Wettbewerb
Solaris
Not my cup of tea.
Mit ca. 14 Jahren, als großer Science-Fiction-Fan, versuchte ich mal Tarkowskijs "Solaris" zu schauen, was mir nicht gelang. Bis zum heutigen Tag habe ich keinen Film des Regisseurs gesehen, während ich bei Antonioni oder Bergman mittlerweile doch schon die geistige Reife erreicht habe.
Aber Soderbergh wollte ja auch kein Remake drehen, sondern Stanislaw Lems Roman (den ich auch nicht gelesen habe) neu verfilmen.
Zunächst einmal fiel mir positiv auf, daß das Design des Films (insbesondere der Raumstation) nicht gängigen Moderichtungen folgt, sondern sich auf Klassiker des SF-Film wie "2001" oder "Alien" (die "Nostromo", nicht der Außerirdische) zurückbesinnt. Und auch die verregnete Erde erinnert ein wenig an "Blade Runner", nur daß der Minimalismus positiv auffällt.
Doch dann fängt die Geschichte an. Ein unheilschwangerer Anruf, ein offensichtlich psychologisch geschulter Astronaut (Clooney), der sich bereitwillig auf ein Himmelfahrtskommando einläßt, jede Menge Blutflecken und einige Rätsel. Das Rätsel, das ich nicht lösen konnte (vielleicht war ich aber auch kurz unaufmerksam), ist folgendes: Wo blieben die Sicherheitskräfte, die einerseits einen Astronauten getötet haben sollten, und andererseits nicht "zurückkehrten"? Liegen irgendwo noch Leichen rum? Sind die Sicherheitskräfte Roboter oder ähnliches gewesen? Hat man beim Drehbuch geschlampt? Oder bin ich zu blöd für diesen Film und/oder das ist Absicht?
Einiges an diesem Film ist Absicht, nur leider nicht alles zum Vorteil. Soderbergh benutzt wieder das in "Traffic" erprobte Gelb-Blau-Verfahren, das dem Zuschauer jederzeit klar macht, wo er sich gerade befindet. Die Frage ist nur: Braucht man derlei Wegweiser? Kann man nicht auch ohne farbliche Hinweisschilder eine Raumstation von der Erde unterscheiden?
Es ist mir müßig, mich allzulange über diesen Film auszulassen. Die Geschichte ist ziemlich belanglos und erinnert mich in ihrer Betonung auf die Liebesgeschichte mit einer Toten/Traumfigur an "Vanilla Sky", den ich auch schon ziemlich überflüssig fand. Natascha McElhone lächelt sich durch den Film, Jeremy Davies fuchtelt sich (mal wieder) durch den Film, und Journalisten-Basher George Clooney macht seinen Job vergleichsweise gut. Aber große Gefühle, Spannung, philosophische Grundfragen oder was auch immer der Film bezwecken sollte, konnten sich bei mir nicht einstellen.