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Sofie Lichtenstein: Bügeln. Protokolle über geschlechtliche Handlungen




19. April 2010
Janine Andert, Tobi Kirsch
und Christina Mohr
für satt.org

Short Cuts-Logo
April 2010, erster Teil


  Sophie Hunger: 1983
Sophie Hunger: 1983
Two Gentlemen (Indigo)
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Sophie Hunger: 1983

Nicht einmal ein Jahr liegt zwischen dem gefeiertem zweiten Album „Monday’s Ghost“ und dem neuen Werk „1983“. Das ging wider dem Vorurteil, in der Schweiz würden die Uhren gemächlicher als anderswo ticken, schnell. Warum also die Eile? Sophie Hunger, auf deren Jahrgang der Titel verweist, blühte bei der Tour zu „Monday’s Ghost“ derart auf, dass sie sich in der introvertierten Melancholie nicht mehr vertreten sah. Europaweiter Erfolg, mehrheitlich ausverkaufte Konzerte und euphorische Kritiken, um nur einiges zu benennen, machen offensichtlich glücklich. Neue Ideen sprudelten aus ihr heraus, die in Form gebracht werden wollten. An die Stelle von überbordender Emotionalität tritt eine nach außen gerichtete Direktheit, die teils aggressiv, teils geerdet daherkommt. Programmatisch zeigt sich dies auf dem Cover: Eine starke, selbstbewusste Frau zielt mit der Pistole auf den Betrachter und als Rückschuss von der Außenwelt auf sich selbst.

Bereits Ende 2009 produzierte Sophie Hunger zusammen mit dem Sound Engineer Stephane Briat (Phoenix, Air) in Paris das viersprachige Album. Dabei ist die einst akustische Klangkulisse allerlei Soundeffekten und Drumcomputern gewichen. Ob das nun gut oder schlecht ist, liegt im Auge bzw. Ohr des Betrachters. Sicher ist, dass von der intensiven Singer-Songwriter-Atmosphäre des Vorgängers nicht viel geblieben ist. Dafür wird der Konsensgeschmack des anspruchsvollen Radiohörers getroffen. Liebhabern der alten Platte bleibt nur übrig, sich an Songs wie „Travelogue“ festzuhalten und eben einzusehen, dass sich im Leben einer Sängerin einiges ändern kann, was sich durchaus in der Musik widerspiegelt. Oder in den Worten von Sophie Hunger: „Es sind eben nicht nur die äusseren Dinge explodiert in jener Zeit, nein, das ist auch irgendwie in mir passiert. Das musste raus.“ (Janine Andert)


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  Evelyn Evelyn
Evelyn Evelyn
(11 Records/ 8ft. Records/ SonyBMG)
» evelynevelyn.com


