Die A38, die »Südharzautobahn«, ist der Flurgang eines riesigen Open-Air-Museums. Die Strecke führt am größten Denkmal und an der größten Pyramide Europas vorbei, und am weltweit größten Ölgemälde. Vor über tausend Jahren wurden am Fahrbahnrand die Merseburger Zaubersprüche entdeckt. Und auch ein Sehnsuchtsort der deutschen Popliteratur befindet sich hier, das Café Kolditz in Sangerhausen.
Eine Autobahnumrundung in 24 Stunden,
38 Kapiteln, 864 Kilometern.
Südharzreise online:
www.zerstoerung.org
Frank Fischer, geb. 1977 in Weißenfels, lebt in Leipzig. Er ist Herausgeber des Avant-Feuilletons »Der Umblätterer«. Im SUKULTUR Verlag erschien 2005 seine Erzählung »Die Zerstörung der Leipziger Stadtbibliothek im Jahr 2003«.
„Wo ein Denkmal steht, muss man natürlich hin“, heißt das Motto des Buches. Der Autor nimmt es ernst und klappert Denkmäler und Kuriositäten ab, beobachtet genau und macht sich seine Gedanken. Er besitzt einen schönen lakonischen Ton, oft ironisch, der zum schnellen Lesen verführt – genauso wie er die Sehenswürdigkeiten abreiste oder, besser gesagt, abraste. [...] Das Buch kommt dabei so leicht und beschwingt daher, das man gar nicht merkt, was alles an Wissen und Belesenheit in diesem Text steckt.
Günther Wessel, Deutschlandradio Kultur
Ein hervorragendes Buch über eine prinzipiell unterschätze Gegend, deren Besuch für den kulturell Interessierten absolut lohnenswert ist. Wenn ein Reisebericht den Leser dazu bewegen kann die beschriebenen Orte tatsächlich zu besuchen, so ist es das größte was dieses Genre schaffen kann. Dieser Anreiz ist Frank Fischer wahrlich gelungen.
Martin Willems, triggerfish.de
Unterhaltsam und mit nicht gerade wenig Wissen ausgestattet, beschreibt Frank Fischer seinen Speed-Tourismus.
MDR, Thüringen Journal
Fischers Buch ist auf schnelles Lesen angelegt, bis in die Sätze spiegelt es die hurtige Tour. [...] Moment! wollte ich rufen und Vorsicht!, aber war dann immer schon, mit im Auto, vorbei und konnte kaum mehr zurücksehn.
Alban Nikolai Herbst, Volltext
Amüsant und lehrreich zu lesen.
Morel, Gleisbauarbeiten
Unterhaltsam und kurzweilig.
Karin Grossmann, Mitteldeutsche Zeitung
Der Text ist dabei ausgesprochen witzig und sein Autor sehr belesen. [...] Der abstrakte Tourismus, wie ihn Frank Fischer präsentiert, ist, anders als erwartet, ausgesprochen dicht an Erlebnissen.
Aléa Torik, Aleatorik
Heute morgen die großartige SÜDHARZREISE von Frank Fischer gelesen. Sehr zu empfehlen. Möchte am liebsten gleich los.
David Wagner via twitter
Aber auch Luther und Müntzer begegnen einem auf Fischers flinker Fahrt, außerdem der Geograph August Petermann, der „Büchermörder“ Johann Georg Tinius, das Kyffhäuserdenkmal, eine Nietzsche-Tankstelle, der Sport- und Freizeitpark Bördel und noch so manch andere Kuriosität oder Wichtigkeit. Fischer selbst erinnert an die „Bande à part“ von Jean-Luc Godard, die Außenseiterbande, die in nur 9 Minuten und 43 Sekunden den gesamten Louvre durcheilt. Dieses „hypertouristische Vorbeirennen“ wird von Fischer nun auf den großen Maßstab übertragen. Allerdings, und das macht dieses Büchlein so besonders, hakt er seine Ziele nicht bloß ab. Wenn er auch jedes Mal nur ein paar Sätze verliert, so steckt in jedem doch eine geballte Ladung Gelehrsamkeit. Auch wenn man das vor lauter Lachen nicht leicht bemerkt.
Tobias Lehmkuhl, Süddeutsche Zeitung
Erstmal war ich ganz woanders, nämlich auf der „Book Release Party” für Frank Fischers Südharzreise, das ich Ihnen, mit Bezug auf Keuschnigs vortreffliche Besprechung, als lockere, durchaus ironische Lektüre ans Herz legen will. Was Paco „abstrakten Tourismus” nennt, ist nämlich alles andere als das, sondern erreicht nicht selten die freche Sinnlichkeit Heinrich Heines, der bekanntlich ebenfalls eine Harzreise (be)schrieb.
Alban Nikolai Herbst, Die Dschungel. Anderswelt.
Frank Fischer sammelt dagegen Augenblicke [...] und vermengt sie mit der Prägnanz des Ortes. Vorbild sind Cortázar/Dunlop und ihr 1982 entstandener Bericht einer 33-tägigen Fahrt auf der Autobahn von Paris nach Marseille mit dem Titel "Die Autonauten auf der Kosmobahn". Dieses Buch ist für Fischer der Schlüsseltext des abstrakten Tourismus wobei deutlich wird, dass es sich eben nicht um ein "Road-Movie" handelt, weil hier nicht die Bewegung des/der Protagonisten als Kulisse der jeweiligen Erzählung dient und nur indirekt für einen wie auch immer gearteten Reflexionsprozess wird, sondern die Reise selbst ästhetischer Zweck ist, also auch jenseits trivialem Sightseeing steht.
Gregor Keuschnig, Begleitschreiben
Frank Fischer läßt hier einen intellektuellen Witz aufblitzen, der in der deutschsprachigen Reiseliteratur doch eher Mangelware ist.
Gachmurets Notizblog