis
- The Troggs, I Can´t Control Myself
- Carl Perkins, Everybody´s Trying to be My Baby
- Johnny Thunders & The Heartbreakers, I Love You
- Flamin' Groovies, Shake Some Action
- Buddy Holly, Baby Won´t You Come Out Tonight
- MC 5, Kick Out the Jams
- Gene Vincent, Hey Mama (Say Mama)
- Iggy & The Stooges, I Got A Right
- The Teen Kings feat. Roy Orbison, Ooby Dooby
- Sky Saxon, You Gotta Ride
- Walter Lure & The Ramones, Street Fighting Man
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