Evelyn Evelyn

Amanda Palmer ist Schauspielerin durch und durch: ob mit den Dresden Dolls an der Seite von Brian Viglione oder solo, das Optische und Performative ist der aus Boston stammenden Künstlerin stets genauso wichtig wie die Musik. Palmers neues Projekt Evelyn Evelyn ist nicht minder phantasievoll als ihre früheren Erscheinungsformen. Gemeinsam mit dem Singer-/Songwriter Jason Webley entdeckte sie – zwinker, zwinker – das siamesische Zwillingspaar Eva und Lyn Neville in einem Wanderzirkus und promotet deren erstaunliche Lieder via myspace. Siamesische Zwillinge hin, Freakshow her, das Album “Evelyn Evelyn” ist ein Palmer-Opus par excellence: an Brecht/Weill-Kompositionen geschulte Varieteklänge mit turbulentem Piano und gaukelnde Zirkusmusik mit Banjo, Klarinette und Hammondorgel werden von narrativen Parts unterbrochen bzw. zusammengehalten. “The Tragic Events of September Pts. I – III” erzählen die gar schröckliche Geschichte von Lyn und Eva, was aus der Platte eher ein Hörspiel-Konzeptalbum als ein Popprodukt zum Nebenbeihören macht. Die Songs funktionieren nur als Ganzes, was heutigem Musikkonsumverhalten zuwider läuft – aber das gesamte Setting von “Evelyn Evelyn”, angefangen mit der Wanderzirkus-Freakshow-Mär bis zum nostalgischen Artwork von Cynthia von Buhler, will nicht “heutig” sein, will in eine geheimnisvolle Ära vor unserer Zeit entführen. Nicht ausschließlich allerdings, der Track “My Space” mit fiesem Brian May-Gedächtnis-Gitarrensolo und den flehentlichen Zeilen “I want my space, I need my space” lässt sich nicht nur als Freiheitsbegehren eines im Zwillingskörper gefangenen Wesens verstehen, sondern auch als Kommentar zum vermeintlich grenzenlosen Internet. Auch die rührende, minimalistische Coverversion von Joy Divisions “Love Will Tear Us Apart” - nur Duettgesang und Ukulele – bekommt aus den Mündern zweier untrennbar miteinander verbundenen Schwestern einen ganz anderen Dreh... und Gäste wie Tegan and Sara, Andrew W.K. und 'Weird Al' Yankovic machen aus “Evelyn Evelyn” dann doch ein sehr poptaugliches Projekt. (CM)


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  Holly Golightly & The Brokeoffs: Medicine County
Holly Golightly & The Brokeoffs: Medicine County
(Damaged Goods)
» hollygolightly.com
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Holly Golightly & The Brokeoffs: Medicine County

Nach eigenem Bekunden klingt Holly Golightlys drittes Album mit ihrem Partner Lawyer Dave “peppier” als der Vorgänger “Dirt Don't Hurt”. Fans müssen nicht befürchten, dass Miss Golightly & The Brokeoffs plötzlich Discobeats und Synthesizerklänge auffahren, “Medicine County” huldigt staubtrockenem Blues und vergleichsweise altmodischem Country und Folk, wie Golightly und Lawyer Dave es am liebsten haben. Aber es stimmt: dieses Mal ist nur ein einziges langsames Stück dabei, “Don't Fail Me” heißt es und versteckt sich am Schluss des Albums. Die anderen elf Songs rumpeln und pumpeln dafür wirklich sehr “peppy”, Slide-Guitar und Bassdrum als minimalistisches Grundinstrumentarium reichen völlig aus, um die fröhlichen Mordgeschichten der Brokeoffs zu untermalen. Denn auf “Medicine County” geht es vor allem um Mord und Totschlag, was im amerikanischen Hinterland eben immer mal passieren kann: “Two Left Feet”, “Murder in Mind”, “Blood in the Saddle” oder “Eyes in the Back of my Head” heißen die murder ballads, bzw. peppy songs, die Holly Golightly mit unnachahmlich sarkastischen Augenzwinkern in der Stimme zum Besten gibt. Holly und Lawyer Dave sind mittlerweile so gut aufeinander eingespielt, dass man sie mit legendären Duos wie Nancy Sinatra und Lee Hazlewood vergleichen kann. Am allerschönsten wird es nämlich, wenn die beiden zusammen singen und sich die Bälle zuspielen, wie im fröhlichen Duett “Escalator”, dessen Refrain sich anhört wie “ask her later”. Fleißige Konzertbesucher kennen “Escalator” schon aus dem vergangenen Jahr: der Song gehörte zum Repertoire der 2009'er-Tournee von Holly Golightly & The Brokeoffs.
Fußnote: Das Cover von “Medicine County” hat Hollys Mutter gemalt :-) (CM)


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  Tribe: Rebirth. A Carl Craig Production
Tribe: Rebirth.
A Carl Craig Production

(Planet E/Discograph)


Tribe: Rebirth. A Carl Craig Production

Eine herausragende Jazzsession betont Carl Craigs freigeistige Ursprünge:

Tribe, das war 1971 ein Statement in mehreren Kategorien. Ausdruck neuen Selbstbewusstseins afroamerikanischer Menschen aus Detroit. Carl Craig hat die Musiker aus diesem Kollektiv, die auch ein Label und ein Magazin so benannt hatten, zusammen geführt und den Geist von damals wieder belebt. Tribe stand für musikalische Offenheit und spirituelles Bewusstsein. Nachdem auf britischer Seite schon reichlich gediggt wurde, hat Carl Craig seinen Wurzeln mit dieser Platte ein Denkmal gesetzt. Selbst war Carl damals zwar erst zwei Jahre alt, er ist aber von diesem Kollektiv stark beeinflusst worden. Die Musiker von Tribe hatte er schon bei seinem Konzeptalbum „Detroit Experiment“ kennen lernen können. Hinzu kamen für diese Wiedergeburt Freunde aus dem Planet E-Umfeld und besagte ehemalige Mitglieder des Tribe–Kollektivs wie Doug Hammond, Marcus Belgrave, Phil Ranelin und Wendell Harrison. Herausgekommen ist ein lässig dahingroovendes Jamsession-Schätzchen. Eine insgesamt schöne Sache, die daran erinnert, wie offen und sowohl Medien- wie Kategorien-überschreitend die Detroiter Szene Anfang der siebziger Jahre ausgesehen hat. (Tobi Kirsch)


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  Eagle Seagull: The Year of the How-To Book
Eagle Seagull:
The Year of the How-To Book

Pias Recordings (Rough Trade)
» eagleseagull.com


Eagle Seagull: The Year of the How-To Book

“We Just Came To Dance” proklamieren die niedlichen blauen Aliens im Video zu „Twenty Thousand Light Years“. Und in der Tat kann bei der ersten Single des aktuellen Eagle Seagull-Longplayers kein Tanzbein stillstehen. Die Band aus Nebraska legt mit „The Year of the How-To Book“ ein wunderbares Indiepop-Album vor, das keinen Wunsch offen lässt. Eingängige Melodien decken von der Liebeserklärung „You’re the Reason Why I’m Afraid to Die“ über die bitterböse, dennoch zuckersüße Feststellung „I'm Sorry But I'm Beginning to Hate Your Face“ bis zu besagter Tanznummer so ziemlich jede Lebenslage ab. Herzzerreißend wird es bei „I Don’t Believe In Wars But I Do Believe In Uniforms“. Der Song ist wie der Abspann eines die Vergangenheit verklärenden Films – schwelgerisch, schön-traurig, mit Trommel(Herz-)schlägen als Ausklang. „The Year of the How-To Book“ feiert mit opulenten Pophymnen den Überschwang des Lebens. Im Jahre 2006 wäre Eagle Seagull hierzulande fast der Durchbruch gelungen. Dummerweise musste ihr Hamburger Label Lado Konkurs anmelden und aus war der Traum. Leider wird wohl auch mit dem Zweitwerk der große Erfolg ausbleiben. Zu sehr mangelt es an neuen Ideen und eigener Handschrift. Oft fühlt man sich an Arcade Fire, Pulp oder Franz Ferdinand erinnert. Per se ist das nicht schlimm. Was kann man heute in der Popmusik schon neu erfinden? Aber Eagle Seagull setzen ausschließlich auf konsensfähige Melodien und Instrumentierungen ohne Ecken und Kanten. Das mag am Produzenten Ryan Hadlock liegen, der schon für Werke von Gossip, Blonde Redhead und Stephen Malkmus verantwortlich zeichnete. Doch wen stört’s, wenn die Musik so schön ist? Vielleicht lässt sie sich am besten mit einem guten Film vergleichen, siehe oben: Die Geschichte ist bekannt und eigentlich weiß man ab Minute zwei, wie es ausgeht. Trotzdem sitzt man 80 Minuten gefesselt im Kinosessel und wünscht sich zu Weihnachten die DVD. (Janine Andert)


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  The Miserable Rich: Of Flight and Fury
The Miserable Rich:
Of Flight and Fury

Hazelwood (Rough Trade)
» myspace


The Miserable Rich: Of Flight and Fury

Was kann man von einer Band erwarten, die im Vorprogramm von Isobel Campbell & Mark Lanegan zu bewundern war? Deren Mitglieder unter anderem bei The Leisure Society, Shoreline und Of Noel & Adrian mitwirkten? Einer Band, die beim Orange Blossom Special-Festival binnen weniger Minuten hunderte Tonträger verkaufte und 2008 für ihr Album „Twelve Ways To Count“ von der „Spex“-Leserschaft immerhin auf Platz 50 der Jahrescharts gewählt wurde? Eigentlich eine ganze Menge. James de Malplaquet und sein Miniorchester haben jedoch ein Album derartiger Altbackenheit produziert, dass selbst die heutige Ü-60-Generation fassungslos vor Langeweile das Weite sucht. Da ist nichts frisch an der Musik. Vielmehr fühlt man sich in die späten 1970er zurückversetzt. Die damaligen Urgroßväter und Urgroßmütter – beide Weltkriege überlebt – sitzen beim Kaffeekränzchen auf dem Love Boat, im Hintergrund spielen The Miserable Rich auf. Neben den Erzählungen über diverse Kriegsverletzungen und die große Liebe in den frühen 1940ern – die Musik erinnerte kurzzeitig so an diese Zeit – berichtet ein alter Mann über Kammermusik des ausgehenden 17. Jahrhunderts. Auch dieses Gesprächsthema untermalen die fünf Brightoner gekonnt auf dem Klavier. Die Kombination von Klassik und Pop kann ja spannend sein, aber „Of Flight and Fury“ fehlt so ziemlich alles, was Musik lebendig macht. Das Album ist so blutleer und staubig, dass es selbst bei Schlafstörungen nicht den erwünschten Effekt des Einschlafens, sondern noch mehr quälende Übermüdung hervorruft. (Janine Andert)


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  New Young Pony Club: The Optimist
New Young Pony Club:
The Optimist

(Pias)
» newyoungponyclub.com
» myspace


New Young Pony Club: The Optimist

New Young Pony Club aus London gehörten zur Speerspitze der „New Rave“-Bewegung, tourten mit Klaxons und CSS, ihr Debütalbum „Fantastic Playroom“ von 2007 zitierte munter (alten) New Wave á la B-52's und auch optisch orientierte sich das Quintett unverhohlen an den frühen 1980'er Jahren. Bei der neuen Platte „The Optimist“ stehen alle Zeichen auf Veränderung: inzwischen zum Quartett geschrumpft (drei Frauen, ein Mann) setzt der Pony Club schon beim Coverdesign neue Maßstäbe. Keine schwarz-weiß-Kontraste und zickig-zackige Schrift mehr, die Farben sind gedeckt, die Fotos geheimnisvoll überblendet. Auch musikalisch weht ein anderer Wind, zwar füttern noch immer die Achtziger den Zitat-Pool, aber jetzt favorisieren die vier BritInnen düsteren Elektro-Wavepop; der vor kurzem noch so modische „Disco-Punk“ hat ausgedient. Trotz veränderter Parameter kann man mit dem New Young Pony Club noch immer prima feiern, „Dolls“ zum Beispiel ist im Franz Ferdinand'schen Sinne tanzbar: ein nervöser marching beat bildet die Grundlage für eine vertrackte, aber eingängige Melodie. „Stone“ hingegen ist balladesk mit psychedelischen Untertönen, die brüchige Schönheit von „The Architect“ ist anrührend und zart. Der Titeltrack mit seiner kühldunklen Grundstimmung plus synthetischen Flöten und hypnotischen Percussion könnte in Wave-Discos für ähnliche Tumulte auf der Tanzfläche sorgen wie einst „Temple of Love“ von den Sisters of Mercy, bei „Before The Light“ standen Siouxsie & The Banshees Pate. Ein wenig scheint es, als sollten New Young Pony Club die Lücke schließen, die The Long Blondes mit ihrer Auflösung vor zwei Jahren rissen. Die Voraussetzungen sind da, und was kann die Popwelt besser gebrauchen als Bands mit charismatischen Musikerinnen? Aber: NYPC-Sängerin Tahita Bulmer aka Ty klingt doch (noch) nicht so rasierklingen-cool wie Kate Jackson von den Long Blondes, auch die Melodien und Arrangements des Clubs lassen Originalität und Treffsicherheit vermissen. Im Titelsong heißt es, „Expectations make you better“ - also, schrauben wir die Erwartungen an NYPC hoch! (CM)


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  Lali Puna: Our Inventions
Lali Puna: Our Inventions
Morr Music (Indigo)
» lalipuna.de
» myspace


Tourdaten (Deutschland):
  • 12. Mai 2010
    Heimat, Regensburg
  • 13. Mai 2010
    Conne Island, Leipzig
  • 14. Mai 2010
    Lido, Berlin
  • 16. Mai 2010
    Gebäude 9, Köln
  • 17. Mai 2010
    Übel und Gefährlich, Hamburg
  • 22. Mai 2010
    Mousonturm, Frankfurt
  • 28. Mai 2010
    Ampere, München
  • 29. Mai 2010
    Immergut Festival, Neustrelitz


Lali Puna: Our Inventions

Lali Puna sind Valerie Trebeljahr (Gesang/Keyboard), Schlagzeuger Christoph Brandner (sonst bei Tied und Tickled Trio), Keyboarder Christian Heiß und Markus Acher (sonst bei The Notwist). Kaum zu glauben, dass die Veröffentlichung ihres letzten regulären Studioalbums schon mehr als fünf Jahre zurückliegt. Möglicherweise ist die Band so eng mit den ebenfalls aus Weilheim stammenden The Notwist und dem Berliner Label Morr Music verbandelt ist, dass sobald deren Namen fallen, auch Lali Puna in den Fokus rücken und so nie in Vergessenheit gerieten. Das ist ein großes Kompliment für jemanden, der seit 2004 lediglich ein B-Seiten-Album und einzelne Sampler- und Kooperationsbeiträge veröffentlicht hat und zeugt für die Maßstäbe, die Lali Puna in Sachen intelligenter Popmusik gesetzt haben. Herzblut, Individualität und Menschlichkeit treffen auf elektronisches Gefrickel und gekonnt minimalistisch arrangierte Klangcollagen, ohne dabei die Seele der Musik hinter technoiden, kalten Sounds zu verstecken. Wenn man so will, sind Lali Puna eine der wenigen Bands, die der Popmusik etwas wirklich Neues hinzugefügt haben. Wer das von sich behaupten kann, muss sich mit seinem vierten Album auch nicht neu erfinden, sondern kann einfach mitteilen, was er zum Weltgeschehen zu sagen hat. „Our Inventions“ setzt sich mit den treibenden Kräften des Fortschritts und dem Technikwahn auseinander. Ironisch konstatiert das Titelstück „The birds in the trees/Singing our mobile melodies/what a sweet, sweet world“. Trebeljahrs Texte sind eine Zustandsbeschreibung der modernen Welt und kommen zu dem Schluss, dass diese vom Fortschrittsglauben aufgefressen wird. Ein Immer-mehr-wollen führt in den Ruin. Da passt die zurückgenommene Musik. In sich ruhend bilden pulsierende Keyboards, Valeries fast flüsternder, sanft-melodiöser Gesang und die Texte eine Symbiose, die unaufdringlich, aber nachhaltig Gesellschaftskritik mit warmen, menschlichen Tönen vereint, ohne dabei in einen gerade modernen Rückgriff auf die Musik vergangener Epochen zu verfallen.


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